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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachdenklich an.
    „Wieso hast du so einen Translator?" wollte sie wissen. „Ich habe noch nie davon gehört, daß ein einfacher Händler so ein Gerät hat. Es wäre wohl auch viel zu teuer."
     
    *
     
    Als Katie Joanne nach seiner Schwester Kristi fragte, wußte Abraham, warum die Journalistin so positiv auf seine Bitte reagiert hatte.
    Sie hatte ein schlechtes Gewissen und fühlte sich für das Schicksal des Babys verantwortlich.
    Der Student konnte nichts dazu sagen.
    Immer wieder hatte er das Bild vor Augen, das sich ihm geboten hatte, als der Dscherro den Kopf Kristis zwischen seine Zähne genommen hatte. Es war nicht Katie Joannes Schuld, daß es so weit gekommen war.
    Wahrscheinlich hätte der Dscherro sich auch ohne sie zu dieser brutalen Tat hinreißen lassen.
    Ihm mißfiel aber, daß dieses Bild über den Sender gegangen und somit in alle Welt verbreitet worden war.
    Sie hatten einen Prallgleiter gefunden, dessen Besitzer offenbar von den Dscherro gefangengenommen und entführt worden waren. Mit der kleinen Maschine flogen sie nun nach Nordosten, konnten jedoch nicht dem Verkehrsweg folgen, der zwischen Kanchenjunga und Monggon-Ost hindurchführte. Sie mußten immer wieder ausweichen, weil sie auf Kampflinien stießen, .sich ihnen Hindernisse wie Gleiter- oder Schourchtwracks in den Weg stellten oder weil sie Iischerro entdeckten, die ihnen gefährlich werden konnten.
    Die Front verlief mitten durch die Stadt, teilweise sogar durch einzelne Häuser, deren einer Teil von terranischen Kräften verteidigt wurde, während ein anderer Teil von den Dscherro besetzt war. Abraham sah Häuser, in denen offenbar von Etage zu Etage gekämpft wurde. Da beide Seiten ihr ganzes Waffenarsenal einsetzten, gerieten viele Häuser in Brand und verwandelten sich in Ruinen.
    Es war.gespenstisch anzusehen, wie sich die SERUN-Träger und die in Schutzschirme gehüllten Dscherro mitten in dem Flammeninferno bewegten. Nur selten wurde wirklich ein Kämpfer getötet, in erster Linie gab es enorme Sachschäden.
    Zivilisten, die zwischen die Fronten gerieten, hatten ungeschützt wenig Chancen. Das wiederum erhöhte die Probleme der Verteidiger. Und die Dscherro wußten das, was ihr grölendes Gelächter bewies.
    „Was erwartest du von Happy Town?" fragte er. „Warum willst du unbedingt dorthin?
    „Weil es mein Job ist, über die Vorgänge in Terrania zu berichten", antwortete sie. „So einfach ist das!"
    Die Journalistin lenkte den Prallgleiter blitzschnell in einen Durchgang zwischen zwei Hochhäusern, weil unversehens gegeneinander kämpfende Roboter in ihr Blickfeld gerieten. Die nahezu perfekten Kampfmaschinen der Terraner erzielten ein erkennbares Übergewicht gegen die Roboter der Dscherro und trieben sie vor sich her.
    Stahlteile und zerfetztes Blech flogen durch die Luft, wenn Roboter vernichtet wurden; die explodierenden Teile zerstörten weitere Gebäude und öffentliche Einrichtungen.
    Abraham hatte nur einen kurzen Blick auf die große Verkehrsader werfen können, die den Wega-Park durchschnitt und sie an ihr Ziel hätte leiten können. Explosionen, lodernde Brände, zuckende Energiestrahlen und überall aufsteigende Rauchwolken wiesen auf schwere Kämpfe hin, die in den Grünanlagen tobten und ein Durchkommen auf diesem Wege unmöglich machten.
    In Happy Town gab es unzählige Vergnügungsstätten und Spielsalons. Sämtliche technischen Anlagen, Illusionsund Spielmaschinen, Laserprojektoren und Geräte für virtuelle Welten wurden von NATHAN kontrolliert und gelenkt.
    Der Stadtteil war ein Touristenmagnet ersten Ranges. Da Bewohner und Touristen keine Gelegenheit gehabt hatten, zu flüchten und sich in Sicherheit zu bringen, war damit zu rechne, daß sich auch jetzt noch viele Besucher dort aufhielten.
    Katie Joanne ließ sich Zeit, und der junge Mann an ihrer Seite wagte nicht, sie zu drängen. Sie setzte ihre fliegenden Kameras ein und ging ganz nah an das Geschehen heran, um möglichst eindrucksvolle Bilder zu machen. Abraham billigte nicht unbedingt, was sie tat, konnte jedoch nicht umhin anzuerkennen, daß sie mutig und unerschrocken war.
    „Du verhältst dich so, als könnte dir überhaupt nichts passieren", sagte er, als sie sich wieder einmal aus einem heiß umkämpften Gebiet zurückzogen.
    „Ich habe meinen Schutzengel immer dabei", konterte sie scherzhaft. „Er gibt mir jeweils Tips, wenn er sich überfordert sieht."
    „Spotte nicht", ermahnte er sie. „Die Dscherro könnten auf den Gedanken kommen,

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