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1841 - Der Engeljäger

1841 - Der Engeljäger

Titel: 1841 - Der Engeljäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und mein Chef, Sir James, wollte mich sprechen.
    »Sie sind am Flughafen, John?«
    »Ja.«
    »Gab es irgendwelche Probleme?«
    »Bis jetzt nicht. Bei Ihnen denn?«
    »Auch nicht. Ich habe mich nur ein wenig schlau über die Grigori gemacht, und was ich da erfahren habe, war alles andere als nett.«
    »Das kann mal wohl sagen, Sir.«
    »Wissen Sie denn ungefähr, wie viele dieser Grigori noch auf der Welt herumlaufen?«
    »Nein.«
    »Sie können auch nicht raten?«
    »So ist es. Am liebsten wäre es mir, wenn wir den letzten von ihnen jagen würden.«
    »Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Ich hörte oder las auch etwas über Riesen. Was sagen Sie dazu?«
    »Die Geschichte kenne ich, Sir. Manche Kinder sind zu Riesen geworden. Bei unserem Schützling ist das zum Glück nicht der Fall. Er hat sich auch nicht verändert.«
    »Okay, John, dann will ich nicht länger stören und wünsche Ihnen, dass alles gut geht.«
    »Danke, das wünschen wir uns auch.«
    Das Gespräch war beendet. Suko sprach mich von der Seite her an. »Er ist schon nervös, unser Chef.«
    »In der Tat.«
    »Und der Grund?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kann ich dir auch nicht genau sagen. Es scheint das Neue zu sein. Er ist mit diesem alten Phänomen noch nie zuvor konfrontiert worden. Deshalb hat es ihn fast umgehauen.«
    »Ja, das kann ich verstehen.« Suko wollte noch etwas dazu sagen, aber er schwieg, denn er hatte mich angeschaut und auch gesehen, dass sich mein Gesichtsausdruck verändert hatte.
    »He, was ist los?«
    »Mein Kreuz«, flüsterte ich. »Es hat sich gemeldet …«
    ***
    Man konnte eher sagen, dass mein Kreuz reagiert hatte. Und zwar auf etwas, das ihm gegen den Strich ging. Das musste etwas Böses, Dämonisches sein, und es war hier in der Nähe.
    Suko schaute mich von der Seite her an. Ich wusste, was er wollte, und schüttelte den Kopf, bevor ich sagte: »Sorry, aber ich habe den Grund nicht herausgefunden.«
    »Ja, das sehe ich. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich sehe nichts, was mich hätte aufmerksam werden lassen. Zumindest nicht hier im Raum.«
    Exakt das war es. Nicht hier im Raum. Aber es war da, sonst hätte sich das Kreuz nicht gemeldet. Nur sahen wir es nicht, und wir konnten uns eigentlich nur auf vier Personen konzentrieren, die sich außer uns noch in der Lounge aufhielten.
    Es waren vier Männer, die sich kannten und zusammenhockten. Sie trugen die grauen Anzüge der Manager, weiße Hemden und recht dezente Krawatten. Zwei von ihnen waren mit ihren Smartphones beschäftigt, der Dritte las in irgendwelchen Unterlagen, während der vierte Typ die Augen geschlossen hielt und schlief.
    Nein, von ihnen drohte keine Gefahr.
    Suko hatte meine Blicke bemerkt und meinte: »Die scheinen mir harmlos zu sein.«
    Ich stimmte ihm zu.
    »Aber die Warnung bleibt – oder?«
    »Sicher.«
    Jetzt hatte auch unser Schützling bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Er sprach uns beide an.
    »Was ist denn passiert? Ihr macht plötzlich einen so angespannten Eindruck. Habt ihr etwas gesehen oder …?«
    »Nein, das habe ich nicht«, sagte ich.
    »Was ist dann …?«
    »Gespürt.«
    Er sagte nichts mehr, sondern nickte. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und bewegte nur den Kopf, weil er sehen wollte, ob sich um uns herum etwas tat.
    Suko fragte mich: »Was willst du jetzt tun?«
    »Spazieren gehen.«
    »Was?«
    Ich stand auf. »Ja, ich werde mir mal die Beine vertreten. Es ist durchaus möglich, dass ich dann an einen Punkt gelange, an dem mein Kreuz mir eine genauere Auskunft gibt.«
    »Tu das.«
    Ich kam mir schon seltsam vor, auch wegen der vier anderen Passagiere, die sich sicherlich über meine Wanderung wundern würden, aber das war mir egal.
    Ich ging im Kreis. In einem relativ großen sogar. Dabei achtete ich auf das Kreuz an meiner Brust und wartete darauf, dass sich die Intensität veränderte.
    Das geschah nicht. Die Warnung blieb allerdings bestehen, und als ich meine Runde zum dritten Mal drehte, hörte ich Suko murmeln: »Es hat keinen Zweck.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Bestimmt.«
    Jetzt mischte sich Julian wieder ein. Zuerst schüttelte er den Kopf, dann räusperte er sich und fragte: »Darf ich mal fragen, was das bedeuten soll, wenn du hier …« Er stockte, sah an mir vorbei, und flüsterte: »Was ist das denn?«
    Ich drehte mich um und riss die Augen auf.
    Vor mir stand der Hund, das Tier oder was immer es war, und funkelte mich aus seinen kalten Augen an …
    ***
    Wo war es

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