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1846 - Kreise

Titel: 1846 - Kreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anweisung!"
    „Dunkel ist unser Problem ..."
    „Hier TEK TÖRN. Wir brechen den Angriff ab."
    „Dunkel und eckig ..."
    „Welches Problem, Koordinierung?"
    „Ich weiß nicht, weiß nicht, weiß nicht ..." Schrill und beinahe unverständlich hallte die Wiederholung durch die Zentrale. Hätte ein Mensch die Worte so hervorgestoßen, ich hätte einen Mediker gerufen. Und zweifellos hätte die Diagnose gelautet: psychischer Zusammenbruch wegen Überlastung. Bei einem Topsider mußte ich andere Maßstäbe anlegen.
    „Ein Problem, Problem, Problem ... weiß nicht, weiß nicht, weiß nicht ..."
    Andere Maßstäbe? fragte der Extrasinn spöttisch. Bist du davon wirklich überzeugt?
    „Alle zurückkommen ... kommen", krächzte der unbekannte Sprecher. „Die Lösung ist wichtig, sonst nichts!"
    Die Zangenformation begann sich aufzulösen. Nur wenige Schiffe feuerten noch. Ihren Kommandanten mußte klarwerden, daß sie allein gegen die GILGAMESCH nichts ausrichten konnten.
    „Ich brauche eine Hyperkom-Verbindung zu Ansgur-Egmo!" verlangte ich. „Und mir ist egal, wo er sich gerade befindet und was er tut, ich will ihn sehen!"
    Zwangsläufig erwartete ich, daß Ansgur-Egmo selbst das nicht egal war. Aber diesmal würde er Mühe haben, das Verhalten der Topsider zu erklären. Für mich stand endgültig fest, daß auf der Heimatwelt der Echsen Dinge geschahen, die sich nur mit der Anwesenheit von etwas Fremdem erklären ließen.
    Eine offizielle Untersuchung auf Topsid anzuordnen, dazu waren mir die Hände gebunden. Es gab genügend Gruppierungen, die auf ein solches Vorgehen warteten, um nicht nur mich, sondern auch Camelot und die LFT in der Milchstraße bloßzustellen. Die Geschehnisse auf dem Kommandoschiff der Chaeroder hatten mich in eine ungewollte Defensive gedrängt.
    Kein Funkkontakt nach Topsid. Ich hatte es kaum anders erwartet. Aber irgendwann würde Ansgur-Egmo reagieren müssen. Ich ordnete an, auf allen gebräuchlichen Frequenzen um Kontakt nachzusuchen.
    Vom Hyperraum-Resonator kam die Meldung, daß die Quelle der Verzerrung Tracham-Geich verlassen hatte. Von einem Augenblick zum anderen schien sie sich um mehr als fünfhundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt zu haben.
    „Besonderheiten?" wollte ich wissen.
    Boran Skarros schüttelte den Kopf. „Eine exakte Eingrenzung ist nach wie vor nicht möglich", sagte er. „Jedoch scheint festzustehen, daß die Quelle sich weiterbewegt, mit etwa drei bis vier Kilometern in der Stunde."
    Das ist gemächliches Schrittempo, schoß es mir spontan durch den Sinn. Ich verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Die Vorstellung, daß auf Topsid ein parapsychisch begabtes Wesen einfach umherspazierte, erschien mir wenig realistisch. Immerhin hatte die Anomalie zuvor etliche hundert Lichtjahre überwunden.
    Die letzten Kampfschiffe der Topsider zogen sich zurück.
    „Ich habe keine Ahnung, was mit ihnen los ist", platzte der diensthabende Funker heraus, „doch mir scheint, daß auf Topsid Konfusion herrscht. Ein Teil der Funksprüche, die wir auffangen, ergibt einfach keinen Sinn. Nein, Atlan, sie sind nicht verschlüsselt, falls du das fragen willst, sie sind nur - wirr."
    Ich nickte knapp, holte mir den Wortlaut auf einen Monitor. Zwei Funksprüche zwischen Kampfschiffen und ihrer Bodenstation waren besonders markant. Die Gesprächspartner hatten es perfekt verstanden, aneinander vorbeizureden.
    Wir haben ein Problem - kommt zurück und helft uns bei der Lösung! Das war der Tenor, der sich mehr oder weniger deutlich abzeichnete.
    Terraner behaupten von sich, ein hilfsbereites Volk zu sein. Hast du in all den Jahren in deiner .
    Unterwasserkuppel nichts gelernt, Beuteterraner?
    Der Extrasinn lachte verhalten. Ich reagierte mit einer Verwünschung, die das Lachen für einen Augenblick spöttisch klingen ließ.
    Warum versuchst du, deine eigene Unsicherheit zu kaschieren? gab ich in Gedanken zurück.
    Glaubst du wirklich, mich durchschaut zu haben, Atlan? Ich denke logisch, Emotionen sind im Zusammenhang mit den Tolkandern fehl am Platz.
    Der Extrasinn hatte recht. Wie immer. Aber angesichts von Millionen Toten und einer mehr als ungewissen Zukunft der Milchstraße fiel es verdammt schwer, rein sachlich zu reagieren.
    Ich wandte mich an den Funker und ließ den Wortlaut unserer Funksprüche nach Topsid verändern.
    Ansgur-Egmo sollte erfahren, daß wir an Bord der GILGAMESCH die Lösung seines Problems kannten.
     
    *
     
    Keine Antwort von Topsid. Homer G. Adams

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