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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erreichte als ich.
    Mr. Silver kannte keine Gnade. Er beugte sich zu ihm hinunter, nahm seinen Kopf zwischen die Hände, die zu Silber erstarrt waren, und drehte ihm das Gesicht auf den Rücken.
    »Nun kann er keinen Schaden mehr anrichten«, sagte der Hüne rauh.
    ***
    Als wir den Rover erreichten, sickerte Boram zwischen den Koniferen hindurch. »Nun?« fragte Mr. Silver gespannt. »Ist Ragon zu Hause?«
    »Nein«, antwortete der wortkarge Nessel-Vampir hohl und rasselnd. »Aber ich habe den Sarg im Keller gesehen, in dem Ragon den Tag verbringt.«
    »Und Karen Gray?« wollte ich wissen.
    »Es ist niemand im Haus, Herr«, sagte Boram.
    »Dann werden wir mal das Haus bevölkern«, entschied der Ex-Dämon.
    Boram fragte nach Boris Palance. Ich sagte ihm, was mit dem Blutsauger geschehen war, und wahrscheinlich bedauerte der weiße Vampir, daß er sich die schwarze Energie des bleichen Jungen nicht hatte holen können.
    Wir begaben uns zu dem Haus, und Mr. Silver öffnete die Tür mit Hilfe seiner Silbermagie. Er legte die Hand auf das Schloß, das gleich darauf zweimal klackte, und schon war nicht mehr abgeschlossen. Der Hüne grinste mich an. »Wenn du mal deine Schlüssel verlegst - kein Problem. Ich stehe stets zu Diensten.«
    »Laß dir nur ja nicht einfallen, die Kronjuwelen zu klauen, wenn dir das Schlösserknacken so großen Spaß macht.«
    Wir betraten das Haus, und Boram führte uns herum. Auch den Sarg im Keller zeigte er uns.
    »Ich finde, wir sollten für Ragon eine Überraschung vorbereiten«, sagte Mr. Silver. »Für den Fall, daß er erst im Morgengrauen nach Hause kommt und wir nicht mehr hier sind.«
    »Du willst den Sarg für ihn unbenützbar machen?« fragte ich.
    »Es gibt doch diese beliebten Kastenteufel, die jedermann durch ihr plötzliches Auftauchen erschrecken. Eine kleine Kiste - und wenn man den Deckel öffnet, sausen sie heraus.«
    »Ich kann dir nicht folgen«, sagte ich. »Hast du die Absicht, dich in diesem Sarg jetzt aufs Ohr zu legen? Mit der cleveren Ausrede, du würdest auf Ragons Rückkehr warten?«
    »Ich nicht. Boram wird das tun. Leg dich in den Sarg, Boram.«
    Der Nessel-Vampir wandte sich mir zu. »Soll ich, Herr?«
    »Gilt mein Wort denn nichts?« polterte Mr. Silver.
    »Ich kann nur einem Herrn dienen«, gab Boram trocken zurück.
    »Na schön, dann sag du es ihm, Tony«, ärgerte sich der Ex-Dämon. »Er soll sich in den Sarg legen und auf Ragon warten.«
    »Jetzt schon?« fragte ich.
    »Sicher ist sicher. Ragon Kann durch eines der Fenster in den Keller gelangen, während wir oben sitzen und auf ihn warten.«
    Ich bat den weißen Vampir, sich in den Sarg zu legen, er gehorchte, und ich schloß den Deckel.
    »Vielleicht wird auch nichts daraus«, sagte Mr. Silver und zuckte die Schultern. »Wir werden sehen.«
    Wir verließen den Keller. Ich schaute auf die Uhr. Es war schon spät, aber ich mußte Tucker Peckinpah informieren und ihn bitten zu veranlassen, daß sich jemand um die drei Toten kümmerte. Boris Palance konnte nicht auf dem Friedhof liegen bleiben, und Erna und Albert Palance mußten aus Karen Grays Wohnung geholt werden.
    Da es für mich keine Zeit gab, zu der ich den Industriellen nicht stören durfte, rief ich ihn an. Mr. Silver stand inzwischen am Fenster und schaute aufmerksam hinaus.
    Es war ungewöhnlich, daß ich Tucker Peckinpah sofort erreichte. Normalerweise nahm Cruv, der Gnom von der Prä-Welt Coor und Peckinpahs Leibwächter, die Anrufe entgegen und entschied, ob der Industrielle zu Hause war oder nicht.
    In letzter Zeit hatte Tucker Peckinpah einige Dämpfer bekommen. Er hatte mir verschiedentlich helfen wollen, sich aber nicht wirksam durchzusetzen vermocht.
    Mein Bericht fiel knapp aus. Ich beschränkte mich auf das Wesentliche, als wollte ich dem Besitzer dieses Hauses - der mit Sicherheit nicht Ragon hieß - eine zu hohe Telefonrechnung ersparen, und legte auf.
    Draußen war alles ruhig.
    Noch…
    »Tony!« zischte Mr. Silver plötzlich.
    Ich trat neben ihn.
    »Da kommt ein Wagen«, sagte der Ex-Dämon.
    Das Fahrzeug näherte sich dem Haus, und als es in die Gajage rollte, sah ich, daß Karen Gray am Steuer saß.
    ***
    Karen zog den Schlüssel aus dem Zündschloß und drehte sich zu dem Truekfahrer um. Sie hatte kraftvoll zugeschlagen und ihn gut getroffen. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis der Mann das Bewußtsein wiedererlangte. Dann würde sich Ragon mit ihm schon auf dem Weg zu seinem Vater befinden. Karen brannte darauf,

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