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1889 - Gefangen in Terrania

Titel: 1889 - Gefangen in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können.
    Jetzt meldeten die Organisatoren und Waffenexperten Bedenken an, weil sie der Ansicht waren, daß die Probleme in so kurzer Zeit nicht bewältigt werden könnten. Es standen vor allem nicht genügend Roboter zur Verfügung, die für den Ausbau der Waffensysteme geeignet waren, da derartig Arbeiten nur höchst selten von den Werften verlangt wuiden.
    „Es gibt keine Diskussion mehr", schmetterte Cistolo Khan ihre Anträge ab. „Entweder ihr holt die Waffensysteme unbeschädigt heraus, oder ihr zerstrahlt sie mit Desintegratoren."
    In den Lunawerften gingen terranische Techniker mit einer kleinen Armee hochentwickelter Roboter an die Arbeit, um die Waffensysteme aus den ersten fünf NOVA-Raumern auszubauen. Gleichzeitig wurden die Hypnoschuler mit einem komprimierten Kursus für die Bedienung der NOVARaumer versehen. Sie erhielten Programme, wie sie auch für Raumfahrtkadetten eingesetzt wurden.
    Andere Spezialisten befaßten sich mit den Syntrons an Bord der Raumschiffe. Cistolo Khan hatte vereinbart, daß die Geräte in den Raumschiffen blieben, jedoch war kein einziges Wort über ihren Inhalt gesprochen worden. Er ließ alle Daten, die nicht für die Schiffsführung, die innere Logistik und die Navigation notwendig waren, aus den Syntrons entfernen.
    Er wagte es nicht, irgendwelche Einsatztrupps oder Kampfroboter in den Raumschiffen zu verstecken, weil er das Leben der Geiseln nicht gefährden wollte.
    Längst aber hatte er sich dazu entschlossen, die NOVA-Raumer nicht in dem vereinbarten Zustand zu übergeben. Daher ließ er von Spezialisten in jedem Raumer ein paar Fallen und unangenehme Überraschungen für die Dscherro einbauen.
    Er wies die Experten an, mit äußerster Sorgfalt vorzugehen und alle Geräte so zu installieren, daß die Gehörnten sie auch bei sorgfältigster Suche nicht entdecken könnten, und sie so zu justieren, daß sie erst wirksam wurden, wenn die Flotte der Raumschiffe das Solsystem längst verlassen hatte.
     
    *
     
    Katie Joanne zog unwillkürlich die Schultern hoch an den Kopf, als sie durch das Spalier ging, das die Männer bildeten. Sie kam sich vor wie beim Spießrutenlaufen, und sie wartete darauf, daß einer der Männer den ersten Schlag gegen sie ausführte.
    Sie überlegte fieberhaft, was sie tun konnte, um die aufgebrachten Männer und Frauen unter den Gefangenen zu beruhigen, doch ihr wollte nichts ein.’ fallen.
    Am liebsten wäre sie umgekehrt und auf die Plattform hinausgeflüchtet, doch das konnte sie nicht: Dort standen die Dscherro und versperrten ihr den Weg.
    „Miststück!" zischte eine grauhaarige Frau.
    Sie lehnte mit der Schulter an der Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte sie verächtlich an. Ihr Gesicht war hager, eingefallen und schmutzverkrustet.
    „Wie enttäuschend für dich, daß sie uns nicht von der Plattform gestürzt haben!" zischte die Frau.
    „Solche Bilder hättest du wohl gern gehabt, wie?"
    Obwohl Katie Joanne wußte, daß sie damit einen Fehler machte, blieb sie stehen.
    „Bist du schon mal auf den Gedanken gekommen, daß ich ebenso Gefangene bin wie du und daß die Dscherro mich dazu gezwungen haben?"
    „Das paßt zu dir", beschimpfte sie ein untersetzter Mann. Er war klein wie ein Dscherro, hatte muskelbepackte Schultern und einen Stiernacken. Mit kleinen, verengten Augen blickte er sie an. „Erst spielst du die sensationsgeile Reporterin, und dann bist du zu feige, dazu zu stehen!"
    Er schlug blitzschnell zu. Seine Faust traf sie in der Nierengegend und verursachte einen solchen Schmerz, daß Katie Joanne buchstäblich die Luft wegblieb. Sie konnte noch nicht einmal mehr schreien. Die Beine sackten kraftlos unter ihr weg, und sie kippte nach vorn - direkt in die heranschnellende Faust eines anderen Mannes.
    Das war das Signal, vor dem sie sich gefürchtet hatte!
    Plötzlich stürzten sich mehrere Männer und Frauen auf die terranische Frau, um auf sie einzuschlagen und sie mit Füßen zu treten.
    Mit dem letzten Rest ihres schwindenden Bewußtseins versuchte die Journalistin, sich zu retten. Sie schaltete den Antigravgürtel ein und wollte bis zur Decke des Ganges aufsteigen, um sich so den wütenden Angreifern zu entziehen. Doch es gelang ihr nicht. Einer der Männer hielt sie fest, sie schwebte in einer Höhe von etwa einem Meter, und nun trafen die Schläge sie überall.
    „Hört auf!" schrie Astra Hossaiini. Sie versuchte, sich durch die Menge der Gefangenen zu drängen und zu Katie Joanne zu kommen.

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