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1844 - Die Pentrische Wolke

Titel: 1844 - Die Pentrische Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es gab vergleichsweise wenige Beschriftungen an den Apparaturen und Bedienungspulten, meist nur kryptische Kürzel, mit denen weder die Terraner noch die Zentrifaal etwas anzufangen wußten.
    Typisch dafür waren die Transmitterringe. Offenbar wurde vom Benutzer des Transmittersystems erwartet, daß er jede einzelne der etwa einhundert Stationen kannte und genau wußte, welche Transmitterverbindung er schalten wollte.
    Rhodan hielt den Markierungsstift in der Hand und überlegte.
    „Wohin nun?" murmelte er. „Es liegt nahe, sich einen der Planeten auszusuchen, dort würden wir sicher am leichtesten an wichtige Informationen herankommen. Aber dort müssen wir natürlich damit rechnen, auf Galornen zu stoßen. Wir würden sehr schnell entdeckt und enttarnt werden."
    Bully deutete mit der Hand auf eine Station, die ein wenig abseits lag.
    „Wie wäre es damit?" schlug er vor. „Wir arbeiten uns von außen nach innen langsam vor, untersuchen alles, und wenn wir doch erwischt werden sollten, kennen wir schon einige Zielpunkte, zu denen wir uns notfalls rasch zurückziehen können."
    „Einverstanden", stimmte Rhodan zu und aktivierte den Transmitter.
    In der Zeit eines Lidschlages änderte sich die gesamte Umgebung. Gerade noch waren sie vom - vermutlich molekular verdichteten Stahl der Raumstation umgeben gewesen, jetzt fiel der Blick auf dunkles Gestein. Auch die Beleuchtung hatte sich verändert: Das Licht hatte nun eine deutlich erkennbare rötliche Färbung und war entschieden schwächer als in der Schaltstation für den Staubmantel.
    Rhodan regulierte als erstes die Schwerkraft nach; vermutlich war man im Inneren eines weiteren Asteroiden herausgekommen, der nur über ein recht schwaches eigenes Anziehungsfeld verfügte. Die Belüftung hingegen funktionierte einwandfrei; der Luftdruck war normal, auch die Zusammensetzung der Gase war so beschaffen, daß Zentrifaal und Terraner die Luft gut atmen konnten. Sie öffneten die Helme.
    „Und es ist warm", stellte Bully zufrieden fest.
    „Überraschend, nicht wahr?" merkte Perry Rhodan mit sanftem Lächeln an.
    „Wieso überraschend? Die Werte sind einfach normal."
    „Für uns", antwortete Rhodan. „Auch für die Zentrifaal und andere. Aber erinnere dich an die Verhältnisse auf Galorn."
    Galorn war der einzige Planet des Galornensterns, gelegen am Rand der Galaxis Plantagoo. Dem Vernehmen nach war Galorn die Urheimat der Galornen, ein Planet in der Größe des solaren Mars. Die Schwerkraft dort hatte etwa zehn bis fünfzehn Prozent unterhalb des irdischen Werts gelegen, die Durchschnittstemperatur bei acht Grad Celsius.
    Die Stadt Galoo - vermutlich in früheren Jahrtausenden die Hauptstadt des Planeten - lag auf einem Hochplateau, zweitausend Meter über Normalnull. Dort waren die Witterungsverhältnisse noch unfreundlicher gewesen als in der Ebene mit dem Pilzdom. Die Durchschnittstemperatur hatte am Gefrierpunkt gelegen.
    „Nur ungern", stieß Reginald Bull hervor und schüttelte sich schaudernd, als er an die Tage in Galoo dachte, in denen es ekelhaft kalt und feucht gewesen war.
    „Offenbar haben sich die Galornen inzwischen auf andere Verhältnisse eingestellt", sinnierte Rhodan.
    „Was ihnen früher einmal als normal erschienen ist, kommt ihnen jetzt wohl entschieden zu kalt und feucht vor."
    Bully kniff die Augen zusammen.
    „Ich verstehe", sagte er. „Es dauert seine Zeit, bis sich ein Lebewesen auf veränderte Umweltbedingungen so eingestellt hat, daß es die neuen Bedingungen nicht bloß erträgt, sondern inzwischen als normal für sich ansieht."
    Rhodan nickte.
    „Wenn ich die Erfahrungswerte der Menschen auf .der Erde als Vergleich heranziehe, schätze ich die Zeitspanne auf mehrere Jahrtausende, vielleicht sogar Zehntausende von Jahren. Der Temperaturunterschied zwischen Galorn und diesen Stationen liegt bei mindestens zwanzig Grad, das ist eine Menge."
    „Und spricht dafür", ergänzte Bully, „daß die Galornen ihre Heimat schon vor Jahrzehntausenden verlassen haben..."
    „Nicht unbedingt", antwortete Rhodan. „Es würde stimmen, wenn sich die Galornen allein auf eine natürliche Anpassung durch Evolution verlassen hätten. Dann würde es sehr lange dauern. Immerhin leben auf Terra seit Jahrtausenden dunkelhäutige Menschen in gemäßigten Zonen und hellhäutige in den Tropen, ohne daß aus Eskimos Zulus geworden wären, rein äußerlich. Aber mit den Mitteln der modernen Gentechnologie läßt sich dergleichen im Nu erreichen. Eine

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