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1849 - Die Mittagswelt

Titel: 1849 - Die Mittagswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist sehr gefährlich, das Antigravaggregat zu benutzen. Alles was Energie braucht, ist nicht zuverlässig. Du brauchst nur ein einziges Mal falsch zu stürzen, und du verletzt dich schwer. Ist das jetzt klar?"
    „Ja, Alaska."
    „Gut. Ich habe euch zwei übrigens aus einem bestimmten Grund gesucht. Vermutlich werde ich eine ganze Weile am Ortsrand zu tun haben. Möchtet ihr mich begleiten? Oder wollt ihr hier in der Siedlung bleiben?"
    „Wir blieben lieber hier", antworteten die zwei unisono. Ein Herz und eine Seele, mit einem Mal.
    Saedelaere lachte. „Das habe ich mir gedacht." Noch einmal schärfte er ihnen ein: „Keine Flugversuche mehr! Benutzt auf keinen Fall den Antigrau, okay? Ich will nicht, daß sich einer verletzt. Und da ist noch was ...
    Es könnte sein, daß wir von jemand Fremdem beobachtet werden. Wenn man nicht genau weiß, was los ist, bleibt man besser in Deckung."
    „Logisch, Alaska."
    „Also Vorsicht. Kapiert?"
    „Du kannst dich auf uns verlassen."
    Er wußte, daß das -gelogen war. Aber welche Wahl hatte er? Im Grunde benötigte er zwei Babysitter, oder besser zwei für jeden. Saedelaere fixierte sie mit einem stechenden Blick. Dann wandte er sich um und ließ sie allein.
    Daß es noch ein weiteres Motiv gab, Ruhe zu bewahren, behielt er für sich. Er glaubte nicht, daß Lanagh und Scheep ihn verstanden hätten. Von Mutanten und mentalen Einflüssen wußten sie nichts. Schließlich waren sie noch Kinder.
     
    *
     
    Im Gebüsch an Punkt Alag immer noch das Teleskop. Im Augenblick benötigte Alaska das Gerät nicht, sondern nur das Barometer, die Karte und eine der Stangen. Leicht beladen machte er sich auf den Weg.
    Punkt B, ein verlassener Kiosk in vier Kilometern Entfernung, am Rand eines Wanderweges, wies einen etwas höheren Luftdruck auf als der Ortsrand von Nusteir. Saedelaere notierte den Wert.
    Höherer Luftdruck bedeutete, der Kiosk lag etwas tiefer als die Ortschaft. Die Entfernung zu Goedda war ein bißchen größer als von Punkt A. Er benötigte jedoch zwei Punkte mit exakt identischer Entfernung.
    Seine zweite Station war die heiße Quelle, zehn Kilometer entfernt. Man konnte sie erst sehen, wenn man nahe davorstand, weil sie von Büschen umgeben war.
    Der Luftdruck entsprach an diesem Punkt Cgenau seinen Anforderungen. Saedelaere entschloß sich, die Punkte Dund Egar nicht erst aufzusuchen. Er markierte Cmit einer Stange. Vom Ortsrand aus, so hoffte er, würde die Stange mit dem Teleskop deutlich zu sehen sein.
    Es dauerte mehr als eine Stunde, dann war er zurück an Punkt A.
    „Wieso hast du nicht einen Punkt genommen, .der näher dran liegt?" fragte die Haut.
    Saedelaere verstand nicht sehr viel von Vermessung- aber sein Parasit noch weniger.
    „Je größer die Entfernung", erklärte er, „desto höher die Genauigkeit. Wir arbeiten ja nicht mit Ortern, sondern auf rein optischem Weg."
    „Das begreife ich nicht."
    „Warte einfach ab!"
    Überall im Universum galt dieselbe Geometrie. Punkt A, Punkt Cund Goedda bildeten ein gleichschenkliges Dreieck. Punkt Aund Punkt Cbesaßen zu Goedda exakt denselben Abstand, das hatte er mit dem Barometer sichergestellt.
    Die Länge dieser Strecke war ihm nicht bekannt; wenn er jedoch die Strecke zwischen Aund Chatte, und wenn außerdem zwei Winkel des Dreiecks bekannt waren, dann ließ sich die Länge der Schenkel errechnen.
    Es war eigentlich ziemlich einfach.
    Saedelaere richtete vom Ortsrand das Teleskop auf die Quelle. Er bekam die Stange exakt ins Blickfeld.
    Dann kippte er das Okular um 90 Grad zur Seite, nach rechts. Er maß mit einem Band zehn Meter ab und steckte eine weitere Markierung in den Boden.
    „Und jetzt?" fragte die Haut.
    „Jetzt", erklärte er, „stellen wir das Teleskop da auf, wo jetzt die Stange ist, zehn Meter weiter."
    „Ah."
    Er baute das Gerät ab und wieder auf. Der Winkel, unter dem er die Quelle nun zu sehen bekam, hatte sich um eine Winzigkeit verändert. Diese Veränderung notierte er.
    Der Rest war Rechnerei. Er hatte eine Strecke und zwei Winkel in einem rechtwinkligen Dreieck.
    Saedelaere benötigte eine Stunde, zehn Blätter Papier und eine Menge Flüche. Ein Syntron hätte dieselbe Rechnung im Bruchteil einer Sekunde beendet.
    „Jetzt noch das große Dreieck. Dann haben wir es."
    „Ich bin hungrig, Alaska."
    „Wovon denn? Du tust doch nichts!"
    Vom Ortsrand bis zur Quelle waren es genau 9,88 Kilometer. Die Länge der Schenkel, die Strecke bis zu Goedda, betrug unter Berücksichtigung der

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