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1854 - Ein Bote Thoregons

Titel: 1854 - Ein Bote Thoregons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und nur den Kopf konnte er noch bewegen.
    Ein Abwehrsystem?
    Ce Rhioton hatte sein Haus gegen ungebetene Gäste gesichert. Darauf war Foremon nicht vorbereitet gewesen. Galornenhäuser, hieß es, standen immer, jederzeit und ohne Vorbehalte offen.
    Über seine Schädeldecke hinweg schob sich eine Ranke in sein Blickfeld. Aber erst die Berührung an seinen Kollektorohren ließ den Wächter der Basaltebene unbeherrscht aufschreien.
    „Kaff Chiriatha ... hol mich hier heraus!"
    Weshalb hatte die Galornin ihn an diesen Ort gebracht? Er wußte keine Erklärung dafür, Kaif Chiriathas Handeln war für ihn undurchschaubar. Sie besaß eine Ausstrahlung, die sie weit über andere Galornen hinaushob, die sie tatsächlich zur designierten Nachfolgerin des zweiten Boten machte, wie sie selbst gesagt hatte. Aber warum schaute sie tatenlos zu, wie Rhodan und Bull ihr Unwesen trieben? Längst hätten Raumschiffe nach Tasch-Term unterwegs sein müssen, um die Spur der Fremden im Sumpf aufzunehmen.
    Fast zwanzig Tage lag der Augenblick seines vermeintlichen Triumphs inzwischen schon zurück.
    Foremon hatte die TRONTTER aufgespürt, das Pyramidenschiff, mit dem Rhodan und Bull Zentrifaal-Zentrum verlassen hatten. Er hatte das Schiff mit den Waffen der PEGOOM zerstört und zwei Zentrifaal aus dem Gefolge der Mörder gefangengenommen und begonnen, sie zu verhören.
    Doch dann hatte sich das Blatt schlagartig gewendet. Den Selbstmord der beiden Zentrifaal konnte er bis heute nicht verkraften. Sie hatten sich dem weiteren Verhör entzogen, indem sie freiwillig in den Tod gegangen waren - ein Verhalten, das Foremon niemals auch nur in Erwägung gezogen hätte. Trotzdem hätte er zumindest ahnen müssen, daß die Psyche der Zentrifaal durch das Shifting radikal verändert worden war. Er hatte nicht daran gedacht, deshalb traf ihn die Schuld an ihrem Tod.
    Rhodan und Bull waren ihm entkommen. Sie hatten ihre Raumanzüge im Sumpf zurückgelassen, ihre gesamte Ausrüstung, und ihn damit der Möglichkeit beraubt, sie mit den Ortungen wieder aufzuspüren.
    Zudem hatten seine eigenen Artgenossen Foremon festgehalten und den Galornen überstellt.
    Ich habe versagt, schoß es ihm durch den Sinn. Niemand wird mich mehr den Wächter des Domes nennen.
    Der Schmerz, den die Ranken ihm zufügten, fuhr wie mit glühenden Eisen durch sein Skelett.
    Ein anderer wird kommen, der die Aufgabe besser erfüllt, als ich dazu in der Lage war. Ich hätte die Fremden sofort töten, sie für alle Zeit im Basalt einschließen sollen.
    Hörte er schon sein Knochengerüst splittern? Foremon begann sich zu fragen, wie der Tod sein würde.
    Das Ende aller Wahrnehmungen, also ewiges Vergessen - oder erhielt er eine zweite Chance, weil das Leben von neuem begann? Genau das Leben, das er schon kannte, eine ewige Wiederholung wie die Datenschleifen im Syntron der PEGOOM?
    Wenigstens ein Teil der schweren Last, die Foremon seit Wochen mit sich herumschleppte, fiel von ihm ab. Er hätte befreit die Glieder strecken können, wären da nicht die Dornenranken gewesen, die ihn umschlangen .
    ... zu seiner Überraschung konnte er die Arme wieder bewegen. Ein winzig kleines Stück nur, doch bereits das jagte einen Schauer freudiger Erregung durch seinen Körper.
    In dem Moment dachte Foremon nicht mehr daran, daß er die Fremden töten mußte. Sein Zorn verrauchte.
    Der Schmerz ließ nach ...
     
    *
     
    „Du hast lange gebraucht, Foremon, um zu dir selbst zu finden."
    Täuschte er sich, oder schwang in Kaif Chiriathas Stimme tatsächlich eine Spur von Belustigung mit?
    „Nun", fuhr sie, ohne Atem zu holen, fort, „ich werde bald wissen, ob du der richtige Adlat bist."
    Es gab ein leises Knacken, als Foremon den Kopf nach unten drehte und sein Skelett betrachtete. Die Dornenranken waren ebenso verschwunden wie die seltsame Umgebung, es gab keine zwei Sonnen mehr und keine Doppeleiraumer am Horizont. Auch die Wunden, die die Dornen ihm zugefügt hatten, schienen nie wirklich existiert zu haben. Nur seine körperliche Schwäche, die hatte Bestand. Ruckartig drehte Foremon die Kollektorohren, um wenigstens einen Hauch des Sonnenspektrums aufzufangen.
    Das alles war verwirrend. Er stand nach wie vor im Eingangsbereich des Galornenhauses und schickte sich an, Kaif Chiriatha ins Gebäudeinnere zu folgen.
    Einen Moment lang zögerte er, den nächsten Schritt zu tun. Er fragte sich, welche unliebsame Überraschung diesmal auf ihn wartete.
    „Du bist verwirrt, Foremon", tadelte die

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