Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einfach sein!" schnappte sie. „Ziehe niemanden in deine Schande mit hinein!"
    Sie griff mit beiden Schulterhänden nach den Papieren und riß sie der Konkurrentin aus der Hand.
    „Hier steht, daß du die Papiere deiner. beiden Fähren vertauscht hast - in Wirklichkeit wurden nicht deine hochmodernen Schiffe, sondern absolute Schrottkähne zerstört, die du lediglich äußerlich hingetrimmt hast, um den Schein zu wahren!" schrie Tebb. Sie war fast auf den doppelten Körperumfang aufgebläht. „Du hast zwei wertvolle DRYTORN-B für zwei Fähren erhalten, die ohnehin aus dem Verkehr gezogen worden wären!"
    Kobb blieb sitzen, sie ließ den Wutschwall über sich ergehen. Sie hatte ihre Fassung wiedergewonnen und auch die Angst vor Tebb verloren.
    „Was erwartest du jetzt von mir?" fragte sie mit ruhiger Stimme.
    „Das kannst du dir doch denken!" Tebb schraubte ihre Lautstärke gleichfalls herunter.
    „Du gibst sofort die beiden Raketen wieder heraus, die du dir zu Unrecht angeeignet hast!"
    Kobb stand auf. Die beiden Frauen umrundeten einander in lauernder Haltung, aufgebläht, prüfend und abschätzend. Ihre langen Zungen stießen wie kleine Dornen hervor.
    „Mach dich doch nicht lächerlich, Tebb! Wie willst du deinen Anspruch. durchsetzen, bevor alles untergeht? Du hast mir die beiden DRYTORN-B per Dokument übereignet.
    Wenn du jemandem Vorwürfe machen willst, dann dir selbst, weil du so vorschnell gehandelt hast! Ich habe mit deiner Ehrlichkeit und Anständigkeit spekuliert und gewonnen! Laß dir das eine Lehre sein -und jetzt verschwinde aus meinem Büro!"
    „Ich gehe erst, wenn ich fertig bin. Was auch immer geschehen mag, dieses Unrecht wird wieder geradegebogen, das kann ich dir versprechen! Die Hinterbliebenen werden erfahren, daß du ihre Angehörigen aus reiner Profitgier in den Tod getrieben hast!"
    „Mit diesen paar Papieren da?" Kobb wies auf die Unterlagen in Tebbs Hand. „Damit kannst du gar nichts beweisen! Ob ich manipuliert habe oder nicht, können die anderen nie herausfinden, solange ich leugne! Und das werde ich, verlaß dich drauf. Du bist aus dem Rennen, das solltest du endlich begreifen!"
    In Tebb keimte auf einmal ein furchtbarer Verdacht auf. Ihr wurde fast schwindlig bei dem Gedanken, und sie wollte ihn verdrängen, so unglaublich erschien er ihr.
    Und wenn es stimmte? Sie war hierhergekommen, um die Wahrheit zu erfahren. Also mußte sie es jetzt auch zu Ende führen.
    „Warum hast du das getan?" fragte sie leise. „Denn du warst es doch, nicht? Du hast irgend etwas manipuliert, damit eine meiner Fähren explodiert und die anderen mitreißt..."
    Kobb preßte die Fingerspitzen der Brusthände aneinander; die Schulterhände waren leicht angewinkelt, die Finger krallenförmig gebogen, jeden Moment zum Zustoßen bereit.
    „Du willst es also wirklich wissen?" fragte sie mit höhnischem Unterton.
    Tebb wiegte den Kopf.
    „Na schön." Kobb streckte sich. „Ich säge es dir, weil es angesichts des Kesselbebens keine Rolle mehr spielt und weil ich gesiegt habe. Diese Offenbarung soll mein letzter Triumph über dich sein, Tebb Celestain!"
    Die Gedanken überschlugen sich mTebbs Kopf, als sie in das unerbittliche Gesicht ihrer Konkurrentin blickte und den flammenden Haß erkannte, der bis jetzt verborgen in ihren Augen gelodert hatte. Heiser stieß sie hervor: „Der Anschlag auf mich, das warst also auch du ..."
    „Ja!" bestätigte Kobb. Sie bewegte sich jetzt fast tanzend um Tebb herum, mit schlängelnden Bewegungen. „Du mußt zugeben, daß es eine gute Idee war, den Drezyps einzusetzen. Leider habe ich dich, wie so oft, unterschätzt - du besitzt erstaunliche Reflexe und einen hervorragenden Instinkt. Keine andere wäre diesem Mordinsekt entkommen. Ich gebe offen zu, daß ich dich dafür bewundere, wie auch für deinen scharfen Verstand, der dich so rasch zur Wahrheit geführt hat. Aber gerade deswegen bist du mir ja im Weg. Ich will an die Spitze, und dort hat nun einmal nur einer Platz."
    „Der oberste Platz als Massenmörderin in der Geschichte ist dir allerdings sicher! Gib mir sofort die zwei Raketen zurück!" forderte Tebb. „Du und deine Familie, ihr werdet auf Quarantimo bleiben, die ganze Bebenhaft hindurch! Dann ist dein Verbrechen wenigstens einigermaßen gesühnt, und du kannst neu anfangen. Ich werde dir dabei helfen können."
    Kobb zog die Unterlippe herunter, bis ihre Zähne zu sehen waren, und drückte damit ihre höchste Verachtung aus. Sie lachte laut.
    „Mein

Weitere Kostenlose Bücher