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188 - Der Rattenkönig

188 - Der Rattenkönig

Titel: 188 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fragte Cruv und massierte den schmerzenden Nacken. »Wo ist Nalphegar?«
    »Er kommt in Kürze zurück«, antwortete der Industrielle.
    »Und Morron Kull?«
    »Der ebenfalls.«
    »Keine Gelegenheit wäre besser, zu fliehen«, sagte Cruv sofort. »Kommen Sie! Nun kommen Sie schon, Mr. Peckinpah!«
    Der Industrielle schüttelte ernst den Kopf. »Eine Flucht wäre sinnlos, Cruv. Wir befinden uns in der Hölle.«
    »Es gelang Ihnen schon einmal, zur Erde zurückzukehren. Was spricht dagegen, daß Sie es noch einmal schaffen?«
    »Wir würden uns im Labyrinth der Verdammnis verirren.«
    »Lassen Sie es uns wenigstens versuchen!« drängte der Gnom. »Sir, das Schicksal hat uns wieder zusammengeführt. Wir müssen diese Chance nützen.«
    »Es gibt keine echte Chance, Cruv«, widersprach der Industrielle, und im selben Moment traf Nalphegar ein. Der fliegende Schwarzblütler setzte daunenweich auf und faltete die großen Fledermausflügel zusammen.
    Er hielt etwas in seinen Krallenklauen: Höllenlehm. Cruv fragte sich, wozu der Gehörnte das brauchte. Die Glut in Nalphegars Augen verstärkte sich.
    Er starrte den Gnom feindselig an und knurrte. Cruv befürchtete für sich und Tucker Peckinpah das Schlimmste. Mit beiden Händen umklammerte er den schwarzen Griff des Dreizacks.
    Es war eine eher hilflose Geste, denn Cruv konnte sich nicht vorstellen, daß er mit seiner Waffe sehr viel Schaden anrichten konnte.
    Kull hatte Cruvs Selbstvertrauen erschüttert.
    Jetzt erst tauchte der Dämon hinter Nalphegar auf. »Sieh einer an, der kleine zähe Bastard ist schon wieder auf den Beinen«, stellte er fest.
    Eine Zorneswelle überrollte den Gnom. Er hätte sich beinahe nicht beherrschen können, mußte sich energisch einreden, daß er einen zweiten Angriff auf Morron Kull mit dem Leben bezahlt hätte.
    Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, sagte er sich. Du mußt auf den richtigen Augenblick warten! Wenn er sich sicher fühlt, wenn er mit keinem Angriff rechnet, mußt du zustoßen! Nötigenfalls auch in seinen Rücken! Fairneß ist in diesem Fall nicht gefragt!
    Nalphegar ließ den Höllenlehm vor Cruv auf den Boden plumpsen.
    »Weißt du, was Nalphegar daraus formen wird?« fragte Morron Kull höhnisch. »Einen zweiten Cruv.«
    Der Gnom schluckte. »Ihr wollt einen Doppelgänger von mir schaffen?«
    »Einen Höllen-Zwilling«, sagte Kull. »Wozu braucht ihr ihn?« wollte Cruv wissen.
    »Wir planen ein groß angelegtes Täuschungsmanöver, und da du dabei nicht mitmachen würdest, schaffen wir eben Ersatz.«
    »Denkt ihr denn, Mr. Peckinpah wird mitmachen?«
    »Der ist schon länger auf unserer Seite, als ein Einfaltspinsel wie du es für möglich hält.«
    Cruv starrte den Industriellen fassungslos an. »Das ist nicht wahr, Mr. Peckinpah! Bitte, Sir, bestätigen Sie, daß das nicht stimmt!«
    Tucker Peckinpah sah dem Gnom hart in die Augen und verriet seinem Leibwächter, was er in der jüngsten Vergangenheit alles getan und wie er den Kleinen immer wieder ausgetrickst und hintergangen hatte.
    Cruv schüttelte fassungslos den Kopf. »Das… das glaube ich einfach nicht! Ein Mann wie Sie würde sich niemals zu so etwas hergeben!«
    »Ich habe es getan, und ich werde nach meiner Rückkehr noch viel mehr tun«, erwiderte der Industrielle rauh. »Aber warum…?«
    »Ich muß Amphibia rächen«, antwortete Tucker Peckinpah völlig offen. Er brauchte vor dem Gnom keine Geheimnisse mehr zu haben, denn der würde keine Gelegenheit mehr haben, ihm damit zu schaden.
    Cruv war das alles so unverständlich, daß er es geistig kaum verarbeiten konnte.
    Er hätte für Tucker Peckinpah jederzeit die Hand ins Feuer gelegt - und sie sich gehörig verbrannt!
    Jetzt ging ihm ein ganzer Kronleuchter auf. Was war er doch für ein blinder Narr gewesen! Wie hatte er sich von Tucker Peckinpah nur so täuschen lassen können? Dieser Mann, von dem er es niemals erwartet hätte, hatte ein ganz durchtriebenes, hinterlistiges Spiel mit ihm getrieben!
    Nalphegar befahl ihm, sich hinzulegen.
    Selbstverständlich gehorchte Cruv nicht. Morron Kull zwang ihn zu gehorchen. Etwas, das wie eine violette Scheibe aussah, sauste heran, schob sich unter Cruvs Füße und raubte ihm das Gleichgewicht.
    Der Aufprall erfolgte mit so großer Wucht, daß Cruv den Dreizack verlor. Er wollte ihn sich wiederholen, doch Nalphegar und Morron Kull ließen es nicht zu.
    Ihre magische Kraft preßte den Gnom so fest auf den Boden, daß er kaum atmen konnte.
    Und Tucker Peckinpah sah

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