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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überall Mikrophone versteckt sein konnten, so winzig klein, daß sie mit dem bloßen Auge nicht zu sehen waren.
    Wer vermeiden wollte, daß er belauscht wurde, mußte schon zu anderen Mitteln greifen. Flüstern genügte nicht.
    „Glaubst du wirklich, daß wir eine Chance haben?" fragte Roger.
    „Wir müssen es versuchen", versetzte der Arkonide.
    Nora wollte widersprechen, doch in diesem Moment schleppten zwei Roboter einen Gefangenen herein, der sich nicht mehr auf seinen eigenen Beinen halten konnte. Als sie ihn losließen, fiel er auf den Boden und blieb liegen.
    „Muß ich euch noch erklären, weshalb ich fliehen will?" fragte Asman von Kynor.
    Als die beiden Mellors zögerten, legte er seine Arme um sie und führte sie zu dem Mann. Der Gefangene ruhte auf der Seite und atmete nur noch flach. Er sah zerschunden aus, als hätten sich die Dscherro gleich zu Dutzenden auf ihn gestürzt, um ihn mit ihren Krallen zu foltern.
    Nora kniete sich mitleidig neben dem Mann hin und bat Roger, ihr etwas Wasser zu besorgen. Doch bevor er noch gehen konnte, um ihrer Bitte zu entsprechen, starb der Gequälte.
    „Diese Bestien!" empörte sich Nora. „Es ist unglaublich, wie sie ihn zugerichtet haben."
    „Er ist nicht der erste, den ich so sehe", eröffnete der Arkonide ihr.
    Seine Lippen zuckten, und seine Lider waren in ständiger Bewegung.
    Roger und seine Frau wechselten einen kurzen Blick miteinander. Sie hatten begriffen.
    Asman von Kynor verhielt sich nicht so eigenartig, weil er befürchtete, daß sie abgehört wurden, sondern weil die Angst ihn dazu trieb. Er bemühte sich, äußerlich ruhig zu erscheinen, doch es gelang ihm nicht.
    Der große, starke Arkonide zitterte um sein Leben!
    „Was versprechen sich die Dscherro von ihrer Brutalität?" Nora blickte ihn kopfschüttelnd an.
    „Sie wollen, daß wir ihnen alle nötigen Informationen geben", antwortete er. „Und sie erreichen es bei fast allen. Die wenigsten können den Schmerzen widerstehen."
    Roger legte schützend seinen Arm um Nora.
    „Wir versuchen es", beschloß er. „Wir fliehen. Je früher, desto besser."
    „Also gut!" Asman von Kynor lächelte erleichtert. „Ich hatte gehofft, daß ihr mitmacht. Ich brauche euch, weil wir auf dem Weg nach unten eine Hürde zu überwinden haben, die ein Mann allein ohne Hilfe nicht bewältigen kann."
    Er führte sie quer durch den Raum zur Mündung eines Tunnels hin, der schräg in die Tiefe führte. Dabei legte er einen Finger an die Lippen.
    „Seid vorsichtig!" ermahnte er sie. „Laßt euch nicht täuschen, und achtet nicht nur auf die Dscherro! Sie sind nicht allein. Hier gibt es noch eine andere Intelligenz. Dabei handelt es sich offenbar um Wesen, die nicht sehr groß sind."
    Er machte sie auf eine Tunnelröhre aufmerksam, die einen Durchmesser von kaum mehr als dreißig Zentimetern hatte.
    „Für uns sind sie vermutlich gefährlicher als die Dscherro", fuhr. er fort, blickte sich sichernd um und schob seine Freunde dann in den abwärts führenden Tunnel hinein. „Sie können uns ausspähen, ohne daß wir es merken, und sie können uns den Dscherro verraten."
    Nora richtete sich auf, und von Schritt zu Schritt wurde sie sicherer. Sie war sich des Risikos bewußt, das sie eingingen, aber es war ihr lieber, daß sie etwas unternahmen, als daß sie mit den anderen Gefangenen abwarteten, bis man sie verhörte.
    Sie war eine zierliche Frau, hatte kurze blonde Haare, leicht vorstehende Zähne - was ihrem Lächeln besonderen Charme verlieh - und ein schmales, blasses Gesicht mit hellen blauen Augen und einer kleinen Nase. Das Mund und das feste Kinn ließen auf einen entschlossenen Charakter und auf eine gehörige Portion Mut schließen.
    „Ich will euch noch etwas verraten", sagte der Arkonide. „Unter Freunden sollte man ehrlich sein. Ich habe noch einen weiteren Grund für die Flucht."
    „Und welcher ist das?" fragte Roger.
    Der Arkonide entblößte sein linkes Handgelenk und zeigte ihm ein Armband, das so dünn und so fein wie ein menschliches Haar war.
    „Darin ist ein Translator versteckt", eröffnete er ihm. „Ich habe Gespräche der Dscherro belauscht, und daher weiß ich, daß der Angriff auf das HQ-Hanse unmittelbar bevorsteht. Die Gehörnten haben ein großes Ablenkungsmanöver in Happy Town eingeleitet, um die Defensivkräfte der LFT auseinanderzuziehen und zu schwächen."
    „Und weil du das herausgefunden hast, willst du die LFT warnen!"
    „Genau das!"
    Nora blickte der Translator

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