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1856 - Shabazzas Gebote

Titel: 1856 - Shabazzas Gebote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn ich Ympalor benachrichtige. Er soll entscheiden, was mit euch geschieht."
    Atlan wartete nicht länger. Er riß den Kombistrahler hoch und legte an. In dieser Situation vertraute er voll und ganz auf die Einflüsterungen des Pikosyns, der die Ergebnisse der Tastung präsentierte. Der Arkonide zielte auf die faustgroße Einheit am Rücken des Physanders, die der Pikosyn als Schwachstelle des Cyborgs ausfindig gemacht hatte. Der Energiestrahl fraß ein Loch in das Gebilde.
    Augenblicklich erlosch das milchige Energiefeld um Chlocks Kopf. Auch die Felder an den Gliedmaßen fielen in sich zusammen. Aus dem Gebilde am Rücken kräuselte grauer Rauch.
    Der Physander versuchte sich zu bewegen, aber es ging nicht.
    „Dies ist nicht vorgesehen", verkündete Chlock mit leiser, technisch nicht mehr unterstützter Stimme.
    „Du hättest auf mein Angebot eingehen sollen." Atlan zog die Stirn in Falten. „Jetzt bist du mein Gefangener."
    „Dein Gefangener? In meinem Schiff?"
    „Die Fragen, stelle ich. Wieso sabotiert Ympalor das Projekt? Zur Zeit bist du es, der sabotiert, oder? Du versteckst Bund und widersetzt dich dem Befehl des Chaeroders."
    Chlock schlug die Hornplatten seines Mundes aufeinander, daß es krachte und winzige Stücke Chitin absprangen. Aus seinem linken, oberen Arm klang ein leises Pfeifen. Eine Stimme rief nach ihm und forderte ihn auf, seine Position durchzugeben. Nach mehreren Versuchen änderte sie ihre Wortwahl und wurde ungemütlich. Für tolkandische Verhältnisse vermutlich sogar äußerst ungemütlich.
    Nach einem Dutzend Versuchen brach sie ab.
    „War das Ympalor?" fragte Atlan.
    Der Physander schwieg „Dein Fehlen wird keine Lücke reißen, nicht wahr?" machte Atlan weiter. „Aber der Chaeroder wird nach dir suchen lassen. Und das ist nicht gerade in unserem Sinn. Gib uns die Informationen, die wir benötigen, Chlock!"
    „Atlan, ich glaube nicht, daß das einen Sinn hat", meldete sich Myles zu Wort.
    Dao steckte inzwischen vollständig in ihrem SERUN, und der Terraner überspielte alle syntronischen Speicherinhalte in ihren Pikosyn. Der Anzug meldete, daß er mit der Reorganisation begann und die technischen Schäden analysierte.
    „Du meinst, freiwillig hätte er uns mehr verraten? Das ist mir zu blauäugig gedacht, Myles. Wir haben es mit Wesen zu tun, die nur ihre Aufgabe kennen. Alles andere, besonders der Bund, ist ihnen egal."
    „Er hat das Problem mit dem SERUN beseitigt. Wir sollten ihm dafür dankbar sein."
    „Das bestreite ich ja gar nicht. Bitte kümmere dich um den Cyborg. Was wir brauchen, sind Inhalte von Datenspeichern oder Hinweise, wo wir solche finden."
    Chlock versuchte noch immer, sich von der Stelle zu bewegen. Endlich gab er es auf. Seine Meinung änderte es nicht.
    „Bald werde auch ich in Goedda aufgehen und meine Erfüllung finden", sagte er. „Bund kann daran nichts ändern."
    „Vielleicht doch", widersprach Atlan. „Wärest du bereit, uns Informationen zu geben, wenn wir dir im Gegenzug versprechen, dich an Ockoneas Stelle in eines der Ellipsoide zu bringen?"
    Der Physander stellte sich stur. „Bald werde auch ich in Goedda aufgehen und meine ..."
    Mehr als die stumpfsinnige Wiederholung der drei Sätze war ihm nicht mehr zu entlocken.
    „Wir sind undankbar", warf Myles dem Arkoniden vor. „Aber ich sehe ein, daß wir endlich zu einem Ergebnis kommen müssen. Bisher wissen wir so gut wie nichts über das, was in der Traumblase vorgeht."
    „Und ohne dieses Wissen können wir nichts dagegen unternehmen", pflichtete Atlan ihm bei. „An die Arbeit!"
     
    *
     
    Myles Kantor entdeckte mehrere Datenspeicher und begann damit, ihren Inhalt zu durchforschen. Da er das Kommunikationssystem des Physanders inzwischen ausgiebig getestet hatte, stellte es lediglich eine Frage der Zeit dar, bis er dazu einen Zugang finden würde.
    Datensicherung schien bei den Physandern unbekannt zu sein. Zumindest in der Traumblase hatte der Wissenschaftler bisher keine Spur davon entdeckt. Es bestätigte erneut, daß die Tolkander grundsätzlich davon ausgingen, daß nichts und niemand in der Lage war, sich ihren Aktivitäten in den Weg zu stellen oder sie gar zu verhindern.
    Diesen Vorteil mußten die Aktivatorträger nutzen, um an die Informationen heranzukommen. Waren die Tolkander erst einmal schlauer geworden, sanken ihre Chancen rapide.
    Der Wissenschaftler richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf Chlock. Der Physander rührte sich nicht von der Stelle und unternahm

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