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1858 - Posbis weinen nicht

Titel: 1858 - Posbis weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ging.
    „Ich kann keinen Widerstand mehr leisten!" funkte Genswer und explodierte einige Sekunden nachdem Dorinel und Relebo ihre Schutzschirme aktiviert und sich aus dem Gleiter katapultiert hatten.
    Ihr Fahrzeug verging in einer Explosion, deren Druckwelle die Posbis weit weg schleuderte. In ihren Antigravfeldern sanken sie langsam zu Boden.
    Nun waren sie nur noch zu zweit.
    Aus einem der umliegenden Häuser kamen Menschen herbei und ‘priesen den Tod. Sie beugten sich über ihresgleichen, die diesen Schritt bereits freiwillig getan hatten, und machten Propheten aus ihnen, denen sie nachfolgen wollten.
    Die beiden grauen Gestalten in der Eingangstür eines der Häuser hoben sich von ihnen ab. Relebo registrierte das im ersten Moment nur als Nebensächlichkeit. In Terrania lebten zahllose Außerirdische als gerngesehene Gäste.
    Doch als die beiden zurück in ihr Haus flohen, erwachte Relebos Argwohn.
     
    *
     
    Homer G. Adams wußte nun, daß das Unternehmen der Posbis auf des Messers Schneide stand. Die Chancen, die er ihnen noch vor Stunden eingeräumt hatten, waren drastisch gesunken. Wenn kein Wunder geschah, würden sie es nicht einmal mehr schaffen, ihre bisher gemachten „Gefangenen" aus dem Einflußbereich des Philosophen zu bringen, geschweige denn, die beiden flüchtigen Frauen zu fassen.
    Ganz nüchtern betrachtet, war das „Unternehmen Tangle-Schild" im Solsystem fehlgeschlagen.
    Rein gefühlsmäßig betrachtet, war die Befreiung der terranischen Führungspersönlichkeiten für Adams im Augenblick nur von nachgeordneter Bedeutung. Sie wäre wichtig gewesen und blieb es: Adams wollte die Hoffnung auch jetzt noch nicht aufgeben.
    Was sich nun abzuzeichnen begann, verlangte jeden kompetenten Mann, jede entschlossene Frau. Es stimmte nicht - Khan, Daschmagan und de Moleon wurden gebraucht, aber in Homer G. Adams’ Gedanken konnten sie jetzt einfach nur eine zweitrangige Rolle spielen.
    Denn viel zu tief saß der Schock über das erste Flimmern.
    Es hatte also stattgefunden, wenn auch um einige Tage früher als nach dem „Traum" der Vandemar-Zwillinge erwartet. Es war Wirklichkeit geworden - die erste Stufe von sechs, die zum Erlöschen allen intelligenten Lebens in einem großen Teil der Galaxis führen sollten.
    Auch auf der GILGAMESCH, obwohl außerhalb des Philosophenbanns, waren die Menschen von den Flimmerphänomenen überrascht worden, waren zusammengebrochen, hatten gezittert und Herzflimmern gehabt, hatten gräßliche Schmerzen erduldet. Auch auf der GILGAMESCH waren Syntrons und Positroniken für über elf Minuten abgestürzt und hatten die Menschen in einer dunklen Einsamkeit der quälenden Ungewißheit liegenlassen.
    Adams erlebte es ebenso qualvoll mit wie alle anderen. Er war nicht vorbereitet gewesennoch nicht.
    Und als der Spuk endlich vorbei war, als nach scheinbar endlos langer Zeit die Syntrons wieder ansprangen, da wußte er, daß er es auch nicht hätte verhindern können, wenn er besser darauf vorbereitet gewesen wäre.
    In den folgenden Minuten erhielt er Relebos Berichte, aber auch ständig einlaufende Meldungen aus dem zehntausend Lichtjahre großen Teil der Galaxis, in dem sich die insgesamt 52 Philosophenwelten befanden. Überall dort war es zum ersten Flimmern gekommen.
    Und überall dort, wo Galaktiker von Philosophen geistig versklavt worden waren, da hörten sie auf, Kreise zu zeichnen. Dafür kannten sie plötzlich nur noch ein Thema: den Tod.
    Adams erhielt nicht mehr mit allen betroffenen Welten Kontakt, höchstens mit einem Drittel. Doch es gehörte nicht viel Phantasie dazu, sich auszumalen, wie es auf den schweigenden Planeten aussah, wo offenbar niemand mehr dazu in der Lage war, eine Nachricht ins Universum zu senden.
    Dafür wurden vereinzelte Hyperfunksprüche von Raumschiffen aufgefangen, die in relativer Nähe kreuzten.
    Die erste Stufe der grauenvollen Zukunft, wie von Mila und Nadja gesehen, war eingetreten.
    Niemandhatte es verhindern können.
    Oder war diese gesamte schreckliche Zukunft bereits so sehr in den Gefilden der Zeit verankert, daß nichts und niemand sie mehr zu ändern vermochte? Versuchten sie das Unmögliche, um am Ende daran zu zerbrechen?
    Mila und Nadja Vandemar ...
    Vladda und seine Posbis, von denen sich einer zerstört hatte, waren inzwischen mit den Leichen der Zwillinge zur GILGAMESCH zurückgekehrt. Damit waren wenigstens sie außer Gefahr.
    Sie brachten außerdem die Nachricht mit, daß die Herreach nach allen ihren Beobachtungen

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