Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1886 - Nach der Apokalypse

Titel: 1886 - Nach der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Körpertemperatur. langsam stieg.
    Sowohl Khan als auch ihr war bewußt gewesen, daß Fellokk wahrscheinlich zu rasen beginnen und nicht nur sie töten, sondern auch ein Blutbad unter den Geiseln anrichten könnte. Aber dieses Risiko wollte sie tragen.
    „Überleg dir gut, was du willst", sagte sie ungerührt.
    Ohne Khan etwas davon zu sagen, hatte sie selbst vorgesorgt. Durch die Hand eines Dscherro würde sie gewiß nicht sterben. Sie würde sich allerdings als Geisel nehmen lassen.
    Fellokks stark hervortretende, kalte Augen verengten sich. „Ich glaube nicht, daß du in der Lage bist, mir Bedingungen zu stellen oder auch nur einen Rat zu erteilen."
    „Dennoch möchte ich dich darauf hinweisen, daß du dich durch die Erstürmung des HQ-Hanse bereits im Vorteil befindest", versetzte die Erste Terranerin gelassen. „Und das wolltest du doch, oder? Terrania befindet sich nun ganz in deiner Hand, wir haben keine Bastion mehr, und sind weiterhin auf dem Rückzug. Du hast bereits über eine Million Geiseln in deiner Hand. Darüber hinaus biete ich mich selbst dir als Geisel an, was dir einen erheblichen Vorteil einbringt."
    Der Taka musterte die Terranerin durchdringend. Sie erwiderte den Blick kühl, schielte gleichzeitig verstohlen zu seinem Armband. Erleichtert bemerkte sie, daß seine Temperatur nicht mehr weiter als bis umgerechnet 33 Grad stieg. Also besaß er neben aller Brutalität und kämpferischem Gehabe so etwas wie ein Gehirn, das er einzusetzen wußte.
    „Mich erstaunt, daß du so ruhig bist", stellte er fest.
    Seine Rechte spielte nachlässig mit dem furchtbaren Neuro-Pinsel, seinem liebsten Spielzeug. Diese verheerende Waffe war tatsächlich ein meterlanger Pinsel mit siebzig haarfeinen, metallenen Borsten, durch die auf Sensordruck Neuroschläge mit bis zu dreißig Metern Reichweite auf die Opfer geschleudert wurden. Die Palette der Strahlwirkung reichte dabei von leichtem Nervenzucken bis zu tödlichen Schocks.
    „Ich habe mich mit dem Gedanken an den Tod angefreundet", behauptete Paola, Daschmagan achselzuckend. „Für so dumm brauchst du uns nicht zu halten, daß wir dir vertrauen."
    „Dennoch bist du geblieben."
    „Natürlich. Das ist meine Aufgabe, ich bin die Erste Terranerin. Außer mir kann dir niemand offiziell das HQ-Hanse übergeben, auch Cistolo Khan hat dazu keine Befugnis. Mit meiner Geiselnahme wird er die Übergabe anerkennen."
    „Das HQ-Hanse übernehme ich ohnehin ..."
    „... weil ich es dir gestatte", unterbrach die Erste Terranerin. „Wir hätten jede Menge Möglichkeiten gehabt, dir den Zutritt auch weiterhin zu verwehren. Denke darüber nach! Du kannst das Zentrum nun kampflos übernehmen. Wir werden uns zurückziehen, und dein Sieg ist komplett. Gehst du nicht darauf ein, vergiß nicht Cistolo Khans Truppen dort draußen, die den deinen gegenüberstehen. Bist du dir deines Sieges.
    hundertprozentig sicher? Wie viele deiner Leute willst du für ein leeres Haus opfern?"
    Durch diesen Satz schlug sie ihn mit seinen eigenen Waffen.
     
    *
     
    Der Taka verharrte einen Moment zornbebend, seine Körpertemperatur stieg erneut an. Dann richtete er den Neuro-Pinsel auf Paola.
    „Los, nach draußen, zu deinen Leuten!" schnauzte er. „Aber keine Tricks, sonst bist du in einer halben Sekunde tot."
    Den Neuro-Pinsel im Rücken, schritt die Erste Terranerin durch die Korridore bis zum Haupteingang voran. Sie konnte sehen, wie Cistolos Haltung starr wurde, als er sie sah.
    „Bleib stehen!" befahl Taka Fellokk. Dann zeigte er sich dem LFT-Kommissar in voller Größe. „Du hast eine Menge von mir gelernt", rief er seinem Gegner zu.
    „Dein wirkliches Vorhaben war so deutlich zu erkennen wie dein Bauchumfang", gab Khan zurück.
    „Aber du wirst noch bereuen, was du getan hast", fuhr der Taka rauh bellend fort. „Ich begnüge mich für den Moment damit, euer HQ-Hanse zu übernehmen. Diese sogenannte Erste Terranerin hier werde ich als Geisel mitnehmen. Es würde mir keinen Spaß bereiten, sie jetzt gleich vor deinen Augen langsam zu töten. Sie ist zu gut darauf vorbereitet und rechnet damit. Deshalb bleibt sie am Leben, als Geisel ist sie momentan auch einiges wert. Doch ich werde dies hier nicht vergessen, und das nächstemal werdet ihr dafür büßen. Bitter büßen. Daran solltest du denken."
    „Überlasse gefälligst mir allein, was ich tun oder nicht tun werde!" rief der LFT-Kommissar. „Deine Drohung ist nur leer und hohl wie eine taube Nuß. Ich warne aber dich: Sollte

Weitere Kostenlose Bücher