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188 - Der Rattenkönig

188 - Der Rattenkönig

Titel: 188 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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auf und eilte dem Assistenzarzt zu Hilfe. Mit vereinten Kräften überwältigten sie Hodac und entwanden ihm das Skalpell.
    Sie hatten nicht viel Zeit, die Operation mußte fortgesetzt und zum Abschluß gebracht werden. Hodac strengte sich an freizukommen.
    Die Operationsschwester schlug Alarm. Zwei kräftige Pfleger schafften den durchgedrehten Chirurgen hinaus.
    »Der Mann ist eindeutig überarbeitet!« keuchte der Assistenzarzt. Er bemühte sich, ruhig zu werden, denn er brauchte eine sichere Hand, um die Operation erfolgreich zu beenden.
    Als der Patient vom Operationstisch gehoben wurde, hastete der Assistenzarzt in den Waschraum. Er riß sich die Maske vom Gesicht, zog die dünnen Gummihandschuhe aus und warf sie in den Plastikeimer, wusch sich die Hände und sagte: »Ich muß zum Chef.«
    ***
    Tom Raymond sah zu, wie Schwester Loretta das Krankenblatt studierte, das - an eine Tafel geklemmt - am Fußende seines Bettes hing.
    »Ich bin der gesündeste Mensch der Welt, Schwester«, sagte er grinsend, »eigentlich könnte ich schon längst wieder zu Hause sein. Ich bin nur Ihretwegen noch hier, weil mich Ihr hübscher Anblick und Ihr sonniges Gemüt so faszinieren. Sagen Sie, kommt es hin und wieder vor, daß sich Krankenschwestern mit ehemaligen Patienten privat treffen? Ich glaube nämlich, daß ich mich in Sie verliebt habe.«
    »Alle Patienten verlieben sich in die Schwester, die sie pflegt - wenn diese nur einigermaßen ansehnlich ist. Das ist seit eh und je so.«
    »Wenn ich Sie sehr schön darum bitte, würden Sie sich dann mit mir verabreden?« erkundigte sich Raymond.
    »Nein!« antwortete die Krankenschwester kurz und bündig.
    »Oh«, machte Raymond enttäuscht. »Und warum nicht? Ich sehe nicht aus wie King Kong, und ich kann mit Messer und Gabel essen.«
    »Ich verabrede mich prinzipiell nie mit Patienten.«
    »Darf man den Grund erfahren?«
    »Weil es zu nichts führt.«
    »Das würde ich nicht sagen«, widersprach Raymond grinsend. »Ich hätte da gewisse Vorstellungen…«
    »Sehen Sie, und eben wegen dieser gewissen Vorstellungen stimme ich keiner Bitte um ein Rendezvous zu.«
    Er versuchte dreinzusehen wie Harrison Ford, wenn er etwas bei einer Frau erreichen will. »Ach, kommen Sie, geben Sie Ihrem Herz einen Stoß und machen Sie mal eine Ausnahme.«
    »Vielleicht versuchen Sie Ihr Glück bei einer anderen Schwester«, riet ihm Loretta. »Ihre Vorstellung, daß aus uns beiden ein Traumpaar wird, müssen Sie vergessen.«
    Schwester Loretta verließ das Krankenzimmer, und Tom Raymond schaute auf das leere Nachbarbett. »Das gibt es doch nicht«, brummte er. »so lange kann der doch nicht auf dem Topf sitzen! Junge, wenn du denkst, dich auf diese Weise vor der nächsten Schachpartie drücken zu können, bist du aber schon sehr dumm. Irgendwann mußt du ja doch zurückkommen.«
    Er ließ weitere zehn Minunten verstreichen, dann wurde er unruhig.
    »Es wird ihm doch nichts passiert sein?« murmelte er besorgt.
    Er beschloß, mal nach dem Freund zu sehen.
    Vielleicht hat er draußen auf dem Flur einen Bekannten getroffen, dachte er, um irgendeine Erklärung für Mike Totters langes Fernbleiben zu haben.
    Es war aber auch denkbar, daß Mike einen Schwächeanfall erlitten hatte und nun hilflos auf der Toilette lag.
    Raymond schlüpfte rasch in seinen Schlafrock und verließ das Krankenzimmer mit schlurfenden Schritten.
    Die Toilettentür ließ sich nicht öffnen, weil Totter dahinter am Boden lag. Raymond drückte dagegen. Es gelang ihm, den leblosen Körper ein Stück zurückzuschieben und einzutreten.
    Als er sah, was die Ratten seinem Freund angetan hatten, wurde ihm schlecht. Er erbrach sich in eines der Handwaschbecken und taumelte mit aschgrauem Gesicht hinaus.
    ***
    Tucker Peckinpah kehrte in sein großes Haus zurück. Cruv II und Morron Kull befanden sich bei ihm.
    Dem neuen, dem anderen Cruv bereitete es keine Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden. Er kannte sich genauso gut in Peckinpahs Haus aus wie das Original, das in der Hölle geblieben war.
    Morron Kull ließ sich das ganze Gebäude zeigen und sagte dem Industriellen, welche Räume er für sich haben wollte. Tucker Peckinpah war damit einverstanden. Dem Dämon zu widersprechen war für ihn undenkbar.
    Kull trug dem Industriellen auf, sich bei Tony Ballard zurückzumelden.
    »Was soll ich ihm sagen?« fragte Tucker Peckinpah.
    »Daß du wieder hier bist.«
    »Er wird mehr wissen wollen. Darf ich ihm verraten, daß es Nalphegar war, der

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