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1849 - Der Unheilbringer

1849 - Der Unheilbringer

Titel: 1849 - Der Unheilbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hinter seiner Stirn tuckerte es. Leichte Stiche jagten durch seinen Kopf, und die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
    Timmy war sich jetzt hundertprozentig sicher. Er erlebte tatsächlich eine Erscheinung. Aber neben seinem Bett stand kein stofflicher Körper, sondern ein feinstofflicher, und er sah auch nicht so grauenvoll aus wie der in seinem Traum. Dann bewegte sich der Besucher. Er beugte sich über ihn. Es waren die gleichen Bewegungen, wie bei einem normalen Menschen.
    Aber das hier war kein Mensch.
    Es war etwas anderes.
    Es beugte sich noch tiefer.
    Wieder verspürte er die seltsame Kälte, die ihn allerdings nicht frieren ließ.
    Es war alles ganz anders geworden. Auch seine Angst ging zurück. Ein wohliges Gefühl durchrann ihn, und er wollte auch nicht mehr die Augen schließen.
    Timmy schaute hin.
    Die Erscheinung schwebte jetzt über ihm. Er sah, dass sie einen menschlichen Umriss hatte. Das Gesicht befand sich in Höhe seines Kopfes.
    Plötzlich hörte er das Zischen. Es hüllte ihn ein. Es erreichte seine Ohren, und Timmy verspürte den Wunsch, eine Frage zu stellen, was er dann auch tat.
    »Wer bist du?«
    Er hätte nie damit gerechnet, eine Reaktion zu erhalten, aber die Erscheinung antwortete ihm. Und er musste jedoch genau hinhören, um sie auch verstehen zu können.
    »Ich bin dein Schutzengel …«
    ***
    Das war die Antwort!
    Timmy Burke hatte sie gehört und konnte es kaum fassen. Er glaubte sogar, sich verhört zu haben, und fragte sich, wie jemand dazu kam, so etwas zu behaupten.
    Schutzengel …
    Ja, er glaubte daran, dass es Schutzengel gab. Dass jeder Mensch sich darauf verlassen konnte, wenn er nur daran glaubte. Aber glauben hieß nicht wissen, und bisher hatte sich ihm noch kein Schutzengel gezeigt. Bis heute, bis jetzt.
    Nun saß er an seinem Bett?
    Timmy konnte es noch immer nicht glauben, aber er fühlte sich bereit für einen Test und streckte seinen rechten Arm aus, um ihn dann zur Seite schwingen zu lassen, denn er wollte den Besucher berühren.
    Der andere ließ es zu.
    Timmy freute sich. Seinen Schutzegel anzufassen, das war nicht jedem vergönnt. Ihm schon, und er spürte auch etwas. Es war die Kühle, die ihn schon im Liegen erreicht hatte.
    Das war für ihn der endgültige Beweis. Hier gab es jemanden, der so ungewöhnlich war, der auch nicht von dieser Welt stammte. Aber es gab ihn. Er hatte sogar eine Gestalt angenommen, die sich an der menschlichen orientierte. Ja, die Engel waren so, das musste man sagen, und ihr Dasein sorgte bei Timmy Burke für eine innere Beruhigung.
    Die Aufregung verschwand. Auch die Angst war weg, und so schaffte es Timmy, sich völlig normal zu konzentrieren.
    »Du bist ein Engel?«
    »Ich habe dich besucht.«
    »Ja, ja – aber warum?«
    »Ich will nicht, dass du stirbst.«
    Der Schreck fuhr dem Jungen in die Glieder. Mit der Antwort hatte er nicht gerechnet. Vor allen Dingen ging es ihm um den Begriff des Sterbens. Den mochte er nicht.
    »Wieso sollte ich sterben?«
    »Weil er unterwegs ist.«
    »Aha. Und wer ist das?«
    »Der Unheilbringer. Ein schrecklicher Dämon. Einer, der schon ewig lebt.«
    »Und er kommt?«
    »Ja, Timmy.«
    »Wann denn?«
    »Bald. Bald ist Halloween. Da wird er sich zeigen. Da kann er sich austoben …«
    Timmy Burke hatte genau zugehört. Von Austoben war da gesprochen worden. Er dachte an seinen Traum und das darin vorkommende Gesicht. Deshalb klang seine Frage auch in diesem Zusammenhang normal.
    »Ist er ein Vampir?«
    »Ja, das ist er. Ein mächtiger Bluttrinker, der wieder erwacht ist. Die Menschen hatten ihn damals bannen können und ihn tief in der Erde vergraben. Es war geweihte Erde. Zusätzlich war der Vampir in seinem Grab noch fixiert worden.«
    »Was heißt das?«
    »Man hat Pflöcke in die Erde gerammt und ihn mit Händen und Füßen angebunden.«
    »Hat man ihn auch gepfählt?«
    »Nein.«
    »Warum denn nicht?«
    »Ich weiß es nicht. Es kann sein, dass man sich nicht getraut hat. Man war froh, dass er in der Erde lag.«
    »Ach. Und wo ist das passiert?«
    »Hier in der Nähe.«
    »Das habe ich noch nie gehört.«
    »Ist klar. Kinder werden damit auch nicht konfrontiert. Aber die Erwachsenen wissen Bescheid. Und jetzt ist er frei. Er wird versuchen, bei Halloween mitzumischen. Er ist unterwegs. Er hält schon jetzt Ausschau nach seinen Opfern.«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Gut, dass du so denkst, mein Junge. Dann muss ich dich ja nicht noch weiter warnen.«
    »Das musst du nicht. Und was soll ich

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