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1893 - Offensive des Traal

Titel: 1893 - Offensive des Traal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kabine auf und war von niemandem gesehen worden.
    „Was immer geschieht, ich bin bei dir", flüsterte Treul, und Goriph wiederholte es.
    Die beiden Swoons hielten sich an den feingliedrigen Händen, als müßten sie diese vor Beschädigungen schützen. Ihr Volk galt als die Mikrotechniker der Galaxis, und ihre Fingerfertigkeit kannte keine Grenzen.
    „Nun hört schon auf!" donnerte Poulton Kreyn, und entschuldigte sich im nächsten Augenblick, weil seine Lautstärke die beiden fast bewußtlos werden ließ. Erheblich leiser fuhr er fort: „Wenn sich das noch ein paar Stunden hinzieht, verliere ich die Geduld."
    „Die hast du bereits verloren. Und deinen Verstand kannst du ebenfalls auf die Verlustrechnung setzen", entgegnete Mondra Diamond eisig. „Du hast es bei Perry und Bully nicht mit kleinen Kindern zu tun."
    „Egal. Du kennst Perry auch nicht besser als ich. Man nennt ihn den Sofortumschalter, und er hat die Menschheit vom Joch der Monos-Diktatur befreit. Was heißt die Menschheit - die ganze Galaxis war’s. Aber manchmal kommt er mir wie der große Zauderer vom Dienst vor. Vermutlich eine Alterserscheinung oder eine Fehlfunktion seines Aktivators. Bully hingegen ist aufbrausend und durchaus in der Lage, alles zu vermasseln."
    „Falsch. Die beiden gleichen sich gegenseitig aus. Mit ihrer fast zweitausendjährigen Erfahrung sind sie allen anderen Menschen überlegen, wenn es darum geht, eine solche Situation zu meistern. Außerdem befindet sich Ska bei ihnen."
    „Die Weltfremde. Es war ein Fehler, sie mit hinab nach Mourmalin zu nehmen. Rhodan hätte auf mich bauen sollen."
    „Du hättest alles kurz und klein geschlagen, und jetzt säßen wir gemeinsam irgendwo im Zentrum dieser Galaxis, in froher Erwartung unserer Hinrichtung. Verschone uns mit deinen Sprüchen, Ertruser! Ska ist genau der ruhende Pol, den die beiden brauchen. Sie ist extrem ausgeglichen und wirkt unterkühlt. Hoffen wir, daß diese Ausgeglichenheit auf die Wesen in den mondförmigen Schiffen abfärbt."
    Sie deutete auf den Bildschirm. Die Ortung zeigte zweihundertvierzig Einheiten plus den Kreuzmond, der vor kurzem eingetroffen war. Inzwischen, das wußten die Insassen des NonggoSchiffes aus dem Funkverkehr, befanden sich Rhodan, Bull und Kijathe auf dem Weg in das Schiff des obersten Seelenhirten von ShaögenHimmelreich.
    „Von Hoffnung allein ist noch keiner alt geworden", zischte Poulton Kreyn. „Daß ihr mich zwingt, tatenlos zuzusehen, wie sie unsere Gefährten durch den Fleischwolf drehen, vergesse ich euch nicht so schnell."
    „Was schlägst du vor?"
    „Ein blitzschnelles Manöver zum Kreuzmond. Sein Schirm ist abgeschaltet, von Mourmalin nähert sich ein Zubringerschiff. Wir gehen gleichzeitig längsseits, schneiden mit dem Thermostrahler der KAURRANG ein Loch in die Außenwandung des KREUZMONDS VON WOLKENORT und schicken unsere Kampfroboter los.
    Sie lenken die Insassen des Schiffes von uns ab. Auf diese Weise dringen wir zu den Gefährten vor, bevor diese unter Elektrofoltern ihren Geist aushauchen."
    „Dummkopf!" fauchte Mondra ihn an. „Hör dir den Funkverkehr zwischen den Monden gefälligst genau an! Die Fremden machen nicht den Eindruck, als seien sie etwa ethisch und kulturell im Mittelalter steckengeblieben."
    „Ich bin Realist", betonte der Ertruser. „Und zudem kommt es meistens anders, als man denkt."
    „Heißt das, du willst nichts unternehmen?" klang es zaghaft aus dem Sessel rechts außen. Zum ersten Mal seit Stunden meldete sich Tautmo Aagenfelt zu Wort. „Da wäre ich dir sehr dankbar."
    „Du bist ja auch noch da", staunte Kreyn. „Immerhin verkriechst du dich nicht in deiner Kabine wie dieser Foremon. Aber du siehst das richtig. Ich, der edle Poulton Kreyn, verzichte auf die Durchsetzung meiner persönlichen Ansichten und lege Wert darauf, daß es nur deshalb geschieht, weil ihr mich überstimmt habt."
    Er sagte es großspurig und mit pathetischer Geste, und wenig später hätte er sich wegen seiner Großzügigkeit am liebsten geohrfeigt. Die Situation im Mourmalin-System änderte sich grundlegend.
     
    *
     
    Der KREUZMOND VON WOLKENORT erwies sich als übersichtlich und funktional konstruiertes Schiff. In dem Raumfahrzeug aus zwei sich durchdringenden Sicheln gab es keine Sackgassen. Jeder Korridor mündete in mindestens zwei andere, und zu jedem Raum gab es nie nur einen einzigen Zugang. Die Eskorte der Mönche achtete jedoch darauf, daß die drei Gefangenen nicht zuviel vom Innern des Schiffes

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