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1858 - Posbis weinen nicht

Titel: 1858 - Posbis weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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folgen. Es ist alles für die Flucht von Terra vorbereitet."
    Der LFT-Kommissar lachte rauh, während ihm sein umnebeltes Gehirn sämtliche auch nur halbwegs kreisförmigen Elemente der Roboterkörper in grellen Farben erscheinen und sich als abhebende Kreise vervollkommnen ließ.
    „Adams, natürlich", hörte Khan sich sagen. „Bestellt ihm schöne Grüße von mir, und schert euch zum Teufel! Ich fühle mich wohl, das habe ich ihm nun oft genug gesagt, also laßt mich in Frieden! Ich will nicht ...
    >befreit< werden!"
    Der Posbi zeigte sich unbeeindruckt.
    „Wir haben den Auftrag, dich zur GILGAMESCH zu bringen, Cistolo Khan."
    Der Terraner lachte noch einmal laut, dann zog er die Brauen zusammen und schüttelte finster der Kopf.
    „Vergeßt das und haltet mich jetzt nicht länger auf. Verschwindet endlich!"
    Wie ein Blitzlicht kam ihm das Unwirkliche der Situation für einen Moment zu Bewußtsein. Eine Episode aus seiner Schulzeit fiel ihm ein, als er einen Aufsatz in nichttranslatorgeführter Unterhaltung mit einem Blue in dessen Sprache verfassen mußte. Es hatte darin viele sprachliche Fehler gegeben. Und auf die Vorhaltung seines Lerncomputers, daß er die und die logischen Fehler in der Blue-Sprache gemacht habe, hatte er geantwortet: „Es ging um einen geistesverwirrten Blue. Kann ein Blue, der verrückt ist, sprechen wie einer, der normal ist?"
    Damals hatte er damit gegen den Computer gewonnen. Heute stand er allein gegen eine Handvoll Roboter mit ihrer verdammten unmenschlichen Logik, gegen die er diesmal keine Waffe wußte.
    Aber war er wirklich allein?
    Wieso kam ihm niemand zu Hilfe? Wo waren all die anderen?
    Der Augenblick halbwegs geistiger Klarheit war vorüber. Cistolo Khan sah wieder die Roboter und alles andere in Kreisen, und der Teil seines Unterbewußtseins, der dafür zuständig und darauf vorbereitet worden war, drückte die Taste, die er programmiert hatte.
    Aber nichts geschah.
    Die Posbis standen noch immer vor ihm, keiner wurde durch starke Magnetfelder an die Wand gefesselt.
    Und keiner wurde durch herbeieilende Kampfroboter unschädlich gemacht. Keiner brach durch Energieentzug zusammen.
    Da begriff Cistolo Khan endgültig, welchem Irrtum er aufgesessen war.
    Alles arbeitete gegen ihn und den Traum, gegen das Werk. Die Posbis und NATHAN! - hatten die gesamte syntron- und positronikgesteuerte Technik Terranias übernommen und dem Nutzen der Menschheit entzogen, ihrer wahren Bestimmung.
    Der LFT-Kommissar wurde durch den Schock der Erkenntnis noch einmal aus seinem geistigen Dämmerzustand gerissen. Er geriet in Panik und begann zu schwitzen. Sie wollten ihm alles nehmen. Sie wollten ihn vernichten, ihm sein Leben und seine Zukunft rauben!
    Er spürte, wie ihm das Blut in den Schläfen pochte. In seinen Ohren rauschte es. Der Blick verschwamm.
    Die Angst löschte jeden Sinn für rationales Verhalten und seine Lage aus.
    Seine letzte Chance, fiel ihm gehetzt ein, lag in dem Schubfach unter dem Tisch, zu dessen Griff er jetzt langsam seine Hand ausstreckte. Es kostete ihn fast übermenschliche Anstrengung, nach außen hin ruhig zu bleiben; so ruhig, wie er nur konnte.
    „Ihr werdet mich nicht bekommen", sagte er langsam. Wie klang seine Stimme? Verriet sie etwas? Alles hing von diesen Sekunden ab, sein Schicksal, das Große Werk! Alles entschied sich jetzt. „Ihr könnt mir meinen Schutz nehmen, aber nicht meine Gedanken."
    Damit griff er mit zitternden Fingern nach dem kleinen Kompaktstrahler, den keine feindliche Syntronikwelt gegen ihn beeinflussen konnte, schaltete ihn mit dem Daumen in den Impulsmodus, richtete ihn auf den Kopf des reglos abwartenden Sprechers der Posbis und ...
    ...konnte es nicht tun.
    Er konnte nicht schießen, nicht auf den Kreis, als den er den Roboterkopfaufsatz sah. Und der Kreis wuchs, blähte sich auf, ihm entgegen, erreichte ihn.
    Der de facto mächtigste Mann der Liga Freier Terraner sah zwar den Tentakel herankommen, aber er nahm es ebensowenig wahr wie die Berührung, als ihm der Posbi die Waffe abnahm.
    Für ihn war alles aus. Wäre er in diesem Moment gestorben, hätte er es als eine Erlösung betrachtet.
    Doch wieso zögerten die Roboter? Warum machten sie nicht kurzen Prozeß?
    Ob sie vielleicht doch zur Vernunft gekommen waren? Neue, wilde Hoffnung keimte in dem LFT-Kommissar auf. Schon wollte er etwas sagen, doch der Posbi-Kommandant kam ihm zuvor.
    „Es tut mir leid, Cistolo Khan", hörte er wie aus einem anderen Universum, „aber wir

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