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1858 - Posbis weinen nicht

Titel: 1858 - Posbis weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plasma mit seinen Emotionen den Tangle-Schild durchbrach. Relebo mußte kämpfen. Seine Programmierung stand gegen den Einfluß der Biomasse, die ihn zwar noch nicht kontrollieren, aber im durch ihre Heftigkeit jetzt denkbaren Fall dazu bringen konnte, ihren Emanationen zu erliegen, wenn er nicht aufpaßte.
    Vernichte dich selbst!
    Die syntronischbiologischen Roboter auf Terra gewannen den Kampf, bis auf eine Ausnahme.
    Tellner fiel dem Einfluß seines Plasmazusatzes zum Opfer. Er löste seine Implosion aus, bevor er vielleicht eine Wende im Ringen um die Befehlsgewalt über den Robotkörper schaffte. Immerhin hatte er vorher noch seine beiden Begleiter warnen können, damit sie ihre Schutzschirme einschalteten.
    „Der Tangle-Schild ist nicht vollkommen", funkte Relebo an Homer G. Adams, der natürlich von allem wußte, was die Posbis seit dem letzten direkten Kontakt erlebt, gesehen und gefolgert hatten - also die Flucht von Gia de Moleon und Paola Daschmagan aus dem TLD-Tower sowie das neue Phänomen, das die Sterbesehnsucht geweckt hatte.
    Bevor Adams noch etwas erwidern konnte, kam die Meldung von Gabezo, daß er und Modana weitere vier der zu befreienden Terraner gefunden und in Fesselfelder gelegt hätten.
    „Haltet durch!" appellierte Adams an Relebo. „Ich erhalte ununterbrochen Meldungen. Holt euch die anderen, und kommt dann mit ihnen zur GILGAMESCH." Er holte tief Luft, schüttelte dann den Kopf und sagte: „Ach was, es kommt unter diesen Umständen nur auf de Moleon und Daschmagan an. Sie sind wichtig.
    Versucht sie zu finden, und dann kommt zurück!"
     
    *
     
    Damit begann die Jagd.
    Relebo spannte das gesamte Syntronnetz Terras für seine Zwecke ein. Er verlangte Informationen über jede Sichtung der beiden wichtigen Frauen während der letzten 24 Stunden, deren Aussehen, ID-Muster und weitere persönliche Daten natürlich überall gespeichert und abrufbar waren, und kämpfte gleichzeitig gegen seine Biokomponente.
    Sie verlangte nach wie vor von ihm, daß er sich umbrachte. Ihr mentaler Ansturm war jetzt so stark, daß er die Hälfte seiner Konzentration darauf verwenden mußte, sie abzublocken.
    Gia de Moleon hatte eine Fährte hinterlassen. Von einer Parkplattform am TLD-Tower war kurz nach dem Zeitpunkt ihrer Flucht ein Gleiter aktiviert worden, der zum TLD-Fuhrpark gehörte und infolge einer Sonderschaltung nicht wie alle anderen privaten und öffentlichen Fahrzeuge stillgelegt worden war. Zwar hatte die Ausweiskarte nicht ihren Namen und ihr ID-Muster getragen, doch soviel Naivität wäre der Geheimdienstlerin auch nicht zuzumuten gewesen.
    Daß sie trotzdem in ihrer Hektik und geistigen Benommenheit eine Unvorsicht beging, indem sie sich mit gefälschtem Ausweis den Gleiter vorübergehend aneignete, wäre nicht aufgefallen, wenn nicht ein Zufall dafür gesorgt hätte, daß ausgerechnet die Terranerin, der sie so glich und deren Muster sie für die Fälschung übernommen hatte, eines der ersten Opfer des Philosophen am Kilimandscharo geworden wäre.
    Die Frau und TLD-Mitarbeiterin hatte sich auf spektakuläre Weise umgebracht, indem sie sich von einer Hochstraße stürzte. Roboter hatten ihre Leiche identifiziert und als lebende Zugangsberechtigte und Verkehrsteilnehmerin aus den Speichern gelöscht.
    Gia de Moleon hatte dafür gesorgt, daß der Flug als geheim eingestuft und nicht aufgezeichnet wurde.
    Die Infrarotspur des Gleiters ließ sich jedoch vage verfolgen. Für eine deutliche Fährte war zuviel Zeit vergangen. Relebo und seine Posbis steuerten ihr offenes Fahrzeug hauptsächlich nach den Informationen, die sie von Knotenpunkten der terranischen Metropole erhielten und die immer weiter aus der Stadt hinausführten.
    Und dort konnten die sie begleitenden, in großer Höhe fliegenden Sonden trotz der Nachtdunkelheit gezielter nach dem genauestens beschriebenen Objekt suchen.
    Nach nur 34 Minuten hatten sie es gefunden.
    Der Fluchtgleiter stand in einer Vorortsiedlung am Rand eines Parks und war verlassen.
    So weit waren die Posbis gekommen. Gabezo meldete weitere Befreiungen und bekam von Relebo den Auftrag, nun nach denjenigen Personen außer den beiden Frauen zu suchen, die bisher noch auf seiner eigenen Liste gestanden hatten.
    Laß uns gehen. Zerstöre dich ...
    Es wurde immer stärker.
    Relebo wußte, daß er sich nicht länger gleichzeitig auf die Suche und auf die Abwehr der Plasma-Impulse konzentrieren konnte. Er wußte auch, daß es seinen Gefährten nicht anders

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