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189 - Die Nebelhexe vom Central Park

189 - Die Nebelhexe vom Central Park

Titel: 189 - Die Nebelhexe vom Central Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Blitze. Strahlenförmig schossen sie davon und trafen Wände, Decke und Boden, die dadurch einer magischen Veränderung unterworfen waren.
    Rotes Licht glühte durch karierte Gitter, Eiseskälte durchwehte den Raum, zwang die Kerzenflammen, sich zu ducken, und ließ Diamond heftig frösteln.
    Befand sich hinter diesen Gittern die Hölle? Diamond hatte geglaubt, dort wäre es unerträglich heiß. Das kalte Glühen verstärkte sich, kam herein.
    Madigan, in seinem roten Mantel, löste sich darin förmlich auf. Diamond kam sich allein, verlassen und… ausgeliefert vor Er spürte etwas kommen, und Angst ergriff von ihm Besitz.
    Wagte er zuviel? Hatte Mitch Madigan das Höllentor geöffnet, damit das Böse ihn sich holen konnte?
    Etwas schoß klirrend und rasselnd auf Diamond zu. Was es war, konnte er nicht sehen. Er wurde davon getroffen und brüllte erschrocken auf.
    Das war keine Hilfe! Das war der Tod!
    Diamond wollte aufspringen, doch eine tonnenschwere Last schien auf seinen Schultern zu liegen. Er kam nicht hoch. Und wieder peitschte etwas auf ihn zu. Die Schmerzen waren unbeschreiblich. Diamond schrie wie auf der Folter.
    Er flehte Madigan an, die Prozedur abzubrechen. Bisher hatte er geglaubt, jeden Schmerz ertragen zu können, doch diese Qualen lagen jenseits dessen, was ein Mensch verkraften konnte.
    »Madigan!« heulte Diamond. »Hören Sie auf damit! Beenden Sie es! Ich bitte Sie!«
    Etwas Hartes traf Diamonds Arme und riß sie hoch. Die Bandagen wurden ihm vom frisch verheilten Armstumpf gerissen. Er blutete!
    »M-a-d-i-g-a-n!« brüllte er aus Leibeskräften. »Stoppen Sie es!«
    Doch der Hagere reagierte nicht. Nadelstiche durchzuckten Lee Diamonds rechten Arm.
    »Es soll aufhören!« schrie Diamond aus vollen Lungen. »Ich halte das nicht mehr aus! Es bringt mich um. Madigan! Ich werde verbluten!«
    »Du wolltest doch eine neue Hand!« ertönte Madigans Stimme.
    »Was… habe ich von einer… neuen Hand, wenn ich… tot bin?« röchelte Diamond.
    »Du wirst nicht sterben«, erwiderte Mitch Madigan, irgendwo in dieser undurchdringlichen Glut.
    An Diamonds Schläfen zuckten die angeschwollenen Adern, sein Gesicht war verzerrt, entstellt. Er kniete immer noch auf dem Boden, und seine hochgestreckten Arme wurden von etwas, das er nicht sah, festgehalten.
    »Ich… halte das nicht aus!« stöhnte Diamond, und dann sank sein Kopf nach vorn…
    ***
    Fünf grausame Morde!
    Wir hatten es mit einer gnadenlosen Bestie zu tun. Wenn wir den kursierenden Gerüchten Glauben schenkten, trieb ein gefährlicher Geisternebel im Central Park sein Unwesen.
    Mit jemandem, der diesen Nebel gesehen hatte, konnten wir nicht sprechen. Noel Bannister sagte, die einen würden aus Angst schweigen, und die anderen plapperten bloß nach, was sie aufgeschnappt hatten - und dichteten noch etwas hinzu, um sich interessant zu machen.
    Mein amerikanischer Freund machte es mit nur einem Anruf möglich, daß uns die City Police Matt Hensley ins Hotel brachte. Der Junge fühlte sich elend. Eine schwere Gewissenslast plagte ihn, das sah ich ihm an.
    Um eine vertrauensvolle Gesprächsbasis zu schaffen, sagte ich ihm, daß ich ebenfalls in London zu Hause war, und fragte ihn nach seiner Adresse. Tonlos nannte er sie.
    »Ich habe früher auch in Paddington gewohnt«, sagte ich. »In der Chichester Road, das ist in der Nähe von Little Venice.«
    »Ich kenne die Straße. Ein Arbeitskollege meines Vaters wohnte eine Zeitlang dort.«
    »Vor etwa einem Jahr übersiedelte ich nach Knightsbridge. Trevor Place 24. Besuchen Sie mich, wenn Sie wieder in London sind, Matt.«
    Er nickte. Wahrscheinlich würde er nicht kommen, weil ich nur die Erinnerung an den schrecklichen Tod seines Freundes geweckt hätte.
    »Sie wissen, weshalb Sie hier sind«, sagte ich.
    Matt Hensley wurde unruhig. Er schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte.
    »Beruhigen Sie sich, Matt«, sagte ich und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Es ist alles meine Schuld… Jerry könnte noch leben… Ich habe ihn auf dem Gewissen… Darüber komme ich nie hinweg…«
    »Möchten Sie etwas trinken, Matt?« fragte Noel Bannister.
    Hensley schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie unglücklich ich bin.«
    »Das können wir Ihnen nachfühlen«, sagte ich. »Es ist sehr schmerzhaft, einen guten Freund zu verlieren. Ich weiß das aus eigener Erfahrung… Matt, wir wollen die Bestie, die das getan hat, unschädlich machen. Jerry King ist nicht ihr einziges Opfer. Sie hat

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