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189 - Die Nebelhexe vom Central Park

189 - Die Nebelhexe vom Central Park

Titel: 189 - Die Nebelhexe vom Central Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erklärte er und lächelte mit zuckenden Mundwinkeln. Er hob den Aktenkoffer. »Da ist eine Menge Geld drinnen. 65.000 Dollar. Sie gehören Ihnen, wenn Sie mir helfen, Madigan. Ich weiß, daß Sie immer an Geld interessiert sind.«
    Der Hagere zögerte.
    Bitte schick mich nicht fort, flehte Diamond im Geist. Bitte hilf mir!
    »Kommen Sie«, forderte Madigan ihn auf.
    Ein erleichterter Seufzer entrang sich Diamonds Brust. Die erste Hürde war genommen. Madigan führte ihn in einen desolaten Raum.
    Er muß Geld wie Heu haben - und lebt so, dachte Diamond. Was macht er mit dem vielen Zaster? Legt er ihn auf die hohe Kante - für das Jahr 3000?
    Die wenigen Möbel waren uralt, zerkratzt und wackelig. Rechts neben dem Fenster stand ein Sekretär ohne Türen; er gab sein ganzes Innenleben preis.
    Auf einem zerrissenen Sessel lag eine räudige Katze, die nirgendwohin besser gepaßt hätte. Madigan wies auf ein Sofa und forderte den Besucher auf, Platz zu nehmen. Der Stoff glänzte wie eine Speckschwarte, und Diamond rechnete damit, daß Wanzen und Flöhe im Sofa wohnten. Er mußte sich überwinden, sich darauf niederzulassen.
    Sein Armstumpf war noch in der Hosentasche verborgen. Als ihn Madigan fragte, was er für ihn tun solle, zog er den Stumpf heraus und hielt ihn hoch. »Ich habe bei einem Unfall meine Hand verloren und brauche eine neue. Die Ärzte konnten nur amputieren. Der einzige, der mir helfen kann, sind Sie. Ich habe Vertrauen zu Ihnen, sonst wäre ich nicht hier, und ich bin bereit, Ihnen meine ganzen Ersparnisse zu überlassen.«
    Madigan strich sich über den Kinnbart. Er hatte lange, dünne Finger. »Ich könnte Ihnen in der Tat helfen…«
    »Werden Sie es tun?« fragte Diamond mit flehender Stimme. »Vor Ihnen brauche ich keine Geheimnisse zu haben. Ich habe mir als Alarmanlagenspezialist einen Namen gemacht. Wenn es gilt, ein kniffliges Sicherheitssystem auszuschalten, kommt man zu mir. Ich will meine Tätigkeit fortsetzen, aber mit nur einer Hand kann ich das nicht.«
    Madigan verlangte das Geld zu sehen.
    Hastig öffnete Diamond den Aktenkoffer und zeigte die Banknotenbündel. »Sind wir uns einig?« fragte er mit bebender Stimme.
    Madigan drückte den Deckel des Koffers zu und nahm ihn an sich. Hieß das ja? Der Hagere betrachtete den Aktenkoffer bereits als sein Eigentum.
    Er entfernte sich damit und blieb so lange fort, daß Diamond unruhig auf dem Sofa herumzurutschen anfing. Hatte ihn Madigan hereingelegt? War er mit den 65.000 Dollar abgehauen?
    Als er es nicht länger schaffte, sitzend auf Mitch Madigan zu warten, stand er auf. Im selben Moment kehrte der Hagere zurück. »Warum denn so ungeduldig?«
    Diamond lächelte schief. »Sie haben mich ganz schön lange zappeln lassen. Sie wissen, wieviel für mich auf dem Spiel steht. Bitte nützen Sie meine schwache Position nicht aus.«
    »Folgen Sie mir!« forderte Madigan seinen »Klienten« auf.
    Die räudige Katze sprang vom Sessel, als würde die Aufforderung auch ihr gelten. Voller Abscheu betrachtete Diamond das Tier. Sie sieht aus wie tot, ging es ihm durch den Kopf. Scheint so, als wäre sie verendet, und Madigan hätte sie mit einem teuflischen Trick ins Leben zurückgeholt.
    Madigan führte Diamond in einen Raum, dessen Fenster mit ungehobelten Brettern vernagelt waren. Es wäre finster gewesen, wenn nicht dicke brennende Kerzen in Karreeform auf dem Boden gestanden hätten.
    Madigan zeigte auf einen Punkt zwischen den Kerzen und befahl: »Knie nieder!«
    Diamond gehorchte sofort. Er war bereit, so ziemlich alles zu tun, um zu einer neuen Hand zu kommen.
    Der Hagere zog einen blutroten Mantel an, öffnete einen Wandschrank und entnahm diesem eine kindskopfgroße mattschwarze Kugel, die aus vielen Einzelteilen bestand. Wer sie zu bedienen verstand, konnte mit der Hölle in Verbindung treten.
    »Bist du bereit?« erkundigte sich Madigan dumpf.
    Diamond nickte aufgewühlt. Nervös beobachtete er den Hageren, der vor ihm stand und die schwarze Kugel in seinen dürren Händen hielt.
    Madigan begann die einzelnen Kugelsegmente zu drehen und zu verschieben. Mit vielen kleinen Bewegungen und kurzen Handgriffen veränderte er die Form der Kugel völlig.
    Er machte daraus einen Teufelskopf.
    Mit kräftiger Stimme rief er den Satan an, bat er die Hölle um Unterstützung. Diamond befürchtete, daß man Madigans Rufen bis auf die Straße hinaus hörte, doch der Hagere schien sich nicht darum zu scheren.
    Aus dem schwarzen Teufelsschädel zuckten

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