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1858 - Posbis weinen nicht

Titel: 1858 - Posbis weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Mila aus den Gedanken des Monstrums aufgefangene Bilder einer toten Milchstraße, einer leeren und öden Sterneninsel.
    Alles, was in diesen Tagen getan, gedacht und unter den Eingeweihten besprochen wurde (die Visionen mußten einem kleinen Kreis von Menschen vorbehalten bleiben, um den Ausbruch einer milchstraßenweiten Panik zu verhindern), geschah einzig und allein zu dem Zweck, diese Zukunft zu verhindern. Es war eine potentielle, aber darunter sicherlich die mit dem weitaus größten Wahrscheinlichkeitsgehalt.
    Sie würde wahr werden, wenn kein Wunder geschah.
    Die Flottenkommandantin und Drenderbaum-Nachfolgerin hatte bereits vor vier Tagen vom da noch bevorstehenden Einsatz eines PosbiKommandos auf einer Bergbauwelt der Tolkander berichtet und dabei, quasi in einem Nebensatz, die Möglichkeiten angesprochen, die sich im Fall eines Erfolgs ergeben würden.
    Mehr nicht. Sie hatte nur Adams’ Denkmaschine zum Laufen gebracht.
    Dann hatte sie ihm verkünden können, daß der Tangle-Schild bei den Posbis voll funktioniert habe.
    Und gestern nun, als er sie nach einer durchwachten Nacht darum gebeten hatte, bei der Oberkommandantur der Roboter um Unterstützung für die Probleme im Solsystem nachzufragen, hatte sie ihm kurz und bündig erklärt, daß dies schon alles geregelt und ein Fragmentraumer zu ihm unterwegs sei - mit dem Befehl, sich ihm und der Menschheit zur Verfügung zu stellen.
    Wie sie sich diese Art von Unterstützung so vorstellte, das erwähnte sie ebenfalls wieder in ein, zwei Nebensätzen: Vorstoß zur Erde und Befreiung und Entführung der wichtigsten Männer und Frauen.
    In diesem Fall hatte sie nur über das „laut nachgedacht", was Adams ohnehin auf der Seele lag. Bei anderen Gelegenheiten ihrer noch kurzen Bekanntschaft hatte sie noch ganz andere Anstöße gegeben, immer als „Gedanken" verpackt. Manche waren Homer G. Adams vernünftig erschienen, andere hatte er verworfen. Nie traf sie das, denn - wie gesagt - es waren nur „Gedanken" gewesen.
    Und nun wurde von der Fernortung das Auftauchen eines unbekannten Objekts in 34 Lichtstunden Entfernung gemeldet. Adams ließ das Objekt anfunken, und es identifizierte sich als BOX-7443, der angekündigte 2000-Meter-Fragmentraumer der Posbis.
     
    *
     
    Die Unterhaltung dauerte nicht lange. Die Posbis kamen nicht an Bord der GILGAMESCH, sondern blieben in ihrem Schiff, das nach einer letzten kurzen Linearetappe in dreihundert Kilometern Entfernung stand.
    Ihr Kommandant Relebo führte das Gespräch mit Homer G. Adams, der sich dabei fast wie überflüssig vorkam. Jedenfalls ließ die Reaktion Relebos auf jede seiner Bitten darauf schließen, daß die Roboter bereits entsprechend vorbereitet worden waren.
    Als sie das Gespräch beendeten, stand soviel fest: Relebo würde mit einem Posbi-Kommando und einem Fragmentbeiboot ins Solsystem eindringen und versuchen, auf Terra zu landen. Dort würde er versuchen, Cistolo Khan, Paola Daschmagan, Gia de Moleon sowie weitere siebzehn Führungskräfte dem Bann des Philosophen entweder zu entreißen oder sie gewaltsam aus dessen Einflußbereich zu bringen - also bis zur GILGAMESCH.
    Außerdem sollte ein zweites Kommando den Nachbarplaneten Trokan anfliegen, um die kristallinen Leichen der Vandemar-Zwillinge zu bergen; gleichzeitig sollten sie einen Lagebericht bei den Herreach einholen, wie es um die Möglichkeit einer Wiedererschaffung des Dimensionstores stehe.
    „Im Gegensatz zu Khan und einigen anderen auf Terra", erklärte Adams den Posbis, „haben wir keinen regelmäßigen Funkverkehr zu den Herreach. Sie sind zumeist immer noch recht technikscheu und reagieren nicht auf unsere Kontaktversuche. Seltener bemühen sie sich, von sich aus eine Verbindung herzustellen - obwohl ihnen das jederzeit möglich wäre. Sie könnten es, aber sie wollen nicht. Tja." Er lachte humorlos.
    „Anders verhält es sich, wie ich gerade sagte, mit Cistolo Khan oder Paola Daschmagan. Ab und zu reagieren sie auf unsere ständigen Anrufe, aber immer nur dann, wenn sie es der Mühe wert finden und nicht gerade mit dem Darstellen von Kreisen in allen möglichen Formen beschäftigt sind."
    „Und was sagen sie dann?" erkundigte sich Relebo. „Sind sie sich der Gefahr bewußt, in der sie auf Terra schweben?"
    „Eben nicht!" sagte Adams heftig. „Sie stehen unter dem geistigen Bann des Philosophen und sind fest davon überzeugt, erst durch seine Lehren einen wahren Lebensinhalt bekommen zu haben. Es geht da um die

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