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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß du die terranische Seite mit Bildinformationen versorgst."
    Gleich darauf sahen sie sich dem Team eines anderen Senders gegenüber. Ein dunkelhäutiger Mann und eine zierliche Asiatin saßen mit ihren Geräten auf einer kleinen Antigravplattform und filmten eine Gruppe von Dscherro mit ihren Robotern, die zum Sturmangriff auf einige eingeschlossene Terraner übergingen.
    Sie flogen in einem respektvollen Abstand von beinahe zweihundert Metern hinter den Gehörnten her und bewegten sich zugleich auf einer Ebene, die etwa achtzig Meter über ihnen lag, damit sie nicht in die Schußlinie gerieten.
    „Sieh dir die an!" empfahl Abraham seiner Begleiterin. „Sie sind sehr viel vorsichtiger als du."
    Er entdeckte ein weiteres Team von Kriegsreportern, das den Angriff aus dem Fenster eines Hochhauses filmte und sich in sicherer Deckung befand.
    )Komm!" forderte sie ihn auf. „Wir verschwinden. SolTel liefert nicht die gleichen Bilder wie unsere Wettbewerber. Wir sind mindestens eine Klasse besser. Überzeugender!"
    Sie schlug einen weiten Bogen ein und geriet damit in eines der wenigen Gebiete, in dem überhaupt nicht gekämpft wurde. Sie kamen nun rasch voran und erreichten den Rand von Happy Town, ohne auf Schwierigkeiten gestoßen zu sein.
    Abraham machte eine Gruppe von etwa vierhundert Dscherro mit ihren Schourchten und wenigstens vierhundert Robotern aus, die sich langsam auf den Stadtteil zubewegten.
    „Au, verflixt!" stöhnte er. „Wir scheinen zum unpassendsten Moment angekommen zu sein. Sie wollen Happy Town angreifen, und wir sind mittendrin. Wir sollten lieber von hier verschwinden."
    „Ich habe nichts dagegen, wenn du dich in Sicherheit bringst", entgegnete sie. „Ich jedenfalls werde die Chance nutzen."
    Sie blickte Abraham an und wartete darauf, daß er sich entschied. Er stemmte trotzig das Kinn nach vorn und deutete mit dem Kopf auf das Zentrum von Happy Town.
    „Wo soll ich hin?" resignierte er. „Hier ist es so gut wie anderswo." Traurig senkte er den Kopf. „Am liebsten würde ich nach meinen Eltern und nach Kristi suchen, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Sie können überall sein. Vielleicht leben sie gar nicht mehr."
    Sie beschleunigte den Prallgleiter, und er verstummte, weil er begriff, daß sie seine Klagen nicht hören wollte.
    Doch dann verzögerte sie die Flugmaschine wieder und lenkte sie mitten in ein weitgehend zerstörtes Portal zu einem der Hochhäuser am Rande von Happy Town. Hier waren sie einigermaßen gedeckt, konnten aber auf die Stadt hinaussehen und die Dscherro beobachten, die etwa fünfhundert Meter von ihnen entfernt waren.
    „Hör zu, Abraham!" sagte sie. „Um ehrlich zu sein - ich bin ziemlich sicher, daß wir deine Eltern und deine Schwester nicht finden werden. Die Stadt ist zu groß, als daß wir eine reelle Chance hätten. Außerdem könnten sie als Gefangene innerhalb des Faktorelement sein."
    „Ich weiß." Der Student neigte den Kopf.
    „Dennoch könnten wir die Suche nach ihnen aufnehmen", eröffnete sie ihm.
    Er überlegte kurz, dann erfaßte er, welche Überlegungen sie angestellt hatte. So leicht war er nicht aufs Glatteis zu führen.
    „Du brauchst einen Aufhänger für deine Story", erkannte er. „Und ich soll sie dir liefern. Der menschliche Faktor bei der Geschichte. Die Suche nach der verlorenen Familie."
    „Na und? Du hättest mich und meine technischen Möglichkeiten an deiner Seite."
    Er zuckte zusammen, und seine Augen weiteten sich ein wenig. Katie fuhr herum, weil sie wissen wollte, was ihn erschreckt hatte. Sie sah, daß sich etwa einhundert Schourchten Happy Town in breiter Front von Westen her näherten.
    „Wir sind eingeschlossen", befürchtete er. „Wir sind direkt in die Falle geflogen."
    Die rauchenden Reste einer noch immer flugfähigen Antigravscheibe trieben langsam an ihnen vorbei.
    Auf dem Fluggerät kauerten die weitgehend verkohlten Leichen eines Mannes und einer Frau. Seltsamerweise waren sie vor allem im unteren Bereich ihrer Körper verbrannt, während ihre Köpfe nahezu unverletzt waren.
    So konnten Katie Joanne und der Student mühelos erkennen, daß es sich um einen dunkelhäutigen Mann und eine Frau asiatischen Typs handelte.
    „Die Reporter von vorhin", stammelte Abraham. „Sie waren viel vorsichtiger als wir, und die Dscherro haben sie dennoch getötet."
     
    *
     
    Nie zuvor in den letzten Jahrzehnten hatte im HQ-Hanse ein derartig hektischer Betrieb geherrscht.
    Polizeichef Renould Arrachen sammelte

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