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1858 - Posbis weinen nicht

Titel: 1858 - Posbis weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der alles begonnen hatte und er sich den Weg nach oben bitter erkämpfen mußte.
    Und genau das war der. Grund, warum er sich so grenzenlos isoliert fühlte.
    Wie sehr sehnte er sich nach einem Lebenszeichen von Atlan, Dao-Lin und Myles!
    Sollte er denn wirklich der letzte von allen sein?
    Sollte es seine Bestimmung sein, den nach all den vielen Krisen nicht mehr für möglich gehaltenen Untergang mit ansehen zu müssen?
    In diese Stimmung hinein platzte ein Anruf von 47 Tucani, direkt von Flame Gorbend.
    Sie berichtete, daß weitere .31 Gliederschiffe in Richtung Milchstraße losgeflogen seien.
    Aber dafür waren in den letzten zwanzig Stunden dreihundertachtzig neue hinzugekommen.
    „Eine halbe Milchstraße für eine gute Nachricht", knirschte Adams, als der Kontakt beendet war.
    „Damit kann ich dienen", sagte ein gerade vorbeikommender Ertruser. „In der Mannschaftskantine Drei-B gibt es Essen, und damit meine ich frisches Essen - nicht euer synthetisches Zeug. Es war unser letzter Vorrat an Ochsenfleisch, und der Koch hat angeblich eine Wundersoße dazu komponiert - und dazu gibt es noch kiloweise Kartoffeln und Topinambur! Wie im alten Rom, Homer, als’ du deinen Zellaktivator erhalten hast. Du bist eingeladen, na komm!"
    Wie im alten Rom ... Zellaktivator ...
    Homer G. Adams schüttelte nur seinen Kopf und zog sich in eine „dunkle Ecke" der Zentrale zurück.
    Er wollte jetzt nichts mehr hören und sehen. Und doch wußte er, daß er gleich wieder dort vorne stehen würde, im hellen Licht und zwischen den ebenfalls hektisch gewordenen Besatzungsmitgliedern von MERLIN, und auf die nächste Katastrophenmeldung warten.
    Es war der Preis der Unsterblichkeit.
     
    *
     
    Relebo hatte die ersten vier Terraner mit dem offenen Gleiter zum Raumhafen und zum Fragmentbeiboot gebracht. Sie lagen nun gut gesichert in dem ausgeräumten Frachtraum, der noch sechzehn Menschen fassen mußte. Illgen würde dafür sorgen, daß das Fesselfeld, unter dem sie gemeinsam lagen, stabil blieb und keiner von ihnen die Möglichkeit zur Flucht erhielt.
    Da er spürte, daß die Zeit drängte, teilte Relebo seine Truppe wie auf Tolk-17 in zwei Gruppen zu je drei Robotern auf. Je eher sie von Terra und aus dem inneren Solsystem verschwanden, um so besser. Mit ihm gingen wieder Dorinel und -anstelle von Swallob - Genswer, und Tellner sollte mit Gabezo und Modana ebenfalls acht der noch zu befreienden Terraner aufsuchen und zum Hafen bringen. Der dazu benötigte, angeforderte Gleiter schwebte robotgesteuert herbei.
    Relebos nächstes Ziel stand fest: der Aufenthaltsort von Paola Daschmagan, der Ersten Terranerin. Es war identisch mit Ziel zwei: dem TLD-Tower, wo sich Gia de Moleon eingebunkert hatte. Doch der Geheimdienstchefin würde ihre Festung nun ebenfalls nichts mehr nützen.
    Während Tellner, Gabezo und Modana in eine andere Richtung aufbrachen, flogen Relebo und seine beiden Begleiter - Dorinel konnte ebenfalls das kombinierte Fessel- und Antigravfeld erzeugen - zurück bis zur CynoSäule. Relebo wunderte sich darüber, daß die Terraner dort unten immer noch ohne sichtbares Interesse an ihrer Umwelt in Prozessionen um den schattenlosen Obelisken vor sich hin trotteten wie rein instinktgeleitete Tiere.
    In den Augen der von der Plasmakomponente abgetrennten Posbis (und zum Glück nur in ihren) war dies die unterste vorstellbare Phase der Evolution; ein Dasein ohne Sinn und Zweck, völlig im Gegensatz zu ihrer absolut zweckgebundenen Existenz.
    Das Verkehrsverbundnetz leitete den Gleitet, von Menschen unbeeinflußt und ungehindert, über Terrania hinweg zum TLD-Tower, der nach außen hin die Machtzentrale eines der mächtigsten Geheimdienste der Galaxis darstellte.
    Die Posbis landeten und betraten das Bauwerk. Relebo registrierte, daß seine Biokomponente während der letzten Stunden relativ ruhig geblieben war und ihn im Augenblick in keiner Weise behinderte.
    Sie schwebten scheinbar endlose Schächte hinauf und verließen den letzten auf dem Stockwerk, in dem sich die beiden Frauen laut Info des syntronischen Pförtners aufhalten sollten. Vor der Tür, zu der sie geleitet wurden, verharrte der Kommandant in der Luft und wartete darauf, daß sie sich öffnete.
    Das tat sie, und die Roboter drangen ein.
    Relebo sah die beiden Frauen und sprach sie an. Er wollte nur seinen Spruch aufsagen, daß seine Handlungsweise nur zu ihrem eigenen Wohl diene, doch bevor er überhaupt dazu kam, fiel ihm auf, daß sich Gia de Moleon und Paola

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