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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht. Man könnte das mit einer plastischen Operation wegkriegen. Wir werden noch darüber reden. Ist keine lebenswichtige Sache, nur ein Schönheitsfehler, der heutzutage nicht mehr sein muß.«
    Er ging und kam in einer halben Stunde wieder.
    »Besuch für Sie, Mr. Ballard. Mr. Tucker Peckinpah.«
    ***
    Der Industrielle kam nicht allein. Cruv befand sich in seinem Schlepptau. Dr. Fox worth hängte den Tropf ab und befreite mich von den lästigen Fesseln.
    »Hallo, Partner«, sagte ich zu Peckinpah. »Hey, Cruv.«
    »Ich fiel aus allen Wolken, als ich von Ihrer Einlieferung hörte«, sagte der Industrielle. »Mensch, Tony, was machen Sie denn für Sachen?«
    »Tja, so leicht kann was passieren«, gab ich schief lächelnd zurück. »Aber jetzt ist es überstanden.«
    »Was ist denn eigentlich genau geschehen?« wollte Tucker Peckinpah wissen. Ich erzählte es ihm, und er schüttelte immer wieder fassungslos den Kopf. »Theoretisch hätten Sie dabei auch Ihr Leben verlieren können«, meinte der Industrielle betroffen.
    »Das Leben ist lebensgefährlich«, zitierte ich einen weisen Literaten.
    »Sie sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen, Tony.«
    »Tue ich nicht, Partner. Ich bin bloß froh, daß ich gewissermaßen mit dem Schrecken davongekommen bin.« Ich erklärte dem Industriellen, daß ich die Absicht hatte, mit ihm und dem Gnom das Krankenhaus zu verlassen.
    »Das wird nicht möglich sein«, sagte Tucker Peckinpah kopfschüttelnd. »Man will Sie zur Beobachtung hierbehalten.«
    »Doch nicht gegen meinen Willen.«
    »Sie müssen vernünftig sein, Tony«, sagte der Industrielle eindringlich. »Es ging Ihnen sehr schlecht, als man Sie hierher brachte. Wir dürfen kein Risiko eingehen.«
    »Ich werde dieses Krankenhaus auf eigene Verantwortung verlassen«, kündigte ich an.
    »Bleiben Sie wenigstens bis morgen.«
    »Und was ist inzwischen mit Calarb?«
    »Darum können Sich doch die anderen kümmern. Ich beschwöre Sie, Tony, setzen Sie ihre Gesundheit nicht leichtsinnig aufs Spiel.«
    In meinem Kopf rasselte plötzlich eine Jalousie runter, und ich sagte völlig unmotiviert: »Ich habe Angst, Partner.«
    ***
    Jimmy »Big Punch« Hawn hatte mit seinen Fäusten schon eine Menge Geld verdient. Er hatte nie zu den ganz großen Boxern gehört, die Millionenbörsen abräumten, aber im mittleren Bereich ließen sich auch eine Menge Mäuse machen, das hatte Jimmy Hawn bewiesen.
    Inzwischen war er im Boxring etwas überreif geworden, und es stellte sich ihm die Frage, ob er noch ein Jahr weitermachen oder abtreten sollte.
    Die Entscheidung sollte weder sein geldgieriger Manager, der ihn jederzeit eiskalt verheizt hätte, noch er selbst fällen. Er wollte es dem Arzt überlassen.
    Falls Doc Farmer nach gründlicher Untersuchung zu der Überzeugung kam.
    daß es für »Big Punch« noch einen Sinn hatte, ein weiteres Jahr im Ring zu verbringen, würde er weitermachen. Sollte der erfahrene Sportarzt jedoch meinen, er hätte auf Grund der medizinischen Tests keine Chancen mehr in diesem knallharten Geschäft, dann würde er sich davon zurückziehen, ohne eine Träne zu vergießen.
    Er war nicht dumm gewesen, hatte seine Schäfchen beizeiten ins Trockene gebracht. So mancher Kampf war geschoben gewesen, doch deswegen hatte Jimmy Hawn keine einzige schlaflose Nacht gehabt. Die Menschen wollten betrogen werden. Sie bettelten geradezu darum, also hatte er ihnen den Gefallen getan und im Umkleideraum schwarzes Geld eingesackt, das von illegalen Wetten abgezweigt worden war.
    Scheine in einem unauffälligen Handkoffer hatten seine Einnahmen erheblich aufgefettet - und das Finanzamt guckte durch die Finger, denn solche Bezüge waren steuerfrei.
    Der Boxer kam von einem Fitneßlauf nach Hause, duschte und trank ein Glas Milch.
    Als er auf die Terrasse trat, erblickte er einen Mann, der in seinem Garten auf einer weißen Bank saß. Es war gewiß, daß er den Fremden noch nie gesehen hatte.
    »He! Sie!« rief er unfreundlich. »Was haben Sie in meinem Garten zu suchen?«
    »Ich habe auf Sie gewartet«, antwortete der Unbekannte und erhob sich.
    Jimmy »Big Punch« Hawn sah sich den anderen genau an. War er ein Autogrammjäger? Ein Reporter? Ein Gangster? Auch das war nicht ausgeschlossen.
    Mit dem Boxgeschäft waren nicht nur ehrliche Leute befaßt. Es gab auch eine Menge Ruß dabei. Niemand wußte das besser als »Big Punch«, schließlich hatte er die einträglichsten Geschäfte mit Verbrechern gemacht.
    »Ich mag es nicht,

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