19 Minuten
Mann, der elegant in Anzug und Krawatte gekleidet war. Lacy war fasziniert gewesen. Als Demonstrant widersprach er jedem Klischee. Wahnsinn , hatte Lacy gesagt, als sie sich zu ihm durchgearbeitet hatte, was für ein Tag.
Das kann man wohl sagen.
Sind Sie öfter dabei?, hatte Lacy gefragt.
Heute zum ersten Mal, sagte Lewis.
Ich auch.
Sie waren getrennt worden, als die Demonstration die Treppe hinaufdrängte. Ein Windstoß hatte ein Blatt Papier von dem Stapel geweht, den Lewis bei sich trug, und als Lacy es erwischt hatte, war er in der Menge verschwunden. Es war das Deckblatt zu irgendeiner Arbeit: »Die Verteilung öffentlicher Mittel in New Hampshire: eine kritische Analyse.« Aber darunter stand der Name des Verfassers: Lewis Houghton, Sterling College, Fachb. für Volkswirtschaft.
Als sie anrief, um Lewis zu sagen, dass sie sein Titelblatt hatte, erklärte er, er brauche es nicht mehr, er hätte sich bereits ein neues ausgedruckt. Schön, hatte Lacy gesagt, aber ich muss Ihnen das hier trotzdem vorbeibringen.
Wieso?
Damit Sie mir beim Abendessen erklären können, was es mit dem Titel auf sich hat.
Erst als sie zusammen Sushi essen waren, erfuhr Lacy, dass Lewis gar nicht wegen der Demo vor dem Parlamentsgebäude gewesen war, sondern weil er einen Termin beim Gouverneur hatte.
»Aber wie hast du's ihm gesagt?«, fragte Peter. »Dass du ihn gern hattest, ich meine richtig gern.«
»Wenn ich mich recht entsinne, hab ich ihn nach unserem dritten Date einfach geküsst. Aber vielleicht wollte ich ihm auch nur den Mund stopfen, weil er ununterbrochen über die freie Markt-
Wirtschaft geredet hat.« Sie warf einen Blick über die Schulter, und auf einmal verstand sie, warum ihr Sohn diese Fragen stellte. »Peter«, sagte sie und lächelte. »Gibt es da jemanden, den du gern hast?«
Peter lief knallrot an.
»Verrätst du mir ihren Namen?«
»Nein«, sagte Peter entschieden.
»Na, musst du auch nicht.« Sie hakte sich bei Peter ein. »Ach, ich beneide dich. Diese ersten paar Monate, wenn man nur noch an den anderen denkt, sind einfach unvergleichlich. Ich meine, Liebe ist in all ihren Formen etwas Herrliches ... aber frisch verliebt sein...«
»So ist das nicht«, sagte Peter. »Ich meine, es ist ziemlich einseitig.«
»Ich wette, sie ist bloß genauso nervös wie du.«
Er verzog das Gesicht. »Mom. Sie nimmt mich kaum wahr. Ich bin nicht ... sie ist mit ganz anderen Leuten befreundet als ich.«
Lacy sah ihren Sohn an. »Dann musst du das eben ändern.«
»Und wie?«
»Finde Möglichkeiten, mit ihr in Kontakt zu kommen. Vielleicht irgendwo, wenn ihre Freunde nicht dabei sind. Und versuch, ihr die Seite von dir zu zeigen, die sie normalerweise nicht zu sehen kriegt.«
»Welche denn?«
»Dein Innerstes.« Lacy klopfte Peter auf die Brust. »Ich denke, wenn du ihr sagst, was du empfindest, könntest du eine Überraschung erleben.«
Peter ließ den Kopf hängen und trat gegen einen Schneehaufen. Dann blickte er zaghaft auf. »Ehrlich?«
Lacy nickte. »Bei mir hat's geklappt.«
»Okay«, sagte Peter. »Danke.«
Sie sah ihm nach, wie er zum Haus zurücktrottete.
Sie lagen auf dem Boden im Wohnzimmer und waren fast nackt. Josie schmeckte Bier in Matts Atem, aber sie musste ähnlich
schmecken. Sie hatten beide bei Drew ein paar Gläser getrunken. Nicht, dass sie betrunken gewesen wären, nur angesäuselt, und jetzt fühlte es sich an, als wären Matts Hände überall zugleich, als würde seine Haut Flammen auf ihrem Körper entfachen.
Sie hatte sich wohlig benommen dem Vertrauten überlassen. Ja, Matt hatte sie geküsst - ein kurzer Kuss, dann ein längerer, hungriger, während seine Hände den Verschluss ihres BH lösten. Sie lag träge unter ihm wie ein Festmahl, als er sich die Jeans auszog. Doch anstatt zu tun, was immer als Nächstes kam, küsste Matt sie so wild, dass es wehtat. »Mmmff«, sagte sie und wollte ihn wegschieben.
»Entspann dich«, murmelte Matt, und dann presste er seine Zähne in ihre Schulter. Er hob ihr die Hände über den Kopf und drückte sie auf den Boden, rieb seine Hüften gegen ihre.
Es war anders als sonst, aber Josie musste zugeben, dass es erregend war. Noch nie hatte sie sich so schwer gefühlt, als hätte sie einen eigenen Pulsschlag zwischen den Beinen. Sie krallte ihre Finger in Matts Rücken und zog ihn noch näher.
»Jaaa«, stöhnte er und drückte ihre Oberschenkel auseinander. Und plötzlich war Matt in ihr, stieß so fest, dass sie auf dem Teppich nach
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