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1900 - Thoregon

Titel: 1900 - Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war ihre Aufgabe, die Veränderungen innerhalb der irregulären Sonne aufzuzeichnen und zu enträtseln. Ihre Station befand sich im Orbit über dem einzigen Planeten, einer jungfräulichen Welt namens Paradies.
    Die Vorgänge innerhalb des Sterns wurden Schritt für Schritt enträtselt. Aber auch unten auf dem Planeten machten die Forscher eine wunderbare Beobachtung. In einem abgelegenen Tal hatte sich die erste Intelligenz des Planeten entwickelt.
    Manchmal spekulierten die Forscher, wie es mit den Wesen weitergehen mochte, ob sie eines fernen Tages eine Zivilisation entwickeln würden.
    Da entwickelte die Sonne eine furchtbare Aktivität - wie sie in den letzten zwei Millionen Jahren wohl niemals vorgekommen war. Für die Forscher stellte dies keine Bedrohung dar. Aber über den Planeten Paradies zog eine furchtbare Kette von Katastrophen.
    Auf dem Höhepunkt bemerkten die Forscher eine Flutwelle, die sich mit gigantischer Wucht auf das einsame Tal zubewegte.
    Lionella und den anderen wurde klar, daß die Intelligenzen von Paradies dem Untergang geweiht waren.
    Sie durften es nicht geschehen lassen.
    Der Kommandant der Station, ein Galorne, ließ sämtliche verfügbaren Energiereserven in die Traktorprojektoren leiten. Sie gingen auf die Oberfläche nieder und versuchten, mit ihren beschränkten Mitteln die Flutwelle in eine andere Richtung zu lenken. Lionella und die Forscher führten drei ...Tage und drei Nächte lang einen verzweifelten Kampf. Dann hatten sie die Schlacht um die Intelligenzen von Paradies gewonnen. Die Flutwelle nahm eine andere Richtung und bewirkte keine größeren Schäden.
    Hinterher besaß die Station kaum noch Energie. Der Kommandant führte eine Notlandung auf dem Planeten durch; ihre letzten Reserven steckten sie in einen Hyperkom-Notruf, der die nächste Einheit der Nonggo alarmieren sollte. ., Als die Retter kamen, fühlte sich Lionella stolz und glücklich.
    Sie hatten im entscheidenden Augenblick den irregulären Stern völlig außer acht gelassen - und damit ihre Aufgabe vernachlässigt. Es gab jedoch keinen Zweifel daran, daß ihre Entscheidung die richtige gewesen war, denn die Intelligenzen hatten überlebt.
    Damit endete der Heliote.
    „Deine Geschichte scheint mir nicht sehr logisch", kritisierte Lionella van Zar. „Vor allem technisch fehlerhaft, obwohl ich nicht sehr viel davon verstehe."
    „Es ist ja nur eine Geschichte. Du warst jedenfalls Teil einer Gemeinschaft, die Sich im Notfall vorbildlich verhalten hat.
    Glaubst du nicht auch, daß ein solches Erlebnis dich glücklich machen würde?"
    „Ja, vermutlich schon", mußte sie zugeben, nachdenklich und argwöhnisch zugleich. „Aber welchen Preis soll ich für dieses Glück bezahlen, Heliote?"
    „Komm zu Thoregon! Damit meine ich nicht, du sollst aufstehen und zehn Millionen Lichtjahre zu Fuß gehen. Du sollst sie auch nicht mit einem Raumschiff zurücklegen. Ich will, daß du mit dem Herzen zu uns kommst, Lionella."
    Die Frau sagte: „Du weichst mir aus, Heliote! Noch einmal; welcher Preis?"
    „Der Rat von Thoregon wird einen Vertreter benennen. Er ist dann der Sechste Bote von Thoregon. Er wird im Universum die Interessen Thoregons und der Menschheit vertreten.
    Ich wünsche mir, daß du dich auf die Seite dieses Boten stellst, Lionella."
    „Ein .Bote? Wer sollte das wohl sein?"
    „Kannst du dir das nicht denken?"
    „Nein!" schrie sie heftig. „Das kann ich nicht!" Und dann formulierte sie mit gemildertem Zorn: „Wie könnte ich ihm wohl vertrauen, nach allem, was in den vergangenen Jahrhunderten passiert ist?"
    „Es war nicht seine Schuld", gab der Heliote sanft zu bedenken. „Vielleicht nicht. Aber er zieht das Unglück an."
    „Du bist ungerecht, Lionella. Es ist einfach die Natur der Menschen, im Brennpunkt zu stehen."
    „Ich weiß nicht... Ich glaube, daß ich noch viel darüber nachdenken muß."
     
    8.
     
    Heliotische Geschichten (4)
    Countdown: minus 80.000 Jahre – minus 77.000 Jahre
     
    Reihradd war seit neunhundert Jahren die Hochtechnikerin der Baolin-Nda. Sie ließ sich von ihrem Gewissen gern Geschichten erzählen. Temperou berichtete dann aus ferner Vergangenheit, häufig aus der Zeit vor zwanzigtausend Jahren.
    Autrach, einer ihrer Vorgänger, hatte damals die Entlassung der Baolin-Nda aus dem Dienst der Kosmokraten bewirkt. - Was immer sie den Rittern der Tiefe an Technik lieferten, es funktionierte mangelhaft oder erwies sich später als fehlkonstruiert.
    Dahinter steckte eine

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