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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kolonne eine phantastische Geschichte erzählt hat? Sie kann gelogen sein! Das mit dem Transmittereffekt erscheint mir viel zu weit hergeholt, und auch dieser Wohltäter. Genausogut kann es sein, daß die Kolonne eine Gefahr bedeutet.
    Du darfst dieses ... dieses Ding nicht so einfach mit nach ULTIST nehmen!"
    „Tautanbyrk!" fuhr der Dritte Bote ihn ungewohnt scharf an. „Noch ist es zum Glück nicht soweit, daß du mir meine Handlungen vorzuschreiben hast. Noch bin ich der Dritte Bote! Und ich sage, wir nehmen die Kolonne mit und untersuchen sie in ULTIST weiter!"
    „Nein", sagte Tautanbyrk bebend. „Nicht wir, sondern du. Ich sehe, daß du nur einen Herrn kennst, dich selbst. Ich bedeute dir nichts. Meine Einwände nimmst du überhaupt nicht zur Kenntnis. Deshalb werde ich mich von dir trennen, Kuntherherr, und diesmal für immer. Such dir einen neuen Nachfolger, aber ruf nie wieder nach mir. Ich stehe nicht mehr zur Verfügung."
    „Wenn das dein Wille ist, geh!" rief Kuntherherr ebenso aufgebracht. „Offenbar habe ich mich geirrt. Es tut mir leid um die Zeit, die ich mit dir vergeudet habe!"
    Tautanbyrk raste innerlich. Seine Seele kochte. Er wartete, bis sie das fremde Raumschiff wieder verlassen hatten und nach ULTIST zurückgekehrt waren. Während Kuntherherr die 60-Meter-Kugel per Traktorstrahlen heranholte, verließ Tautanbyrk das Kollagen und kehrte zur Lebensinsel seiner Familie zurück.
    Er gab vor, Urlaub zu haben. Innerlich war er immer noch aufgewühlt. Er befürchtete nach wie vor eine Gefahr von der Nano-Kolonne. Zwei Tage später traf er sich mit Viviaree, und als sie wieder in ihre Technobox mußte, nahm sie ihn einfach mit. Er hatte sich nicht bei Krapohl gemeldet. Er brauchte Zeit, um sich über sich und seine Zukunft klarzuwerden, und Viviarees Nähe hatte einen beruhigenden, stabilisierenden Einfluß auf ihn. Er konnte sich jetzt vorstellen, für immer mit ihr zu= sammenzubleiben, und auch der Gedanke an Nachwuchs schien nicht mehr zu weit hergeholt.
    Weitere zwei Tage vergingen ereignislos. Tautanbyrk wußte nicht, ob Kuntherherr sich wieder in seinem Kollagen bei Krapohl gemeldet hatte, aber er glaubte es nicht. Er pendelte mit Viviaree zwischen dem Äolen- und dem Standardtor.
    Sie waren gerade wieder dort, an dem Wirbel zum Normaluniversum, als es zu der Katastrophe kam, die Tautanbyrk in dem fremden Schiff befürchtet hatte, als Kuntherherr ihm das Wesen der Nano-Kolonne erklärte.
    Natürlich hatte er nicht wissen können, was geschehen konnte, aber dafür erlebten sie es jetzt.
    Wie eine Schockwelle durchlief es plötzlich den Baolin-Deltaraum: ULTIST sendete an alle von ihm kontrollierbaren Einrichtungen und Wesen in der Hyperraumblase den Selbstvernichtungs- und Zerstörungsbefehl. Das betraf sowohl technische Geräte als auch die Baolin-Nda und die Tessma, wobei letztere noch nicht zum Suizid aufgefordert wurden, sondern nur zum Amoklauf.
    Innerhalb von Sekunden maßen die Geräte der Technobox zahlreiche Explosionen an - ganze Kollagene wurden verwüstet. Aus Funksprüchen konnten die beiden jungen Baolin-Nda entnehmen, daß sämtliche Tessma im gesamten Deltaraum durchdrehten und zu vernichten begannen, was sie erreichen konnten - und das war praktisch alles.
    Tautanbyrk und Viviaree empfingen ebenfalls den Selbstmordbefehl. Sie schrien und klammerten sich aneinander fest, waren kaum imstande, dagegen anzukämpfen.
    „Kannst du die Technobox in das Standardtor steuern?" rief Tautanbyrk unter Höllenqualen. „Vielleicht sind wir dort sicher!"
    „Im Normaluniversum müßten wir auch sterben!" rief sie zurück.
    Es war bei dem Chaos in der Zentrale nicht mehr möglich, sich leise zu verständigen. Dazu waren sie auch viel zu aufgeregt. Sie kämpften um jede Minute ihres Lebens, während es in ihnen hämmerte: Macht eurem Leben ein Ende, gebt euch auf!
    „Ich meine nicht das Normaluniversum, ich meine das Tor!"
    Endlich begriff sie ihn. Sie löste sich von ihm, schrie vor Pein und Verzweiflung, schaffte es aber, ihrem Schiff einen Impuls in Richtung Standardtor zu geben. Dann legte sie alle Systeme still, und sie kapselten sich völlig ab, kämpften nur tapfer weiter gegen den Impuls und beobachteten die Passiv-Ortung.
    Macht eurem Leben ein Ende, gebt euch auf!
    Immer wieder hämmerte es in ihnen in ihrer Seele. Tautanbyrk konnte sich nicht vorstellen, daß Kuntherherr den Selbstmordbefehl gegeben hatte. Es mußte das Werk der Nano-Kolonne sein! Von überall wurden weitere

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