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189 - Die Nebelhexe vom Central Park

189 - Die Nebelhexe vom Central Park

Titel: 189 - Die Nebelhexe vom Central Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich aufsetzte, fauchte ihn die räudige Katze an und verschwand unter dem Tisch.
    Jede Muskelfaser schmerzte ihn. Er war so benommen, daß er keinen klaren Gedanken fassen konnte.
    »Wie fühlst du dich?«
    Jetzt erst nahm er Mitch Madigan wahr.
    »Verdammt, warum haben Sie mir das angetan?« ächzte Diamond. »Warum haben Sie mir nicht geholfen und diese grausame Folter abgebrochen?«
    »Kein Mensch kann diese Abläufe stoppen. Wenn sie beginnen, kann man sie nur noch gewähren lassen.«
    »Sie wußten schon vorher, was mich erwartet.«
    »Selbstverständlich.«
    »Warum haben Sie mir nicht davon abgeraten?«
    »Du wolltest doch, daß ich mich für dich verwende, hast mir viel Geld dafür gegeben.«
    »Ich wußte nicht, daß es so grauenvoll schmerzhaft sein würde«, stieß Diamond schwach hervor.
    »Wer die Hölle anruft, muß mit ihren Regeln einverstanden sein. Du kannst nicht erwarten, daß sie sich nach dir richtet.«
    »Und was nun? Wofür habe ich all das ertragen?«
    »Damit sich dein Wunsch erfüllt«, antwortete Madigan.
    »Das ist nicht geschehen.«
    »Doch, du hast wieder eine rechte Hand«, erwiderte Madigan.
    »Aber ich spüre sie nicht…« Diamond riß den rechten Arm hoch, und da war tatsächlich eine Hand! Die Augen des Mannes weiteten sich ungläubig. »Wieso ist sie kalt und gefühllos? Was fange ich mit einer Hand an, die ich nicht gebrauchen kann? Ich kann nicht einmal den kleinen Finger bewegen. Dafür habe ich nicht soviel Geld bezahlt, Madigan!«
    »Ihr müßt Euch erst aneinander gewöhnen«, erklärte der Hagere. »Die Höllenhand ist nicht tot, sie lebt. Es befindet sich sogar mehr Leben in ihr als in dir.«
    »Das glaube ich nicht. Ich fühle überhaupt nichts. Diese Hand ist wie abgestorben.«
    »Du wirst sie bald spüren. - Und nun geh.«
    »65.000 Dollar für diese Totgeburt!« beschwerte sich Lee Diamond und erhob sich. »Ich finde, Sie sollten mir mein Geld wiedergeben, Madigan!«
    »Geh!« sagte Mitch Madigan scharf. Er hielt plötzlich wieder die schwarze Kugel in seinen Händen.
    Diamond hatte Angst davor, deshalb zog er sich im Krebsgang zurück und verließ den Raum. Er fühlte sich von Madigan betrogen und hatte den Wunsch, sich zu rächen. Verdammt, er würde diesem hageren Kerl einen Killer auf den Hals hetzen. Selbst würde er gegen Madigan nichts unternehmen, das war ihm zu gefährlich.
    Wütend verließ er das abbruchreife Haus und lief die Straße hinunter.
    Und plötzlich erwachte die Höllenhand!
    Kälte schoß durch seinen Arm und durchbohrte sein Herz. Er stöhnte auf und sank mit schmerzverzerrtem Gesicht gegen die Fassade eines Hauses.
    »Ist ihnen nicht gut?« fragte jemand. Er sah ihn nur verschwommen. »Brauchen Sie einen Arzt?«
    »Nein, es geht schon«, keuchte Diamond und ging weiter.
    Die Höllenhand hatte von ihm Besitz ergriffen!
    ***
    Die Frau war dick, hatte strähniges Haar und schob einen alten, quietschenden Kinderwagen vor sich her, in dem sich ihre Habseligkeiten befanden.
    Sie war das weibliche Gegenstück zu Joe Clubber. Trunksucht hatte sie dorthin gebracht, wo sie heute war. Sie bettelte um ein paar Dollar, angeblich, um sich eine warme Mahlzeit kaufen zu können.
    Ich wußte, daß sie das Geld sofort in Fusel umsetzen würde, deshalb gab ich ihr nicht zuviel.
    »Möge es Ihnen der Himmel vergelten«, sagte sie. Sämtliche Zähne waren von Karies befallen. Es war ein Wunder, daß sie keine Zahnschmerzen hatte. Vielleicht betäubte sie diese auch mit einer Flasche Whisky.
    »Wir suchen Joe Clubber«, sagte ich. »Kennen Sie ihn?«
    »Meinen Sie den Idioten, der behauptet, hier schon mal ’nen unheimlichen Nebel gesehen zu haben? Den einzigen Nebel, den Joe sieht, ist seine Alkoholfahne, wenn es kalt ist.« Die dicke Frau kicherte mit ihren schäbigen Zähnen. »Er ist mir heute noch nicht untergekommen. Normalerweise läuft er mir täglich über den Weg und labert mir den Kopf voll. Richtig besoffen kann er einen mit seinem blöden Gerede machen.«
    »Ist billiger als ’ne Pulle«, meinte Noel Bannister grinsend.
    »’ne Pulle ist mir aber bedeutend lieber«, gab die heruntergekommene Frau zurück. Sie sagte uns, in welcher Ecke des Central Parks sich Joe Clubber mit Vorliebe herumtrieb, und schob ihren quietschenden Kinderwagen dann weiter.
    Sie schien den Geisternebel noch nie gesehen zu haben. Ich wünschte ihr, daß ihr das auch für die Zukunft erspart blieb.
    Wir suchten Clubber in »seiner Ecke«, fanden ihn aber nicht. Ich schlug

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