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Titel: 19 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Post.
    Als die Computerstimme von Josies Laptop sich meldete, merkte Courtney, dass sie das Gerät angelassen hatten. Sie setzte sich an den Schreibtisch und stupste die Maus an, damit der Bildschirm zum Leben erwachte. Vielleicht hatte Matt eine Art Cyberporno geschickt. Es wäre lustig, ihn ein bisschen zu veräppeln und so zu tun, als wäre sie Josie.
    Aber der Absender sagte Courtney nichts, die Betreffzeile war leer. Courtney klickte die Mail an und dachte, es wäre irgendeine von diesen blöden Werbungen: Penisvergrößerung in dreißig Tagen; Kredite für jedermann zu Minizinsen; preiswerte Druckerpatronen.
    Die Mail öffnete sich, und Courtney begann zu lesen.
    »Ach du Schande«, murmelte sie. »Das ist zu schön, um wahr zu sein.«
    Sie leitete die komplette Mail weiter an RTWING90@ yahoo. com.
    Drew, tippte sie. Schick das raus in die große weite Welt.
    Die Badezimmertür öffnete sich, und Josie kam im Bademantel ins Zimmer, ein Handtuch um den Kopf gewickelt. Courtney schloss das Serverfenster. »Auf Wiedersehen«, sagte die Computerstimme.
    »Was war denn?«, fragte Josie.
    Courtney drehte sich lächelnd im Sessel um. »Hab bloß meine Mails gecheckt«, sagte sie.
    Josie konnte nicht schlafen. Sie wünschte, sie könnte mit jemandem über ihr Problem reden - aber wer sollte das sein? Ihre Mutter? Oh ja, ausgerechnet. Matt kam nicht infrage. Und Courtney oder eine ihrer anderen Freundinnen? Nein, sie hatte Angst, wenn sie ihre schlimmste Befürchtung erst einmal aussprach, würde sie wahr werden.
    Josie wartete, bis sie Courtney tief und regelmäßig atmen hörte. Sie schlich aus dem Bett ins Badezimmer, schloss die Tür und zog ihre Pyjamahose herunter.
    Nichts.
    Ihre Periode war drei Tage überfällig.
    Am Dienstagnachmittag saß Josie bei Matt im Freizeitkeller auf der Couch und schrieb für ihn einen Aufsatz über die Geschichte des Machtmissbrauchs in den USA, während er und Drew Gewichte stemmten.
    »Es gibt zig Beispiele«, sagte Josie. »Watergate. Abu Ghraib. Guantanamo.«
    Matt mühte sich unter dem Gewicht einer Langhantel ab, während Drew ihm Hilfestellung gab. »Schreib was Leichtes, Jo«, sagte er.
    »Nun mach schon, du Schlappschwanz«, sagte Drew. »Wenn du nicht mehr packst, fliegst du aus der Mannschaft.«
    Matt grinste und stemmte die Hantel hoch. »Mach das erst mal nach«, ächzte er. Josie beobachtete das Spiel seiner Muskeln und staunte, dass sie stark genug waren für so ein Gewicht und gleichzeitig zärtlich genug für sie. Er stand auf, wischte sich den Schweiß von der Stirn und überließ Drew seinen Platz.
    »Ich könnte was über den Patriot Act schreiben«, schlug Josie vor.
    »Ich mein's ja nur gut mit dir, Kumpel«, sagte Drew. »Ich meine, wenn du dich nicht für den Coach fit halten willst, dann tu's wenigstens für Josie.«
    Sie blickte auf. »Drew, warst du schon immer so blöd, oder fällt mir das jetzt erst auf?«
    Er grinste. »Ich mein ja nur, Matt sollte sich lieber anstrengen, wo der doch jetzt Konkurrenz hat.«
    »Was redest du denn da?« Josie sah ihn an, als wäre er verrückt geworden, doch insgeheim stieg Panik in ihr auf. Es spielte keine Rolle, ob Josie mit einem anderen geflirtet hatte oder nicht; wichtig war nur, ob Matt das glaubte.
    »Das war ein Witz, Josie«, sagte Drew, legte sich auf die Bank und schloss die Finger um die Hantel.
    Matt lachte. »Ja. Genau die richtige Bezeichnung für Peter Houghton.«
    »Wirst du es ihm heimzahlen?«
    »Klar«, sagte Matt. »Ich weiß nur nicht genau wie.«
    »Vielleicht brauchst du ein bisschen künstlerische Inspiration«, sagte Drew. »Jo, sieh mal in meinem Ringbuch nach. Die E-Mail steckt innen in der Lasche.«
    Josie angelte Drews Rucksack von der Couch und suchte darin herum. Sie zog ein gefaltetes Blatt Papier heraus, und als sie es aufklappte, sah sie ihre eigene E-Mail als Absender und die gesamte Schülerschaft der Sterling High als Empfänger.
    Wo kam die Mail her? Und wieso hatte sie die noch nie gesehen?
    »Lies mal«, sagte Drew.
    Josie zögerte. »Ich weiß, dass du nicht an mich denkst. Und du würdest dir bestimmt nie vorstellen, dass wir miteinander gehen.«
    Die Worte waren wie Steine in ihrer Kehle. Sie verstummte, aber das war egal, denn Drew und Matt sagten die E-Mail Wort für Wort auf.
    »>Für mich allein bin ich nichts Besonderes<«, sagte Matt.
    »Aber ich glaube, mit dir ... könnte ich...<« Drew prustete los, und die Hantel knallte schwer in die Halterung. »Scheiße, ich kann

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