Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1896 - Duell der Zwerge

Titel: 1896 - Duell der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verteilten sich die jeweiligen Teams auf die ihnen zugewiesenen Plätze.
    Innen war alles still und verlassen. Die Lebenserhaltungssysteme arbeiteten einwandfrei; die Luft war angenehm frisch und kühl und roch irgendwie neu. Gänge und Räume waren blitzsauber, kein Stäubchen lag auf den Metallund Kunststoff-Oberflächen.
    Während Vorussea und einige Footen sich auf die Suche nach der Hauptschaltzentrale machten, waren Salassor und die übrigen in den Bereichen des Zentralsektors unterwegs.
    Die vielen Gänge waren nicht so verwirrend labyrinthartig angeordnet, wie sie es von der GOUSHARAN her gewohnt waren. Sie waren schachbrettartig angelegt, eine Etage über der anderen, mit genau gleicher Plazierung der großen Fertigungsanlagen, Verwaltungsbereiche oder Labors. Es war nicht schwer, sich zurechtzufinden.
     
    *
     
    Salassor, Tabassir und Nosserea bildeten eine Gruppe. Sie blieben im Erdgeschoßbereich, um dort eine Nebenanlage in Betrieb zu nehmen.
    „Wie still es hier ist", sagte Nosserea.
    So etwas hatte er noch nicht erlebt. Seit seiner Geburt hatte er in der fliegenden Burg gelebt und gearbeitet. Dort war es niemals still und keineswegs so steril wie hier.
    Einige seiner Altersgenossen waren auf Terra unterwegs gewesen, in dem unterirdischen Gängenetz, das die Dscherro noch auf Thorrim angelegt hatten und das mittransferiert worden war. Doch nur wenigehatten die Röhren und Schächte verlassen. Danach hatten die Serofen und Unterführer der Dscherro weitere Vorstöße der Footen verboten, damit es unter ihnen keine Toten und Verletzten gab. Sie waren zu wichtig.
    Salassor war einer von diesen Kundschaftern gewesen. Diese Anlage war etwas ganz anderes, das mußte ein Foote gesehen und erfühlt haben! Das absolute Paradies!
    „Ich verstehe nicht, was dich daran stört", meinte er.
    „Nun, es ist irgendwie merkwürdig. Seltsam für mich, weil ich bisher noch nicht so etwas Verlassenes erkundet habe." Nosserea sah sich um. „Ich glaube, Geräusche zu hören, doch da ist niemand. Ist das normal?"
    „Du bist viel zu aufgeregt", sagte Tabassir spöttisch. „Was soll denn hier schon sein? Macht dir die Stille etwa angst? Wäre es dir lieber, wir würden auf Hunderte von Siganesen treffen?"
    „Nein, natürlich nicht. Ich habe es mir nur nicht vorstellen können, und ich muß das erst alles verarbeiten. Ich verstehe einfach nicht ..." Er unterbrach sich und drehte erneut den Kopf. Seine seitlich stehenden, hervortretenden Augen ermöglichten einen Sichterfassungsbereich von mehr als 180 Grad.
    „Was hast du denn?" fragte Salassor ungeduldig. „Halt uns nicht auf, wir haben den Kontrollbereich gleich erreicht."
    „Aber da ist etwas!" flüsterte Nosserea.
    Seine Aufregung steckte die anderen an. Auf ihrer nässelnden, glänzenden Haut an Kopf und Hals und den nicht vom Anzugstoff bedeckten Armen bildeten sich ölige Tröpfchen.
    „Keine Lebewesen", konstatierte Salassor nach einem Blick auf sein Multifunktions-Display. „Hier befindet sich wirklich niemand, ich kann nichts weiter orten als eine Unmenge von Anlagen."
    „Vielleicht überlagern die Emissionen das andere."
    „Es gibt trotzdem keine Siganesen mehr ..."
    Er verstummte, als Tabassir plötzlich seinen linken unteren Arm packte. Alle drei sprangen aus der Gangmitte an die Wand, vergeblich auf der Suche nach einer rettenden Nische oder einem Raum.
    Die Wände waren glatt und eben, sämtliche Energieleitungen waren unsichtbar verlegt, es gab nichts.
    Auch keine Hinweise auf Lüftungs- oder Reparaturschächte.
    Alles war zweckmäßig angelegt, völlig ohne Verzierungen oder Einrichtungsgegenstände. Ganz anders als die pompösen Gänge auf der GOUSHARAN. Wer konnte sich hier nur wohlfühlen?
    Einen Moment lang regten die drei Footen sich nicht, sie hielten sogar den Atem an.
    Nun konnte sich auch Salassor davon überzeugen, daß Nosserea nicht hysterisch war. Er hörte deutlich ein Summen, das sich langsam näherte.
    „Was sollen wir tun?" wisperte Tabassir.
    „Weglaufen, ein Versteck suchen!" empfahl Nosserea.
    „Nein", entschied Salassor. „Wir müssen wissen, wer sich noch hier aufhält. Wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Wenn wir schnell sind, können wir ihn überwältigen und gefangennehmen. Haltet die Waffen bereit!"
    Alle zückten ihre handlichen Strahler, gerade mal so lang wie ein Dscherro-Daumen, aber sehr viel schmaler und eleganter. Sie stellten sie auf Betäubung und warteten gespannt, mit angehaltenem

Weitere Kostenlose Bücher