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1886 - Nach der Apokalypse

Titel: 1886 - Nach der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie warf den Rest auf den Teller und stand auf. „Machen wir weiter. Wir brauchen sämtliche Informationen so schnell wie möglich, und ich will deine Zeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen."
    Genhered hielt sich immer noch in seinem Raum auf; er hatte wohl auf Bré und Atlan gewartet. Er richtete seine Aufmerksamkeit sofort auf die weiteren Informationen, die der Syntronspeicher in Atlans SERUN wiedergab.
    Die soziologische Ordnung der Nonggo war abgehandelt, als nächstes folgte der Geschichtsbericht, in dem ausführlich die Geschichte des KONT abgehandelt wurde, den sie nur als Goujirrez, den Chaosmacher von Norrowwon, gekannt hatten.
    Ferner wurde über die Koalition Thoregon und deren Boten berichtet und da erwachte Genhered vollends.
    Als der Name des vierten Boten von Thoregon fiel, des Nonggos Zenndicyl Pervorat Zeun, zeigte Genhereds Gesicht ein ausdrucksstarkes, wechselndes Mienenspiel, und er sagte leise: „Guter alter Freund, wie lange ist es jetzt schon her? Wie mag es dir heute ergehen? Werden wir uns wohl wiedersehen?"
    Zenndicyl Pervorat Zeun war ein ganz besonderer Nonggo gewesen, nicht nur hinsichtlich seiner Berufung als vierter Bote von Thoregon. Er hatte die Trennung von allen Neuronen mit heilem Verstand überlebt, was nur von wenigen Nonggo gesagt werden konnte. Über solche Personen wurde nur. mit großer Ehrfurcht gesprochen.
    Genhered hatte Zenndicyl also gekannt - als Freund!
    „Sechzig Jahre sind vergangen ...", erinnerte sich Genhered.
    Bré hatte bereits von Atlan erfahren, daß die Nonggo seit 60 Jahren nichts mehr vom vierten Boten gehört hatten und annahmen, daß er irgendwann auf einer seiner zahlreichen Reisen doch einmal den Verstand verloren hatte oder noch unterwegs war. Daß dies ein Trugschluß war, war durch Alaska Saedelaere bekanntgeworden Zenndicyl war seit 60 Jahren tot.
    Was steckte dahinter? Erinnerte Genhered sich an mehr, würde er mit ihr darüber sprechen?
    Doch sie kam nicht mehr dazu, etwas zu sagen. Plötzlich spürte sie Unheil, ausgelöst durch Atlans veränderte Schwingungen. Sie reagierte sofort und versuchte ihn zu bremsen, aber es war schon zu spät.
    Zum ersten Mal äußerte der Arkonide sich Genhered gegenüber, sprach freundlich und, wie er glaubte, einfühlsam auf ihn ein. Was genau ihn dazu veranlaßt hatte, Genhered trösten und ihm seine „Sorgen über den Freund" klären zu wollen, konnte Bré sich nicht erklären. .
    Jedenfalls teilte Atlan Genhered mit behutsam, aber das änderte nichts am schwerwiegenden Inhalt -, daß der vierte Bote von Thoregon vor 60 Jahren umgekommen war.
    Resigniert schloß Bré den Mund. Sie durfte jetzt kein hektisches Verhalten zeigen, das würde alles nur noch verschlimmern. Sie konnte nur abwarten und hoffen, daß Atlan das Richtige getan hatte.
    Genhered starrte Atlan einen Moment verstört an. Dann erlitt er einen Zusammenbruch. Seine hochgewachsene Gestalt klappte wie ein dürrer Ast unter dem Druck eines starken Windes zusammen, er legte pausenlos den Kopf schief, atmete fast fünfmal in der Minute und versank gänzlich in sich selbst.
    Bré sprang unvermittelt auf. Sie bedeutete Atlan, zu schweigen und sich zu erheben, was der Arkonide tat. Sie kehrten fast im Laufschritt zum Wohncontainer zurück.
    Erst beim Betreten konnte sie sich nicht mehr zurückhalten: „Gut gemacht. Nein wirklich, ich bin stolz auf dich. So stolz war ich nicht mehr seit der Geschichte mit den Herreach. Gratuliere, so ein Lob von mir bekommt man nicht oft."
    „Wo siehst du das Problem?" wollte Atlan sich verteidigen, aber sie unterbrach ihn mit einer Stimme, die Metall hätte zerschneiden können: „Ich sag’s dir jetzt zum letzten Mal, Unsterblicher: Du magst 12.000 Jahre oder mehr auf dem Buckel haben und eine Menge Erfahrung besitzen. Du nennst überdies einen logischen Sachverstand dein eigen, unterstützt von einem beneidenswerten Extrasinn, und bist trotzdem noch sensibel. Und dennoch ist nun genau das passiert, was ich die ganze Zeit befürchtet hatte:, Ein stecknadelgroßer Fettnapf, und du latschst mitten hinein!"
    Zornbebend stellte sie sich vor den Arkoniden und fuchtelte mit ausgestrecktem Zeigefinger vor seiner Nase herum. .
    „Ein für allemal: Wenn wir auf diese Weise weiter zusammenarbeiten wollen, überläßt du die Psychologenarbeit gefälligst mir! Für heute ist die Arbeit mit Genhered beendet. Ich hoffe nicht, daß das auch morgen noch der Fall sein muß für dich! Ich habe gedacht, du vertraust mir inzwischen

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