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1854 - Ein Bote Thoregons

Titel: 1854 - Ein Bote Thoregons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentliche Aufgabe nach.
    Rhodans und Bulls Erscheinen war vielleicht gar kein Zufall gewesen. Nur ihretwegen hatte er Galorn verlassen und war in die Pentrische Wolke gekommen. Ohne sie wäre er nie Kaif Chiriatha begegnet, und sie hätte ihn nicht in Ce Rhiotons Haus führen und ihm das Passantum aushändigen können. Er hätte auch nie über verborgene Mittel unterhalb des Pilzdoms nachgedacht wie tief lagen sie im Basalt verborgen, daß er all die Jahre hindurch nichts davon wahrgenommen hatte? Es war seine eigentliche Aufgabe, eines Tages diese Einrichtungen zur Verteidigung der Galornen oder der Brücke einzusetzen, sollte es notwendig werden.
    Seine Prioritäten begannen sich zu verändern. Die beiden Fremden, denen er durch die halbe Galaxis nachgejagt war, besaßen offenbar gar nicht mehr die Wichtigkeit, die er ihnen zugemessen hatte.
    Foremon straffte sich. Sein Exoskelett knirschte an etlichen Stellen.
    „Ich zweifle nicht daran, Kaif Chiriatha, daß du auf meiner Seite stehst", sagte er betont und blickte die Galornin durchdringend an. „Ich werde so schnell wie möglich nach Galorn zurückkehren und dort mit Hilfe des Passantums die Brücke betreten, um den Rat von Thoregon zu erreichen. Ich glaube, es ist für uns alle von größter Wichtigkeit, mehr über Thoregon zu erfahren. Anschließend werde ich nach Ce Rhioton suchen; einer Gefahr können wir nur wirksam begegnen, wenn wir sie kennen." Er preßte den lippenlosen Mund zusammen und drehte ruckartig den Kopf. „Vorher aber muß ich Rhodan und Bull finden - sie sind und bleiben die Mörder des vierten Boten ..."
    „Deine Suche ist beendet, Foremon", unterbrach ihn die Galornin.
    Abwehrend hob der Wächter die Knochenarme.
    „Nein, Kaif Chiriatha", widersprach er heftig. „Auch wenn ich jetzt Träger eines Passantums bin, vergesse ich nicht, weshalb ich Galorn verließ. Niemand kann mich davon abhalten, das zu tun, was getan werden muß."
    „Du verstehst mich falsch." Kaif Chiriatha wirkte bedrückt. „Rhodan und Bull und mit ihnen elf Zentrifaal sitzen im Zentrum von Baaken Bauu in sicherem Gewahrsam."
    Der Schreck war Foremon anzusehen, aber schon im nächsten Augenblick reagierte er mit riesengroßer Erleichterung. Seine Verfolgungsjagd, die kräftezehrende Sorge um Ce Rhioton, die permanente Bedrohung seines eigenen Lebens - all das endete nun in einem furiosen Höhepunkt.
    Er mußte nur noch hingehen und die Mörder ihrer gerechten Strafe zuführen.
    „Bring mich zu ihnen!" forderte er Kaif Chiriatha auf. „Ich kann es nicht erwarten, endlich vor den beiden Fremden zu stehen. Sie werden mir sagen, warum sie den vierten Boten getötet haben und ob noch andere hinter ihnen stehen. - An den Zentrifaal bin ich nicht interessiert, sie sind harmlose Mitläufer, die sich vor den Galornen fürchten."
    Noch im Reden hatte er sich umgewandt und eilte steifen Schrittes in Richtung Vorhalle. Dort wandte er sich um und registrierte erstaunt, daß Kaif Chiriatha keine Anstalten traf, ihm zu folgen.
    „Sie waren in sicherem Gewahrsam", betonte die Galornin.
    „Bitte?" Foremon glaubte, nicht richtig gehört zu haben. „Soll das heißen, die Fremden sind geflohen?"
    Eine Welt brach für ihn zusammen.
    „Sie haben das Gefängnis verlassen", sagte Kaif Chiriatha.
    „Ein technischer Fehler?" Foremon wollte es noch immer nicht glauben. Es war wie schon so oft vorher: Sobald er geglaubt hatte, die Fremden endlich gestellt zu haben, waren sie ihm durch einen Zufall wieder entkommen.
    „Ich gab den Befehl, den Gefangenen die Flucht zu ermöglichen", betonte die Galornin.
    „Du gabst waaaas?" Foremon schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Ich hielt es für angebracht und sinnvoll, ihr Verhalten zu studieren. Auf die Weise ist oft mehr herauszufinden als in endlos langen Verhören."
    „Das heißt, du läßt sie überwachen." Foremon klang bereits wieder versöhnlicher. Nun, da er sich der Unterstützung der Galornen sicher sein durfte, würde es weitaus einfacher sein, Rhodan und Bull wieder festzunehmen. „Seit wann weißt du von ihrer Flucht?"
    „Ich erhielt die Nachricht, bevor ich dich abholte", sagte Kaif Chiriatha.
    „Und ich ahne Probleme", prophezeite Foremon. „Ich will die Gefangenen sehen. Sofort."
     
    *
     
    Über der Stadt hatte sich ein Gewitter zusammengebraut, es war düster geworden, und in der Luft hing ein Hauch von Schwefel. Noch bevor Kaif Chiriatha hinter Foremon den Gleiter erreichte, stieg im Zentrum von Helter Baaken

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