1895 - Kampf um KONNEX A
Kopf, kehrten die Trümmer zusammen und schütteten sie aus dem Fenster. Houcho Maull schaute reglos zu. Es war bereits das dritte Attentat, seit sie nach GK 876 zurückgekehrt war.
„Und nun zu dir, Mönchin", wandte sie sich an die Frau. „Hat Korter keine besseren Agenten aufzubieten? Deine Darbietung war mehr als peinlich. Du hast viel zu spät eingegriffen und dich dadurch unnötig in Gefahr gebracht."
Houcho zerrte die Frau hinaus und hinab bis vor das Tor. Dort schoß sie ihr kurzerhand in den Kopf.
Zufrieden kehrte die Jedouine in die Leitzentrale zurück.
„Schlechte Nachrichten", empfingen die Traal-Gegenkultler sie. „Soeben ist die Meldung eingetroffen, daß Tomend wieder vollständig in der Hand des Shaogen-Kultes ist. Huobervynn hat bei den Auseinandersetzungen den Tod gefunden."
Die Mitteilung schockierte Houcho Maull mehr als die drei Attentate.
5.
Tautmo Aagenfelt erschien in der Zentrale der KAURRANG. Er trug seinen SERUN und hielt den Transportbehälter mit seinen Habseligkeiten in der Hand.
„Ich bin hier überflüssig", stellte er fest. „Ihr werdet in Zukunft auf mich verzichten können."
Poulton Kreyn riß die Augen auf und pulte in beiden Ohren.
„Ich habe mich wohl verhört", grollte der Ertruser.
„Nein, nein." Aagenfelt wehrte hastig ab. „Du hast richtig vernommen. Ich werde die KAURRANG verlassen."
Der Ertruser schüttelte sich und kam im Zeitlupentempo aus dem Sessel empor.
„Und wohin willst du, wenn man fragen darf?" brüllte er, daß es von allen Wänden widerhallte und die beiden Swoons entsetzt ihre Gehörgänge abdeckten. „In den Hyperraum?"
„Ich werde euch am Zielort verlassen."
„Das ist GK achthundertsechsundsiebzig." Der Ertruser dämpfte seine Stimme etwas. „Dort herrscht der Traal. Über Houcho Maull sind die schlimmsten Gerüchte im Umlauf."
„Ist mir egal. Ich will jetzt allein sein."
„Wieso wechselst du nicht einfach in den KREUZMOND VON WOLKENORT?" erkundigte sich Ska Kijathe. „Mir hat es bei den Mönchen ausgesprochen gut gefallen. Dort hast du deine Ruhe und kannst dich auf dich selbst besinnen. Vor allem könntest du dort deine Kenntnisse erweitern und vielleicht sogar wissenschaftliche Forschungen anstellen."
Der Physiker lief rot an. „Ich brauche keine Belehrungen, von niemandem."
Er warf Mondra Diamond, seiner heimlich Angebeteten, einen hilfesuchenden Blick zu. Die dunkelhaarige Schönheit tat, als bemerke sie es nicht. Steif saß sie in ihrem Sessel. Ihre Fingerspitzen spielten nervös mit den Armlehnen.
„Es ist wegen mir, nicht wahr?" fragte sie leise.
Aagenfelt schnaubte und schüttelte trotzig den Kopf. „Ich will für ein paar Stunden allein sein. Ich kann euch nicht mehr sehen. Ihr hängt mir alle zum Hals heraus."
„Also hör mal!" schimpfte Reginald Bull. „Das ist ja ..."
„Bully." Rhodan sagte nur dieses eine Wort. Aber er sagte es auf eine Weise, daß es dem alten Weggefährten durch Mark und Bein ging.
„Ist ja gut", murmelte der Rotschopf. „Ich kann Tautmo sogar verstehen. Ist es uns allen nicht schon ähnlich ergangen?"
„Kann sein", bestätigte Ska. „Aber es spielt jetzt keine Rolle, oder? Tautmo, wenn du willst, begleite ich dich in den Übungsraum. Du wirst sehen, Meditieren hilft."
„Ich brauche keine Meditation. Ich will bloß meine Ruhe."
Die beiden Swoons lösten sich aus ihren Spezialsitzen und schwebten mit Hilfe ihrer Antigravgürtel auf den Physiker zu.
„Wir verstehen- dich überhaupt nicht", bekannten sie. „Du bist allein. Du hast keine Partnerin mit an Bord gebracht und unterwegs noch keine gefunden. Wo siehst du das Problem? Bist du mit den wissenschaftlichen Ergebnissen des Fluges nicht zufrieden?"
Tautmo Aagenfelt legte das Gesicht in Falten und wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
„Bitte", sagte er, „es ist doch völlig irrelevant. Ich möchte die KAURRANG verlassen. Das ist alles."
Perry Rhodan öffnete den Mund, um die Angelegenheit gütlich zu, Ende zu bringen. Mondra Diamond kam ihm zuvor.
„Ich hätte eine Bitte an dich, Tautmo. Würdest du dich um Norman kümmern? Er ist in meiner Kabine.
Ich glaube, er freut sich ganz toll, wenn er nicht immer nur mich sieht."
Mondra hatte den Zwergelefanten Norman als Haustier aus dem Faktorelement Kalkutta-Nord in die Balkenspindel mitgebracht. Das Tierchen war mit seinen vierzig Zentimetern Größe und seinen drei Lebensjahren noch nicht ausgewachsen, äußerst verspielt und zutraulich.
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