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1886 - Nach der Apokalypse

Titel: 1886 - Nach der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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... und nun das!"
    „Ich vertraue dir doch", versicherte Atlan. „Nur, Genhered muß das erfahren."
    „Aber doch nicht so! Nicht mit der Brechstange!" Sie fuhr durch ihre schulterlangen blonden Haare und schüttelte den Kopf. „Das ist ein Punkt, den ich gerade bei dir nicht verstehe. Denkst du, man kann immer alles in ein paar Minuten abhandeln? Soviel Zeit .muß einfach sein!" Sie beruhigte sich. „Nun gut, das ist geschehen.
    Ich werde jetzt erst einmal eine Runde laufen, um mich abzureagieren. Dann werde ich die Aufzeichnungen weiter durchgehen und mir eine Strategie überlegen."
    Damit ließ sie Atlan stehen und ging grimmig zu ihrem Zimmer.
     
    9.
     
    Terrania City, derselbe Tag „Der Gleiter kommt gleich, Mimi", verkündete Harro. „Bald hast du es überstanden."
    Mimi schwieg. Einerseits war sie froh, endlich etwas anderes sehen zu können als die traurigen Überreste der Stadt. Es kostete sie immer mehr Kraft, dem Kampf der Überlebenden zusehen zu müssen. Und überall die Dscherro, die die Stadt in der Hand hatten und weiterhin ihr Spiel mit den Menschen trieben.
    Andererseits aber würde sie Harro wahrscheinlich nie wiedersehen. Sobald er seine Aufgabe hier erledigt hatte, würde er woandershin gerufen werden und sie schnell vergessen. Er würde an anderen Orten Kinder retten müssen, die ihn brauchten.
    „Wird es jemals vorbei sein?" fragte sie leise.
    Das Mädchen schaute Harro in die Augen, damit er nicht irgendeine leere Ausrede benutzte, um sie beruhigen zu wollen.
    „Natürlich wird es das, Mimi", antwortete er, und sie war sicher, daß er davon überzeugt war. „Mein Chef, Cistolo Khan, hat eine Menge drauf. Er wird sich was einfallen lassen, um die Dscherro loszuwerden.
    Und die Stadt können wir danach wieder aufbauen."
    Sie nickte langsam und druckste dann herum. „Harro, wirst du mich mal besuchen?" wollte sie schüchtern wissen.
    „Aber natürlich", sagte er erstaunt. „Hast du etwa daran gezweifelt?"
    Sie hob die Schultern.
    „Dummkopf!" schalt Harro. „Nach allem, was wir gemeinsam durchgemacht haben, glaubst du wirklich, daß ich dich einfach vergesse?"
    Mimi grinste verlegen. Vielleicht wurde ja doch noch alles gut.
    Zufällig entdeckte sie einen Gleiter im Sinkflug und deutete aufgeregt hin. „Er kommt, Harro!"
    „Gut. Hör zu, Mimi, wir können keine lange Abschiedsszene machen. Wir holen alles nach, wenn wir uns Wiedersehen, einverstanden?"
    „Klar."
    Sie umarmten sich kurz, dann liefen sie dem Gleiter entgegen, der schon fast gelandet war.
    In diesem Moment schossen drei Schourchten heran und eröffneten das Feuer auf den Gleiter. Harro warf sich sofort herum, packte Mimis Hand und rannte den Weg wieder zurück.
    Mimi ließ sich fassungslos mitziehen; sie konnte nicht verstehen, warum ein Angriff erfolgte. Zuerst die Stunden der Ruhe, dann flammten die Kämpfe von neuem auf! Sie hatte sich darauf vorbereitet, bald in Sicherheit zu sein, und nun mußte sie wieder fliehen ...
     
    *
     
    Wie durch einen Schleier bekam Mimi mit, daß Harro erneut Funkkontakt mit jemandem aufgenommen hatte, der versprach, umgehend zu kommen.
    Harro achtete nicht mehr auf jede Deckung, er schien so weit wie möglich von den Schourchten wegkommen zu wollen. Sie rannten die Straße entlang, auf einen größeren Platz zu.
    „Sie werden gleich dasein", keuchte er. „Kannst du noch, Mimi?"
    „Ja", schnaufte sie. Zum Beweis löste sie sich von seiner Hand und überholte ihn. Da sah sie den zweiten Gleiter herankommen. Diesmal konnte nichts mehr schiefgehen’ „Er ist da! Schnell, Harro, beeil dich!"
    Die Hoffnung, bald in Sicherheit zu sein, beflügelte sie, und sie lief noch geschwinder.
    Der Gleiter landete bereits und schwebte auf einem Antigravkissen dicht über dem Boden. Eine Schleuse öffnete sich, bewaffnete Menschen kamen heraus.
    Da hörte sie plötzlich Harros erstickten Aufschrei hinter sich, und irgend etwas pfiff an ihr vorbei. Sie duckte sich und schlug instinktiv zwei Haken. Sie sah, wie die LFT-Leute plötzlich die Strahler hoben und zu schießen begannen - natürlich nicht auf sie, sondern weit an ihr vorbei. Aber das Ziel lag irgendwo hinter ihr.
    Mimi blieb stehen und drehte sich um.
    Aus den Häuserruinen auf beiden Seiten waren Dscherro herausgekommen und hatten das Feuer auf sie eröffnet.
    „Harro ...",flüsterte sie.
    Er war hingefallen, bemühte sich aber bereits wieder, auf die Beine zu kommen.
    Mimis Augen weiteten sich, und sie legte die Hand an den Mund, als

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