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1854 - Ein Bote Thoregons

Titel: 1854 - Ein Bote Thoregons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als der Stein auseinanderbrach, und für einen flüchtigen Moment erschien es ihr, als stünde der zweite Bote endlich wieder neben ihr. Es war seine Aura, die in dem Raum fortwirkte, seine Erwartungshaltung.
    Unter Foremons Knochenfingern zerflossen auch die letzten Steinsplitter. Wie ein Wasserfall hatte die braune Flüssigkeit sich über den Rand der Säule ergossen und erstarrte allmählich in bizarren Mustern.
    Ob der Stein hohl gewesen war, konnte die Galornin nicht mehr erkennen, wohl aber, daß in seinem Inneren zwei Gegenstände eingeschlossen gewesen waren.
    Da lag ein schwarzes Armband. Kaif Chiriatha identifizierte es sofort als Passantum. Die kleine weiße Scheibe daneben konnte sie nicht so rasch einordnen.
    „Warte!" wollte sie rufen, als Foremon die Hand nach der Scheibe ausstreckte, doch der Knochenmann war schneller.
    In dem Augenblick, in dem der Wächter die Scheibe berührte, entpuppte sie sich als Speichermedium für holographische Aufzeichnungen. Von einem leichten Flimmern umgeben, manifestierte sich mitten im Raum ein lebensgroßes Abbild Ce Rhiotons.
    Der zweite Bote von Thoregon hob die Hand zum Gruß.
    „Ich konnte deine Fragen spüren, Kaif Chiriatha", begann er, „damals, als du die Geschichte unseres Volkes erfahren hast. Doch die Antworten auf diese Fragen kann nur die Zeit allein dir geben. Daß du in mein Haus gekommen bist, wie ich es vorausgesehen habe, beweist, daß Dinge von großer Tragweite geschehen sind."
    Ce Rhioton wandte sich dem Adlaten zu. Da er während der Aufzeichnung nicht gewußt haben konnte, wo Foremon während der Wiedergabe stehen würde, mußte ein syntronischer Baustein in der Scheibe für die entsprechende Animation verantwortlich sein.
    „Ich habe mich auf eine Reise begeben, von der ich nicht weiß, was mich an ihrem Ende erwartet. Du warst immer ein treuer Wächter, Foremon. Wenn du diese Botschaft hörst, bedeutet das, ich bin von meiner Mission nicht zurückgekehrt. Zudem sind die von mir befürchteten Umstände mittlerweile eingetreten, sonst hättest du die Ebene aus Basalt nicht verlassen. Während meiner Abwesenheit - ob für immer oder nur für weitere lange Jahre, ist ungewiß sind geeignete Maßnahmen zu treffen. Deshalb muß ich dich in die Lage versetzen, alles das zu tun, was rasch zu tun ist."
    Ce Rhioton hob die Hand.
    „Ich fordere dich auf, Foremon, gehe zurück nach Galorn und auf die Brücke in die Unendlichkeit. Du wirst den Namen meiner designierten Nachfolgerin Kaif Chiriatha an den Rat von Thoregon übermitteln. Und nun lege das Passantum um, Foremon. Es wird dir bei der Bewältigung deiner Aufgaben dienlich sein."
     
    8.
     
    Wie ein Schatten aus einer anderen Welt brach die massige blaue Gestalt aus den wogenden Nebelschwaden hervor. Es gab kein lebendes Wesen auf dieser Welt, das die drohende Gefahr erkannt hätte.
    Dennoch folgten Tausende Augen jeder Bewegung des Kolosses Sensoren, für die der Nebel kein Hindernis war.
    Gehe nie unvorbereitet in ein Gefecht! Die uralte Erkenntnis besaß heute wie damals Gültigkeit. Es war herrlich, mit anzusehen, wie der Koloß eine mehrere hundert Meter entfernte Felswand anvisierte und seine Waffensysteme auslöste. Projektile rissen tiefe Löcher ins Gestein, ebenso der Materiestauber, danach verwandelten Thermo- und Impulsstrahler die Felsen in eine zähflüssig kochende Masse, die nur langsam in bizarren Tropfenformationen erstarrte.
    Der Kampfroboter war bereit, den Fremden zurückzuholen.
    Er wird der neue Kommandant sein, erinnerte sich KEMPEST Mein Name wird endlich wieder wie ein Aufschrei durch Plantagoo hallen.
    Sekunden später lag der Transrnitterkreis verlassen wie eh und je. Der Koloß hatte Helter Baaken erreicht. Erfolgte einer Spur, die ihn unweigerlich ans Ziel führen mußte.
     
    9.
     
    Bericht Perry Rhodan Vor schätzungsweise zwei bis drei Stunden war Kaif Chiriatha wortlos gegangen. Seit einer halben Stunde lief Reginald Bull ruhelos hin und her. Er war wütend auf sich selbst und auf seine Aggressivität, mit der er der Galornin begegnet war.
    Die Zentrifaal beachteten ihn kaum. Ihre Teilnahmslosigkeit hatte sich zur Apathie ausgewachsen. Für sie waren die Galornen die Unterdrücker ihres Volkes schlechthin, so etwas wie für Menschen ein Engel mit Flammenschwert.
    Unvermittelt hielt Bully in seiner rastlosen Wanderung inne. Herausfordernd stemmte er sich die Fäuste in die Taille.
    „Sieh mich nicht so an, Perry!" stieß er kurzatmig hervor. „Mir ist es

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