Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1860 - Goedda

Titel: 1860 - Goedda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erschießen."
    „Das glaube ich nicht. Wenn du mich liebst, dann kündigst du augenblicklich deinen Dienst. Der Mann, den ich liebe, darf solche ... ungehörigen Dinge nicht tun."
    „Ach Isthia, ich glaube, unsere Liebe war gestern, heute ist nach dem letzten Gefecht", sagte er mutlos.
    Er hätte sie diese Bilder nie sehen lassen dürfen. Aber nun war es geschehen, und er wußte, daß dies das Ende ihrer Beziehung war. Ihm war schon alles egal, das hier war sowieso kein Leben.
    Er sagte: „Warum fragst du nicht, wie diese Soldaten ums Leben gekommen sind, Isthia? Kein einziger von ihnen weist äußerliche Verletzungen auf."
    „Ich will es nicht ... Wie?"
    „Insektizide. Man hat, noch bevor es zum Kampf kommen konnte, das gesamte von den Inseddern besetzte Gebiet damit verpestet. Diese ahnungslosen Soldatensind jämmerlich zugrunde gegangen. Sie sind erstickt, als ihre Atemwege blockiert wurden. Sie fielen bewegungsunfähig um oder starben unter unkontrollierten Zuckungen, als ihre Nervenzentren zusammenbrachen. Sie starben unter Krämpfen und furchtbaren Qualen, als Giftstaub ihre Organe befiel. Und kein Held brauchte dabei sein Leben zu riskieren.
    Die Helden haben nur noch die Kriegsbeute einzusammeln."
    „Sei still, Vercos!" schrie Isthia in tiefster Verzweiflung. „Ich hasse dich, Vercos. Wie ich dich nur hasse!"
    „Ich mich auch", sagte er dumpf. Bei sich dachte er: Und ich hasse die Menschen. Aber um wieviel sind die auf der anderen Seite besser?
    Isthia hatte sich längst ausgeklinkt. Sie war Vergangenheit. Seine Gegenwart war hier, auf diesem riesigen, bis weit hinter den Horizont reichenden Schlachtfeld. Er würde noch lange Tage damit zu tun haben, Kriegsbeute einzusammeln.
    (Aus „Die Chronik des Blutes: 1000 Jahre Krieg" von Llashot’Aym) 3.
    Irra’Anvete versuchte zu retten, was zu retten war. Er setzte sich mit Cor Ilyur von Station KM-19 in Verbindung. Die für ihre Art schmächtig wirkende Garranerin erschien augenblicklich im Projektionswürfel.
    Ihre Fühler kreisten hektisch, als wolle sie die Gefühle des Anrufers ausloten, aber das ging auf die Distanz natürlich nicht.
    „Cor, du darfst Azzamus nicht durchführen", beschwor er die Garranerin. „Wir haben noch zu wenige Erfahrungswerte über solche Evolutionsschübe."
    „Du hast zu befehlen, Irra", sagte Cor Ilyur knapp.
    „Eben nicht! Admiral Vel Tombass wird in deine Station kommen, um Azzamus mitzuerleben. Du mußt ihm begreiflich machen, daß das zu gefährlich ist. Wir brauchen noch einige Tests, bevor wir zur Praxis übergehen können."
    „Nun, wenn das so ist, würde ich sagen, daß die Entscheidung durch höhere Mächte gefallen ist", sagte Cor Ilyur zufrieden und wollte die Verbindung unterbrechen.
    „Nicht!" verlangte Irra’Anvete. „Ich möchte wenigstens als stiller Beobachter dabeisein. Keine Angst, ich werde mich nicht ungebührlich einmischen."
    Cor Ilyur wandte sich schweigend ab und ihren beiden Assistenten Mur Tarrech und Soo Mykee zu. Aus den Befehlen, die sie ihnen erteilte, ging hervor, daß die Kleine Mutter aus ihrem Dämmerzustand, in dem ihr permanente Mutterfreuden suggeriert wurden, geweckt werden sollte.
    Lyeina, auf welchen Namen die Kleine Mutter von K-19 getauft worden war, war um gut zwei Drittel größer als Goedda. Das lag daran, daß Cor Ilyur sie ungehemmter hatte wachsen lassen - dies allerdings mit Irra’Anvetes Einverständnis. Erst als der Wachstumsprozeß außer Kontrolle zu geraten drohte und Lyeina Unmengen des wertvollen Bourree verschlang, schob Irra’Anvete dieser Entwicklung einen Riegel vor.
    Während Mur Tarrech die Leitungen, durch die Lyeina das Bourree zugeführt werden sollte, aus dem speziellen Wachs in Form preßte, ging Soo Mykee daran, die Suggestionsimpulse herabzumindern und allmählich dem Wert Null zuzuführen. Cor Ilyur hatte in der Zwischenzeit nichts anderes zu tun, als sich auf den Empfang des Admirals vorzubereiten.
    Irra’Anvete wandte sich von dieser Szene ab. Er ging zu seiner Kleinen Mutter und sprach zu ihr, wie er es schon immer getan hatte, als sei sie ein intelligentes Wesen: „Nicht traurig sein, Goedda! Ich werde dafür sorgen, daß auch du wächst. Du sollst eines Tages die größte aller Mütter werden. Aber wir wollen nichts überstürzen. Es soll alles seinen geregelten Verlauf nehmen.
    Ich möchte dir nicht zumuten, daß du bloß unnütze Monstren hervorbringst. Nein, das möchte ich unbedingt verhindern. Du sollst die prächtigsten Larven von

Weitere Kostenlose Bücher