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1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schon aus diesem Grunde mußte er sie in ihre Schranken verweisen. ‘ Nicht weniger wichtig aber war ihm, daß er eine Beeinträchtigung seiner Autorität gegenüber den anderen Physandern nicht hinnehmen wollte. Verhielt sich nicht schon der eine oder andere in seiner Umgebung so, als habe er Zweifel an seiner besonderen Fähigkeit als Organisator?
    Er durfte nicht zuviel Zeit verstreichen lassen, damit die Unsicherheit der anderen nicht noch größer wurde. Er mußte handeln.
    Doch was konnte er tun?
    Mit einem für einen Physander geradezu ungeheuerlichen Aufwand an Konzentration erledigte er auf der einen Seite die organisatorischen Arbeiten und überlegte auf der anderen Seite, wie er gegen den Bund vorgehen konnte.
    Da er nicht ausschließen konnte, daß es dem Bund gelang, die Energieschirmsperre zu überwinden, zog er zuerst hundert Roboter von der Peripherie ab und befahl ihnen, einen Kessel um die Schaltstation zu bilden, so daß keiner der Eindringlinge ausbrechen konnte.
    Doch damit war das Problem nicht gelöst.
    Von der Schaltzentrale gingen für Goedda gefährliche Impulse aus. Sie galt es zu verhindern.
    Goedda nahte!
    Camock meinte, bereits körperlich spüren zu können, wie nah Goedda schon war.
    Goedda!
    Er konntekaum noch an etwas anderes denken. Glücksgefühle durchdrangen ihn. Sie kamen in sanften Wellen. Zunächst waren sie kaum spürbar gewesen, doch nun, da die Ankunft von Goedda unmittelbar bevorstand, wurden sie immer intensiver.
    Goedda!
    Werde ich dich sehen? Was für ein Wesen bist du? Werde ich es noch erfahren, bevor ich eins werde mit dir?
    Er verdrängte die Gedanken an Goedda und konzentrierte sich ganz auf die vor ihm liegende Aufgabe.
    Goedda durfte nicht gefährdet werden. Auf gar keinen Fall!
    Er nutzte die erste sich bietende Gelegenheit, um mit Hilfe eines Computers die Situation zu analysieren und die Auswirkungen eines Totalausfalls der Station zu simulieren.
    Als das Resultat auf dem Monitor erschien, stieß er einen leisen Schrei aus.
    „Was ist mit dir los?" fragte Rustimor erschrocken.
    „Sieh dir das an!" forderte Camock ihn auf. „Wenn wir fünfzig Prozent der energetischen Verbindungen von der Schaltstation zum Zentrum kappen, werden alle von dort gesteuerten Prozesse von anderen Stationen übernommen."
    „Und wenn wir hundert Prozent abschneiden?"
    „Ist die Wirkung auf das Zentrum so gering, daß sie kaum noch meßbar ist", triumphierte der Organisator.
    Er wartete nicht länger, sondern erteilte den Robotern über Funk den Befehl, alle Verbindungen von der Station nach außen hin zu durchtrennen.
    Nur wenige Minuten verstrichen, dann meldeten die Roboter, daß der Befehl befolgt worden war.
    „Das war’s", stellte Camock voller Stolz fest. „Ich habe die schädlichen Einflüsse durch den Bund eliminiert. Die Eindringlinge können tun und lassen, was immer sie wollen, damit können sie Goedda nicht mehr schaden."
    „Das heißt also, daß wir den Bund von jetzt an ignorieren können?"
    „So ist es."
    Rustimor blickte ihn voller Bewunderung an. Camock war offenbar etwas Besonderes, und es war berechtigt, daß er sich in den Vordergrund stellte. Er anerkannte, daß Camock ihm weit überlegen war. Daraus folgte automatisch, daß er sich ihm unterwarf.
     
    *
     
    „Ich finde, unser Freund freut sich ein wenig zu früh." Myles Kantor hatte ebenso wie Atlan und die Kartanin den Funkverkehr abgehört und das Geschehen beobachtet. „Das Steuerzentrum ist lahmgelegt, aber das müssen wir keineswegs so hinnehmen."
    „Was hast du vor?" fragte Dao-Lin-H’ay und hustete verhalten. „Ich wüßte nicht, was wir jetzt noch tun können."
    „Wir können die Befehle, die bisher von der Station ausgesendet wurden, auch mit Hilfe unserer SERUNS an die Kardia weitergeben. Was immer dort auch sein mag, sie wird spüren, was wir tun."
    Der Wissenschaftler -beschäftigte sich mit den Computern der Station, in denen alle Informationen verzeichnet waren, die bisher an Befehlen weitergeleitet worden waren.
    Atlan gesellte sich zu ihm.
    „Wir müssen es auf jeden Fall versuchen", stimmte er zu. „Wir müssen den Physandern auf die Nerven gehen, so daß sie uns herauslassen aus der Falle."
    „Und wenn sie es nicht tun?" fragte die Kartanin.
    Der Arkonide deutete auf die Antigrav-Geschützplattform.
    „Dann feuern wir auf den Energieschirm, bis er zusammenbricht", kündigte er an.
    „Das wird ein heißer Tanz für uns", gab sie zu bedenken. „Dabei könnte sich die Masse

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