1892 - Als das Sternlicht erlosch
hätten wir auch noch ein Wörtchen mitzureden", sagte Proxx und richtete die Waffe auf die Maschinen. Falagen hatte den Strahler auch in der Hand.
Doch bevor ein Schuß fiel, geschah etwas anderes.
*
Bessen hörte den unterdrückten Aufschrei von Hellmok, dem Orter und Funker der KRAHAL. Sofort war der Kommandant bei ihm und sah, was Hellmok so in Aufregung versetzt hatte.
„Drei Schiffe sind nahe dem Planeten Cromm aus dem Überraum gekommen", sagte der Orter. „Sie identifizieren sich als Einheiten des Shaogen-Außenwächter-Ordens und fordern uns auf, sofort unsere Schutzschirme aufzubauen und uns von hier zurückzuziehen. Sie rechnen damit, daß ..."
Doch da passierte es schon.
Noch zweimal wurde der Weltraum erschüttert; noch zweimal spie der Hyperraum ein fremdes Raumschiff aus, doch diese waren wirklich fremd. Sie sahen aus wie aus vielen Einzelteilen wahllos zusammengesetzt. Es waren geradezu Alpträume von Schiffen, dabei fast dreihundert Meter groß.
„Das sind Einheiten des Traal!" entfuhr es Bessen. „Des Gegenkults! Schnell, wir verlassen den Orbit.
Richtfunkspruch an Siebenton und seine Begleiter. Wir kommen zurück und holen sie, sobald die Schlacht vorbei ist!"
Daß es zu einem Gefecht kommen würde, das war dem Kommandanten sofort klar. Die KRAHAL schoß von dem Planeten fort und jagte hinaus in Richtung Grenzen des Sonnensystems, während die Außenwächter und die TraalSchiffe keinen Moment zögerten und das Feuer aufeinander eröffneten.
Es wurde ein heftiger, aber schneller Schlagabtausch. Mit der ersten Salve zerstörte das eine Traal-Schiff einen der Außenwächter-Raumer, während das zweite den Planeten unter Beschuß nahm. Mehrere dicke Strahlbahnen zuckten zu den Städten hinab. Es hörte auf, als die Traal-Einheit im Wirkungsfeuer der restlichen zwei Wächterschiffe in einem Glutball verging.
Das andere Alptraumschiff setzte den Planetenbeschuß fort, bis es fast vom gleichen Schicksal ereilt wurde. Allerdings stabilisierten sich seine Schutzschirme wieder, und es floh zurück in den Hyperraum. Eines der Mondschiffe nahm sofort die Verfolgung auf, während das zweite zuerst noch einen Funkspruch an die KRAHAL absetzte: „Sie waren wegen euch hier! Ihre Schiffe kreuzen in der letzten Zeit konzentriert in diesem Raumsektor.
Als sie euch orteten wußten sie, daß auf dem vierten Planeten etwas Besonderes zu finden sein mußte. Und was für uns wertvoll ist, muß zerstört werden - aus der Sicht des Traal. Gebe das Licht, daß ihr gute Gründe für euer Erscheinen hattet und daß dort unten jetzt noch jemand lebt."
Damit jagte der Raumer mit den Waffentürmen am Bug den anderen hinterher und verschwand aus dem normalen Kontinuum.
„Was hat er damit gemeint?" fragte Hellmok seinen Kommandanten.
„Ich weiß es nicht", mußte Bessen zugeben. „Doch gnade das Licht Siebenton und seiner Gruppe - und den Crommern."
*
Proxx hatte kaum den Funkspruch von der KRAHAL erhalten, als es auch schon losging.
Der Bildschirm wurde plötzlich dunkel. Das Licht flackerte für lange Sekunden. Nurrtan bäumte sich in ihrem Sessel auf wie unter Stromstößen, und die Roboter begannen sich wie von elektronischen Sinnen um ihre eigene Achse zu drehen, um dann abzustürzen und sich nicht mehr zu rühren.
Nurrtan schrie. Proxx, der den Kontakt zum Mutterschiff hielt, mußte das Funkgerät an sein Hörorgan pressen, um etwas von dem zu verstehen, was Bessen jetzt sendete.
„Eine Raumschlacht über dem Planeten!" rief er. „Einheiten des Außenwächter-Ordens und des Traal!
Die TraalSchiffe haben gezielt auf den Planeten gefeuert, eines wurde vernichtet. Das andere flieht ... und wird verfolgt. Es ist schon alles vorbei, aber... sie müssen die Kuppel getroffen haben!"
Das war die momentan einzig denkbare Erklärung für den Ausfall der Computer- und Robotsysteme.
Was Nurrtan in den Mund und den Körper geflößt bekam, lief zwar noch, aber ewig konnte es nicht reichen, auch wenn der Sessel in Grenzen autark war. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß das Nervenzentrum dieser seltsamen, abschreckenden Zivilisation getroffen und zerstört worden war, auch wenn sich die Gruppe nicht durch Augenschein davon überzeugen konnte.
Alle Bildschirme an den Wänden waren ebenfalls erloschen. Die Mönche waren blind in dem Raum, in dem wie durch ein Wunder nur noch die Beleuchtung funktionierte.
„Helft mir!" schrie Nurrtan. „Was habt ihr getan? Ich bekomme ... keine Luft
Weitere Kostenlose Bücher