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1846 - Kreise

Titel: 1846 - Kreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dachte.
    Wieder ein Kreis, der zögernd geschlossen wurde ...
    „Servo", murmelte er, „gib mir eine Verbindung zu meinem Arbeitsplatz!"
    Ines’ Gesicht schien ihm von der Trividwand entgegenzuspringen. Aber ihre Augen registrierten ihn nicht, ihr Blick ging durch ihn hindurch und verlor sich in unendlicher Ferne.
    „Du hast es also geschafft", begann Ron tonlos. Seltsam, er ärgerte sich nicht darüber, daß Ines jetzt die Arbeit tat, die ihm zustand.
    Für einen Moment hob sie den Kopf und schaute ihn durchdringend an. In ihren Augen zeichnete sich ein Flackern ab, das aber ebenso schnell wieder erlosch. Das Optikfeld vergrößerte den Übertragungswinkel.
    Ines saß vor dem Schreibtisch, vor ihr lag ein Wust von Papier. Ihre rechte Hand bewegte sich unaufhörlich. Immer im selben Rhythmus.
    Sie malte Kreise, hatte offenbar eben erst die Lösung gefunden. Mit ihren Gedanken schien Ines noch sehr weit fort zu sein.
    „Die Verbindung beenden! „befahl Ronald Clandor.
    Er war glücklich, denn er befand sich im Inneren des Kreises.
     
    8.
     
    „Sperrfeuer!" befahl ich. „Die Topsider sollen nicht glauben, daß wir vor ihnen kuschen, aber ich will auch nicht, daß es Schäden gibt."
    Mittlerweile hatten die Angreifer ihre Zangenbewegung halb geschlossen. Gerne hätte ich gewußt, was in ihren Köpfen vorging. Wollten sie uns wirklich nur vertreiben, oder hatten sie die Absicht, die GILGAMESCH zu vernichten? Die Heftigkeit ihres Feuerüberfalls ließ den Willen zur Zerstörung erkennen.
    Die Syntrons benötigten nur Sekundenbruchteile, um Kurs und Geschwindigkeit der topsidischen Einheiten hochzurechnen sowie Vorhaltewinkel und Zündzeitpunkt unserer Transformgeschütze zu bestimmen.
    Das Ergebnis war eine Kette gleißender, sich rasend schnell ausdehnender Miniatursonnen, die aus dem Nichts heraus entstanden und deren Ränder innerhalb weniger Augenblicke ineinanderflossen.
    Sekundenlang hingen die Explosionen als loderndes energetisches Netz im Raum, dann rasten die ersten GILA-3Schiffe hindurch.
    Die Projektion der Ortungsdaten war eindeutig. Bei mehreren Raumern brachen die Schirmfelder zusammen. Überschlagende Energiewirbel sorgten für einige Unannehmlichkeiten, brannten ansonsten aber nur die Antennensysteme weg.
    Der Angriff geriet ins Stocken. ‘Die Zahl der abgehenden Hyperfunksprüche stieg sprunghaft an.
    Kollisionsalarm!
    Eines der Wachschiffe hatte sich aus der Phalanx gelöst und driftete mit flackernden Schirmfeldern der GILGAMESCH entgegen.
    „Aufprall in fünfzehn Sekunden! -Erbitte Freigabe für Wirkungsfeuer!"
    „Abgelehnt", erwiderte ich. „Wir fliegen ein minimales Ausweichmanöver."
    Die 3-D-Grafik wirkte auf den ersten Blick verwirrend. Nur die syntronische Einblendung ließ erkennen, daß jede größere Kurskorrektur uns in eine denkbar ungünstige Position gebracht hätte.
    Noch drei Sekunden bis zum Zusammenprall.
    Der äußere Paratronschirm stand wieder. Mit angehaltenem Atem starrte ich dem topsidischen Wachschiff entgegen. Die leichte Kurskorrektur war mit bloßem Auge nicht zu erkennen, doch das Schiff raste mit knapp fünf Kilometern Abstand zu unserem Schirmfeld vorbei.
    „Die TEK TÖRN steht in Funkverbindung mit Topsid", erklang es von der Funkortung. Mit TEK TÖRN konnte nur die GILA-3-Einheit gemeint sein, deren Besatzung in Kamikazemanier versucht hatte, unsere Schirmfelder zu schwächen. „Es sieht so aus, als gäbe es auf Topsid inzwischen einige Unstimmigkeiten."
    Drei, vier Sekunden vergingen, in denen die Sprecherin schwieg, um ihren Worten das nötige Gewicht zu verleihen. Mir stand der Sinn nur nicht nach Rätseln. Doch bevor ich sie ärgerlich auffordern konnte, stellte sie den Funkverkehr im Wortlaut durch.
    „... das einzelne Schiff ist unbedeutend und mögliche Opfer nicht wert. Wir haben andere Probleme."
    „Heißt das, Angriff einstellen?"
    „Nichts geht verloren, alles im Universum hat eine Aufgabe zu erfüllen."
    Eine seltsame Antwort. Soweit ich die Klangfarbe der topsidischen Stimme zu deuten vermochte, schätzte ich den Sprecher als gelangweilt und desinteressiert ein.
    „Wachschiff TEK TÖRN an Koordinierung", dröhnte die Aufzeichnung aus den Akustikfeldern, „ich wiederhole: Sollen wir den Angriff einstellen?"
    „Welchen Angriff? Vorgestern oder nein, gestern, da sahen wir die Sonne über Tracham-Geich dunkel versinken. Dunkel sind die Schatten, aber sie kennen kein Problem."
    „Koordinierung, hier Wachschiff TEK TORN. Erbitte klare

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