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1892 - Als das Sternlicht erlosch

Titel: 1892 - Als das Sternlicht erlosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diplomatischen Erfolg errungen und konnte zufrieden nach Hause zurückkehren.
    In den kommenden Jahren machte er weitere Rundreisen, beschäftigte sich aber auch im Archiv mit den Geschichten und Aufzeichnungen, die sich mit dem Entstehen der Shaogen-Religion beschäftigten. Er las die Schriften des Propheten Perschen und versuchte sie richtig zu interpretieren. Er lernte den Propheten dafür zu bewundern, im Shaogen-Sternlicht den Schlüssel zum bis heute währenden Frieden in der Galaxis gefunden und diesen Glauben auf allen Welten verbreitet zu haben.
    Siebenton vergrub sich aber nicht, sondern trat vermehrt öffentlich auf und predigte. Sein Ansehen als Seelenhirte stieg von Jahr zu Jahr mehr.
    Er unternahm Flüge zu den Planeten, die er als Frau mit den Caliguren zusammen besucht hatte und wo er damals nichts gegen das Unrecht, die Unterdrückung und die finsteren Pläne ihrer Herrscher hatte ausrichten können. Er beendete alle Rüstungspläne auf dem Planeten Farrow, wo der Diktator Trell mit seiner Weißen Garde brutal herrschte und von Expansion träumte. Statt seiner setzte er eine neue Regierung ein, die vom Volk demokratisch gewählt wurde.
    Er flog mit dem KREUZMOND VON WOLKENORT den Planeten Kavdar an und sorgte dafür, daß keine unschuldigen Diener mehr mit ihren reichen Herren lebendig eingemauert wurden, wenn diese Herren starben. Er vertrieb die reichen Kaufleute und befreite damit ein Volk, das jahrhundertelang unter ihnen gelitten hatte und fast ausgeblutet wäre.
    Und dann, urplötzlich, kam es zur Katastrophe.
     
    6.
     
    Siebenton, 182-245 Jahre Shaogen-Himmelreich Siebenton war ein guter Herrscher geworden, unter dessen Regnum sich Shaogen-Himmelreich zu neuen, unverhofften Höhen aufschwang. Die Früchte seiner diplomatischen Arbeit konnten sich überall sehen lassen. Nicht nur die Zentralwelten der Mönche profitierten davon, sondern auch die der anderen Völker untereinander. Die ganze Galaxis erlebte eine nicht für möglich gehaltene Blüte.
    Seit etwa drei Monaten lebte Siebenton nun wieder in seinem einsamen Bereich in der Inversen Wache.
    Einen Teil seiner Zeit mußte er den Beratern und Repräsentationsaufgaben widmen, einen Teil verbrachte er immer wieder im Uralten Archiv.
    Er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, alle siebzig Stunden, wenn er nicht gerade schlief, mit der Dozzpfeife auf das Sternlicht zu warten. Es erfüllte ihn dann besonders intensiv. Er erwartete es allein, ohne Crabach, der ihm inzwischen vertraut und lieb geworden war. Er erinnerte ihn tatsächlich immer mehr an seine eigene Jugend als Mann.
    An diesem Tag saß er ebenfalls allein und in sich selbst versunken und erwartete das Licht, das bis in seine tiefste Seele sah und dem keine Verfehlungen, seien sie auch noch so unbeabsichtigt gewesen, verborgen blieben. Das ihn erleuchtete und mit neuer Kraft, neuem Glauben vollud, um ihn für die vor ihm liegenden Aufgaben zu stärken.
    Siebenton wartete auf den Augenblick, in dem es ihn erfüllen mußte und er wartete vergeblich.
    Er war verwirrt. Es war das erstemal in seinem bewußten Leben, daß sich das Shaogen-Sternlicht verspäten sollte. Fast gierig sog er an seiner weißen Dozzpfeife, hielt die Augen geschlossen und atmete kaum.
    Das Licht kam nicht.
    Die Minuten vergingen, und Siebenton geriet in Unruhe. Das Shaogen-Sternlicht blieb aus. Er konnte es nicht begreifen. Und weiter schritt die Zeit voran. Siebenton registrierte Anrufe aus der Inversen Wache, aber noch kümmerte er sich nicht darum.
    Nur das Licht war wichtig. Wo blieb es? Warum fühlte er es nicht? Was war geschehen?
    Nach einer Stunde nahm er die Anrufe von oben entgegen und versuchte, die aufgeregten Berater und Priester zu beruhigen - dabei hätte er selbst jemand gebraucht, der ihn beruhigte. Wo blieb das Shaogen-Sternlicht?
    Allmählich stellte sich das Gefühl der Panik ein.
    Siebenton vertröstete die Anrufer und eilte ins Uralte Archiv, um dort nachzusehen, ob es einen solchen Fall schon einmal gegeben hatte. Er suchte und fand nichts. Immer war das Sternlicht pünktlich auf die Sekunde dagewesen. Und nun ... blieb es aus.
    Und so war es auch nach zwei, nach drei und nach fünf Stunden. Siebenton konnte nun nicht länger vor seiner Pflicht fliehen. Er verließ seine Gemächer, ließ sich von einem Lift nach oben tragen und stellte sich den schon zahlreich versammelten, aufgeregten und niedergeschlagenen Shaogen-Hütern.
    „Wir haben gesündigt", rief einer, „unser Gott straft uns,

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