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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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...Zweiundfünfzig Beispiele gab es, erschreckende Vorbilder. Die Aufzeichnungen waren von den galaktischen Nachrichtendiensten bis in den abgelegensten Seitenarm der Milchstraße verbreitet worden.
    Doch genau deshalb konnte und wollte Myles Kantor nicht glauben, daß wirklich ein Philosoph für das Kritzelphänomen auf Apas verantwortlich sein sollte. Zu intrigant war das politische Spiel verschiedener Mächte, zu leicht die Möglichkeit für Manipulationen.
    Andererseits waren Myles und Dao-Lin erschüttert. Wenn das alles wirklich wahr sein sollte ...
    „Es muß eine andere Erklärung geben, eine, die so naheliegend ist, daß wir fast schon darüber stolpern", kam es schwer über seine Lippen. „Die Philosophen können Goeddas Tod nicht überlebt haben."
    Endlich befreite Dao-Lin-H’ay sich von den siebenfingrigen Händen, die noch immer ihren Arm umklammert hielten.
    „Es ist zu früh für ein endgültiges Urteil", sagte sie. „Vermutlich hast du keine Einwände, Gorrü Yanzap, wenn ich vor Ort nach der Ursache für den Kritzelwahn suche. Danach werden wir sehen, welcher Art unsere Hilfe für dein Volk sein muß."
    „Du wirst ebenfalls zu kritzeln anfangen", warnte der Sachbearbeiter. „Und erwarte nicht, daß ich dich begleite."
    „Natürlich nicht", versetzte die Kartanin spöttisch. „Das Spiel ist altbekannt. Wir sind gut genug, um die Kastanien aus dem Feuer zu holen, ansonsten werden wir wegen unseres Erfolgs beneidet und verwünscht. - Also vorwärts, Yanzap, ich lasse den Philosophen ungern warten."
     
    8.
     
    Bericht Atlan Die Anlage der Tolkander war von einem energetischen Smog überzogen, der Detailortungen nur -mit empfindlichen Präzisionsinstrumenten zuließ. Die Invasoren fühlten sich sicher auf ihrer Welt wen hätten sie im Schutz von Tangle-Scan und Igelschiffen auch fürchten sollen?
    Während ich für meine Gruppe den geradlinigen Weg wählte, schlugen Orsener und seine Posbis einen weiten Bogen, um aus der entgegengesetzten Richtung vorzudringen. Die Ausdehnung des Komplexes ließ unsere Aufsplitterung geraten er-, scheinen.
    Zwei Sterne zogen über das rötlichschwarze Firmament. Sie wurden größer, schienen dann hoch über uns zu verharren.
    Erst die Ortung zeigte mir, was da auf uns zukam: Igelschiffe.
    Mit meinen Posbis verständigte ich mich über Funk mit einer Reichweite von wenigen hundert Metern.
    Ich forderte sie auf, ihre Emissionen auf ein Mindestmaß zu reduzieren und sich lediglich aufs Beobachten zu beschränken.
    Sie gruben sich im Sand ein. Innerhalb weniger Augenblicke ragten nur noch ihre optischen Sensoren über den angehäuften Sand hinaus. Ich schaufelte mir ebenfalls eine flache Mulde.
    Die Igelschiffe verharrten in fünfhundert Metern Höhe - drohend wirkende, fremdartige Kolosse. Die Lichtflut aus der Anlage zeigte das olivgrün schillernde Metall in blendenden Reflexen, zugleich spiegelten die oberen Rumpfsegmente ein stärker werdendes rotes Flackern. Tolk-7 näherte sich auf seiner Umlaufbahn einem schwachen Partikelstrom, den der dunkle Begleiter dem Zentralgestirn entrissen hatte.
    Die Schiffe nahmen Fracht auf. Im Bereich eines Leitstrahls schwebten mächtige Aggregatblöcke in die Hangars.
    Eine halbe Stunde dauerte der Ladevorgang. Vergeblich hoffte ich, daß die Schiffe gleich darauf wieder verschwinden würden. Sie taten es nicht. Im Gegenteil. Eines driftete langsam in unsere Richtung.
    Der SERUN hatte keine auftreffenden Ortungsimpulse registriert, aber die Tolkander mochten durchaus über andere effektive Methoden verfügen, um Eindringlinge aufzuspüren.
    Bedrohlich schwebte das Igelschiff heran.
    „Die Waffensysteme wurden soeben aktiviert", wisperte der Servo.
    Ich biß die Zähne zusammen, unterdrückte nur mühsam den Impuls, aufzuspringen und blindlings davonzuhetzen. Der Druck in meinem Schädel wurde schier unerträglich.
    Narr! kommentierte der Extrasinn. Glaubst du wirklich, du würdest weiter kommen als nur wenige Meter?
    Zwei Geschütze am Bug, zwei am Heck, je eines an jeder Flanke. Das war keine besonders große Bestückung, doch die abgestrahlten Energiebündel besaßen eine unglaublich hohe Kapazität: Vorübergehend ließ ich mich ablenken. Ein Posbi teilte mir mit, daß er den Funkverkehr zwischen den beiden Schiffen und der Station abgehört und ausgewertet hatte.
    „... es geht um den Schutz der Anlage. Die Tolkander ..."
    „Abschalten!"
    Höchstens dreihundert Meter hoch näherte sich das Igelschiff unserem Standort.

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