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189 - Die Nebelhexe vom Central Park

189 - Die Nebelhexe vom Central Park

Titel: 189 - Die Nebelhexe vom Central Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einmal zurück, und es stand fest für ihn, daß er an Cruv nie mehr einen Gedanken zu verschwenden brauchte.
    Er breitete die großen Lederflügel aus und ließ sich einfach nach vorn fallen. Die Luft trug ihn. Er segelte dahin, über gefährliche Gebiete hinweg, die er niemals betreten würde, seiner Höllenheimat entgegen.
    Als er sein Ziel erreichte, setzte er so weich auf, wie man es ihm bei seiner Körpermasse nicht zugetraut hätte. Sein glühender Blick wanderte dorthin, wo Tucker Peckinpah von den Parasiten hätte gefressen werden sollen, und er bedauerte, daß ihm Morron Kull das Vergnügen genommen hatte, dabei zuzusehen.
    Aber es war auch nicht schlecht, Morron Kull als Verbündeten betrachten zu dürfen…
    ***
    Ich verstecke meine Waffen im Eisfach des Kühlschranks, nahm die Gelegenheit wahr und löschte meinen Durst mit einem Fläschchen Tonic, dann kehrte ich zu Noel Bannister zurück. Ich war gespannt, wie der Geisterdetektor im Ernstfall funktionieren würde. Auf halbem Weg hatte ich den Eindruck, Noel wäre übergeschnappt. In seiner Suite klirrte Glas, es polterte und schepperte. Verdammt, was für eine wilde Party war da im Gang?
    Ich stürmte los, stieß die Tür auf - und sah Sesima!
    Sie wollte sich soeben auf meinen Freund stürzen, der auf dem Boden lag.
    Ihre Finger waren gespreizt. Mit ihren langen Krallen konnte sie Noel Bannister die Augen ausstechen, und vielleicht hatte sie das auch vor.
    Als die Tür gegen die Wand knallte, ließ die Nebelhexe von Noel ab. Sie wirbelte herum und starrte mich mit ihren schrecklichen Augen an.
    Ich griff zum Revolver. Die Gelegenheit, sie abzuservieren, wollte ich mir nicht entgehen lassen.
    Aus dem Nebel wurde ein wirbelnder Kreisel, der sich auf das zerbrochene Fenster zuschraubte.
    »Haltet euch von meinem Revier fern!« kreischte die Furie. »Ich will euch nie mehr im Central Park sehen. Dies war die erste und einzige Warnung!«
    Ich riß den Colt Diamondback aus dem Leder, aber der weiße Nebelkreisel war schon draußen und stieg sofort steil nach oben, so daß ich ihn mit meiner geweihten Silberkugel nicht erreichen konnte.
    Zornig rannte ich zum Fenster.
    Hoch oben zerfaserte der Nebel - und die Hexe war verschwunden.
    Ich stieß den Revolver wütend in die Schulterhalfter und begab mich zu meinem Freund. Ich streckte Noel die Hand entgegen, er ergriff sie, und ich zog ihn hoch.
    »Junge, du solltest in Zukunft etwas vorsichtiger sein«, riet ich dem Amerikaner.
    »Ein Gutes hatte Sesimas Auftauchen ja«, erklärte Noel und griff nach dem Geisterdetektor. »Die Hexe hat mir gezeigt, daß das Gerät funktioniert. Als sie ankam, hat der Detektor mich auf sie aufmerksam gemacht.«
    »Was denn? Und du hast nicht sofort darauf reagiert?«
    »Ich wußte nicht, daß das Gerät auf Sesima ansprach. Ich dachte, es befände sich noch eine Reststrahlung von deinen Waffen in meiner Suite. Ihrem Revier sollen wir fernbleiben. Da kennt die uns aber schlecht, was? Wenn man uns so kommt, tun wir genau das Gegenteil.« Noel grinste mich mit seinen großen Zähnen an. »Hast du Lust, mit mir einen Spaziergang durch den nächtlichen Central Park zu machen, Tony?«
    »Wenn du nicht verlangst, daß ich dein Patschhändchen halte, bin ich da- bei«, gab ich zurück.
    Noel telefonierte kurz mit dem Hotelmanager und bat ihn, während seiner Abwesenheit seine Suite in Ordnung bringen zu lassen.
    Dann gingen wir.
    ***
    Auch Jack Candon bekam die Höllenhand nicht sofort zu sehen.
    Lee Diamond suchte Candon in dessen Haus auf. Er merkte sofort, daß er nicht gern gesehen war, aber er ging großzügig darüber hinweg.
    Da Candon ihn nicht abschieben konnte, machte er gute Miene zum bösen Spiel und ließ ihn ein, aber er sagte ihm gleich, daß er nur ein paar Minuten für ihn hätte.
    »Klar, Jack«, erwiderte Diamond verständnisvoll. »Du bist ein gestreßter Mann. Ich sage, was ich loswerden möchte, und verziehe mich wieder, okay?«
    Candon war ein Mann in mittleren Jahren. Er hatte einige wenige Silberfäden im dunklen Haar, wirkte sehr lebendig und so explosiv wie ein Dampfkessel mit verstopftem Ventil.
    »Ich habe mich über deinen Anruf heute sehr gefreut«, log Candon, während sie sich setzten.
    »Nett, daß du das sagst«, gab Diamond zurück. »Wir waren ein gutes Team, nicht wahr? Wie viele Coups habe ich euch ermöglicht? Du besäßest dieses schöne Haus nicht, wenn ich nicht so fleißig gewesen wäre.«
    »Ein bißchen was habe ich dazu schon auch selbst

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