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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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keine Kompromisse und keine Halbheiten. Er ging bei solchen Auseinandersetzungen immer aufs Ganze - und siegte.
    Die Vampirin versuchte Boram zu täuschen, ließ plötzlich Arme und Kopf hängen, erschlaffte, als habe ihr der Nessel-Vampir den letzten Rest Kraft genommen, doch das Dampfwesen spürte noch Energie in ihr und ließ sie nicht los, sondern zerrte sie durch den Raum, drückte sie gegen die Wand und vernichtete sie mit einem blitzschnellen Todesbiß.
    Ein letztes Mal riß sie Augen und Mund auf und kreischte schrill, dann war es vorbei.
    Und Boris Palance zitterte um sein Leben…
    Mittlerweile versuchte Albert Palance zu verhindern, daß ich ihm auf das Dach folgte. Er trat auf meine Finger.
    Ausgerechnet jetzt meldete sich die Bißwunde an meinem linken Unterarm wieder, die mir ein weiblicher Zombie namens Claire Davis zugefügt hatte. [2]
    Ein kaltes Prickeln ging davon aus und machte meine Hand für einige Augenblicke gefühllos, Dann war es wieder vorbei, aber das hätte ins Auge gehen können. Wieso kam ich über diese verdammte Verletzung nicht hinweg?
    Ich schlug nach Albert Palance. Er wich zwar zurück, kam aber immer wieder nach vorn, um mich erneut zu attackieren. Dennoch schaffte ich es, auf das Dach zu kommen.
    Der Blutsauger wuchtete sich mir knurrend entgegen und wollte mich beißen. Gier und Haß verzerrten sein verbranntes Gesicht. Ich traf ihn mit zwei kurzen Körperhaken, er mußte mich loslassen, und ich setzte mit dem magischen Ring sofort nach.
    Mein Schwinger landete an seinem Kinnwinkel und warf ihn um. Das hätte ich ohne meinen Ring nicht geschafft. Entsetzt starrte der Vampir auf den schwarzen Stein, der in Gold gefaßt war und die Form eines Drudenfußes aufwies.
    Es war lange her, da hatte ich die Glut eines Lebenssteins von sieben Hexen mit meinem Blut gelöscht und mir ein Stück davon abgebrochen, weil sich magische Kräfte darin befanden. [3]
    Inzwischen hatte der große Stein -weil er nie benützt wurde - seine Kraft verloren, aber in dem kleinen Stück, das ich damals mitgenommen hatte, war sie nach wie vor vorhanden.
    Und Albert Palance hatte sie soeben zu spüren bekommen.
    Er zeigte großen Respekt vor meinem magischen Ring, kroch von mir weg und sprang unvermittelt auf, aber er konnte mir auf dem Dach nicht entkommen.
    Ich trieb ihn in die Enge. Er konnte weder nach links noch nach rechts ausweichen, und hinter ihm war das Dach ebenfalls zu Ende. Er war gezwungen, mich anzugreifen.
    Mit einem wilden Wutschrei katapultierte er sich mir entgegen. Ich hatte darauf gewartet und zog meine Faust blitzschnell hoch. Der Uppercut traf ihn voll. Wie in Zeitlupe kippte er nach hinten mit rudernden Armen weg.
    Während des Sturzes drehte er sich mehrmals in der Luft, dann schlug er auf, und an der Art, wie sein Kopf abgewinkelt war, konnte ich selbst aus dieser Höhe unschwer erkennen, daß er sich den Hals gebrochen hatte - und das war für jedes schwarze Wesen tödlich.
    ***
    Karen Gray wollte wissen, ob Ragon seinem Vater helfen konnte. Der Vampir schüttelte grimmig den Kopf. »Ein Opfer reicht nicht. Du wirst mir noch eines beschaffen. Einen großen, kräftigen Mann brauche ich!«
    Sie ging auf ihn zu, von brennendem Verlangen erfüllt. Sie wollte, daß Ragon sie berührte, wollte selbst seine Haut spüren. Sie legte ihre Hand auf seine harten, nackten Muskeln, doch er stieß sie gebieterisch zurück und herrschte sie an: »Geh! Bring ein weiteres Opfer!«
    In der Garage stand ein Wagen, den nahm Karen. Sie fuhr damit nach Primrose Hill und täuschte dort eine Reifenpanne vor. In der Nähe gab es einen kleinen, finsteren Park, und ringsherum standen Lager- und Fabrikshallen. In dieser einsamen Gegend konnte Karen ungestört »arbeiten«.
    Sie wußte nicht, daß ihr Ragon gefolgt war. Er hielt sich in jenem dunklen Park auf und beobachtete sie, um eingreifen zu können, wenn sie einen Fehler machte.
    Bereits nach wenigen Minuten stoppte ein rostiger, altersschwach tuckernder Wagen, und ein pickeliger Junge stieg aus. Er strich sich selbstgefällig über das mit Gel gestylte Haar und biß auf seinem Kaugummi herum, der längst keinen Geschmack mehr hatte.
    »Probleme, Süße?« erkundigte er sich.
    »Ja, ich muß den Reifen wechseln.«
    »Das ist kein Job für zarte Patschhändchen«, meinte der Pickelige. »Soll ich das für dich erledigen, Kleine? Kostet dich bloß einen Drink, zu dem du mich hinterher einlädst.«
    Karens Blick wieselte an ihm auf und ab. Nein, das war kein

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