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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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das blonde Mädchen seine Hand unbemerkt in die Tasche schieben konnte.
    Ihre Fingerspitzen berührten einen der drei silbernen Wurfsterne. Vorsichtig zog sie ihn heraus.
    Erna Palance konnte ihre Wut nicht länger bezähmen. Sie wollte sich das Opfer von dieser Dampfgestalt nicht streitig machen lassen. Sie mußte das Blut des blonden Mädchens ohnedies schon mit Albert und Boris teilen, deshalb griff sie den weißen Vampir fauchend an.
    Sie rechnete damit, daß entweder Boris oder Albert sie unterstützten, doch die beiden warteten erst einmal ab.
    Mit vorgestreckten Händen stürzte sie sich auf die helle Dampfgestalt. Boram unternahm keine Abwehrbewegung. Er wich nicht einmal aus, denn er wußte, daß ihn die Blutfurie nicht packen konnte.
    Ihre Hände tauchten ein in seinen Nesseldampf, und sie stieß einen entsetzten Schmerzensschrei aus. Der Kontakt kostete sie Kraft, denn jeder, der mit Boram in Berührung kam, mußte Energie an ihn abgeben.
    Das bedeutete, daß Boram im Verlaufe eines Kampfes immer stärker und sein Gegner immer schwächer wurde.
    Ein weiterer Vorteil des weißen Vampirs war, daß er den Dampf jederzeit -zum Beispiel in seinen Fäusten - magisch so stark verdichten konnte, um damit hart zuschlagen zu können, während er selbst nicht zu packen war.
    Erna Palance riß verstört die Hände zurück und rief Albert und Boris zu Hilfe, aber die beiden reagierten nicht. Albert wandte sich sogar wieder Vicky Bonney zu.
    Da preßte diese ihm ihren magischen Silberstern mitten ins Gesicht. Mit einer solchen Attacke hatte er nicht gerechnet. Vicky hatte ihn damit völlig überrascht, und zu dem Schock gesellte sich der Schmerz.
    Albert Palance schlug die Hände vors Gesicht und torkelte zurück. Seine fahle Haut rauchte und zeigte das Zeichen des Drudenfußes. Boris Palance verlor den Kopf, denn es lief plötzlich alles ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Da war es wohl besser, sich schnellstens davonzumachen.
    Was mit seinen Eltern geschah, interessierte ihn nicht. Hauptsache, er schaffte es, die eigene Haut in Sicherheit zu bringen. Boram ging soeben zum Gegenangriff über.
    Erna Palance wich zurück, doch der Nessel-Vampir holte sie sich, und sie kreischte wie auf der Folter. Gleichzeitig platzte die Apartmenttür auf, schwang zur Seite und knallte gegen die Wand.
    ***
    Ich hatte die Tür mit einem kräftigen Tritt geöffnet und überblickte eine wirre Situation - drei Vampire, eine Dampfgestalt… und Vicky Bonney!
    Meine Freundin hielt einen magischen Wurfstern in der Hand, ihre Derringer-Pistole lag auf dem Boden, und Albert Palance - die Namen der Vampir-Familie erfuhr ich später - hatte ein graubraunes Brandzeichen in seinem bleichen Gesicht: ein Pentagramm.
    Erna Palance hing in Borams Fängen, der Nessel-Vampir ließ sie nicht los, und sie schrie, zappelte und schlug wie von Sinnen und ohne Unterlaß um sich.
    Boris Palance wollte sich Vicky schnappen, um uns unter Druck setzen zu können, doch das verhinderte Mr. Silver, indem er sich schützend vor meine Freundin stellte und den Vampir nicht an sie heranließ.
    Da Vicky bei Mr. Silver bestens aufgehoben war, konnte ich mich um Albert Palance kümmern. Er sauste durch den Raum, riß die Balkontür auf und sprang ins Freie.
    Manche Vampire können sich in Fledermäuse verwandeln und fliegen, aber die Entwicklung dahin braucht ihre Zeit. »Junge« Vampire sind zu dieser Metamorphose nur in ganz seltenen Fällen fähig.
    Ich stürmte mit schußbereitem Diamondback hinter Albert Palance her, doch als ich den Balkon erreichte, erlebte ich eine herbe Enttäuschung.
    Der Blutsauger war nicht mehr da. Ich beugte mich über das Geländer und schaute hinunter. Da vernahm ich über mir ein leises Kratzen.
    Aha, er ist auf dem Dach! durchzuckte es mich.
    Da ich mit dem Revolver in der Hand nicht gut klettern konnte, stieß ich ihn in die Schulterhalfter und stieg auf das dünne Gestänge.
    Wenn du jetzt das Gleichgewicht verlierst, geht es fünf Etagen runter! dachte ich, während ich mich dem Dachrand entgegenstreckte.
    In Karen Grays Apartment kämpfte Erna Palance indessen auf verlorenem Posten. Sie rief Boris zu Hilfe, doch der bleiche Junge dachte nicht daran, ihr beizustehen. Er wollte nicht so enden wie sie. Daß sie ihr schwarzes Leben verlieren würde, stand für ihn fest. Er hatte sie bereits abgeschrieben.
    Ernas Kräfte erschöpften sich allmählich. Wenn Boram gegen schwarze Wesen kämpfte, war er gnadenlos, da gab es für ihn

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