1897 - Schach den Dscherro
wenigstens eines dieser Wesen ans Funkgerät zu locken, scheiterte. Sie reagierten nicht einmal, als Ross sie mit dem Hinweis auf das Ereignis köderte und die Dscherro glauben mußten, daß die Siganesen inzwischen die gesamte Wahrheit kannten.
„Wir dürfen nicht zu weit gehen", warnte Salmon Seith. „Die Foot en steigern sich in einen Zustand hinein, den ich nur noch mit akuter Schizophrenie beschreiben kann. Wenn wir sie nicht aus diesem Zustand herausholen, erleiden sie psychische Schäden."
„An die psychischen Schäden von Millionen Terranern in Terrania City denkst du dabei nicht, oder?"
fragte Ross und ließ sich herab, in Gestalt eines Hologramms zu ihnen zukommen.
„Doch, natürlich", wehrte sich der Psychologe. „Ich sehe jedoch die Notwendigkeit nicht ein, die Footen zu verletzen oder zu töten. Du wirst sehen, Fellokk geht auf das Ultimatum ein. Und dann würde es mir leid tun, wenn wir ihnen sinnloses Leid zugefügt hätten."
„Warten wir es erst einmal ab", sagte Ross. „O nein! Was soll das nun wieder?"
Alguriel meldete sich aus Gefängnis Nummer drei. Gleichzeitig sprach er aus Gefängnis Nummer acht.
Innei halb von wenigen Sekunden nahm er aus allen Quartieren Kontakt auf und verlangte, den Kommandanten der kleinen Terraner zu sprechen.
„Teleporter?" flüsterte Salmon Seith. „Wieso habt ihr in der GOUSHARAN nichts davon gemerkt?"
Das Gesicht von Domino Ross verfärbte sich deutlich dunkelgrün. Er stand kurz vor einem Wutanfall.
„Halt den Mund!" bellte er. „Syntron, wo steckt dieser Wicht namens Alguriel?"
„Der Foote, den wir unter dem Namen Alguriel kennen, hält sich nach .wie vor im Bassin auf. Er läßt sich an Hand der Spracherkennung eindeutig identifizieren."
„Gut, gut. Und was ist mit den anderen?" tobte das Hologramm. „Sind sie mit ihm identisch?"
„Nein. Es handelt sich um unterschiedliche Wesen."
Ross gewann seine Fassung zurück.
„Wenigstens etwas", murmelte er. „Das hätte noch gefehlt, daß die Kerle parapsychische Fähigkeiten aufweisen und unsere Schutzschirme umgehen. Sie müssen sich vor ihrer Gefangennahme für den Fall abgesprochen haben, daß Artgenossen durch unsere Hand ums Leben kommen. Sie wollen Zeit gewinnen und ziehen ein Verwirrspiel auf. Denen werde ich zeigen, wer hier Herr im Hause ist."
8.
Okkars Hornspirale verlief im Uhrzeigersinn. Die Oberfläche des Horns schuppte und wies darauf hin, daß der Dscherro die Blüte seines Lebens bereits überschritten hatte. Dennoch verfügte er über eine ungebrochene Vitalität. Es war allerdings absehbar, daß das bevorstehende Daschka sein letztes sein würde.
Okkar hatte Fellokk wertvolle Tips geliefert, als dieser zum Kampf gegen Poulones und seine Clique antrat. Aus diesem Grund hatte der Taka ihn zum Nachfolger des Verräters Achysch berufen. ‘ Daß der neue Serofe für soziale Ordnung sich ausgerechnet jetzt bei Taka Fellokk meldete, war nicht verwunderlich. Überall in der GOUSHARAN ging es drunter und drüber. Vom Zeitablauf her hätte das Daschka längst in seine wichtigste Phase treten müssen. Die Dscherro litten unter der Verzögerung, und viele tausend wanden sich bereits in Krämpfen. Die Zahl der Zwischenfälle mit Todesfolge wuchs beständig an.
„Ich habe die Lage nicht mehr unter Kontrolle", meldete Okkar.
Er stand unter dem Eingang zur Kommandozentrale und wartete, daß der Taka ihn hereinrief. Drinnen war es gespenstisch still. Außer dem Beherrscher der Burg hielt sich kein einziger Dscherro mehr an diesem wichtigen Ort auf.
„Dummkopf!" donnerte Fellokk und wälzte sich auf ihn zu. „Kein Serofe hat irgend etwas unter Kontrolle. Der einzige, der den Überblick bewahrt, bin ich, euer Taka!"
Ohne die Unterstützung des Barraschs wäre ich ein Wrack, fügte er in Gedanken hinzu. Aber das ging niemanden außer ihm und Guulor etwas an.
Er packte Okkar und zerrte ihn vor die Bildschirme. Einer zeigte in einem Standbild die vier toten Footen, und auf einem anderen lief gerade die Hinrichtung von zehn weiteren.
„Heute ist der schwärzeste Tag in der Geschichte der GOUSHARAN!" schrie Fellokk den Serofen an.
„Die kleinen Terraner töten die Footen und berauben uns unserer Lebensgrundlage."
Weitere Bildschirme gewährten Ausblicke auf Räume innerhalb der Burg. In dem Gewühl aus Leibern tauchten ab und zu einzelne Serofen auf. Die Minister des Taka entledigten sich wie alle Dscherro nach und nach ihrer Kleidung und gaben sich ganz dem Wogen der
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