1907 - Paradoxzeit
seinem Bordgeschütz abzuschießen, drehte er jedoch sofort wieder ab und tauchte in den, Korridor ein, den auch DANTON III genommen hatte, zweigte jedoch nach zwei Kilometern in eine Seitenschlucht ab.
Treggo-Rint und seine DANTON Vhatten mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. Er war noch nicht weit gekommen, als die Funkverbindung zu ihm abbrach. Erst viel später, als DANTON III bereits fünf Kilometer zurückgelegt hatte, meldete sich Treggo-Rint wieder. Es war der seltene Fall eingetreten, daß sich hinter ihm zwei benachbarte Zeitfelder zusammengeschlossen und jetzt erst wieder getrennt hatten. Nun hatte die DANTON Vfreie Fahrt und überflog gerade einen gut hundert Meter hohen Gebäudekomplex mit bizarren Aufbauten. Das Ansinnen, darauf zu landen und das Innere zu untersuchen, lehnte Michael Rhodan ab. „Bei uns wird es auf einmal eng", meldete Eltara-Geri völlig überraschend. DANTON III hatte im Eiltempo inzwischen bereits an die zehn Kilometer zurückgelegt, als sie plötzlich in Turbulen zen in Form von ausschlagenden Zeitfeldern geriet. Es schien so, als würden unterschiedliche temporäre Kräfte in Wechselwirkung treten und sich gegenseitig aufschaukeln. Und die DANTON IH rotierte dazwischen wie zwischen zwei Mühlsteinen - zumindest benutzte Michael Rhodan diesen Vergleich. Die Analogie hinkte insofern, als der Zeittaucher zwischen den Feldern nicht zerrieben, sondern offenbar von einem der beiden Zeitgräben verschluckt wurde.
Die letzte Meldung lautete nämlich: „Wir stürzen in einen rotierenden Schlund ..."
Michael Rhodan nahm es äußerlich gelassen, als tröste er sich damit, daß ihm immerhin noch drei Zeittaucher. zur Erkundung zur Verfügung standen.
Aber kurz darauf waren's nur noch zwei.
DANTON V, die zuvor schon in arge Bedrängnis geraten war, meldete sich nicht mehr. Die Hoffnung, daß sich für sie noch einmal eine Schneise auftat, durch die sie wenigstens funken und Daten übermitteln konnte, erfüllte sich jedoch nicht. DANTON Vblieb verschollen.
Risson Essir und Mommer-Flir kamen dagegen recht flott voran und hatten jeder bereits eine Streckenlänge von über dreißig Kilometern zurückgelegt. Allerdings stimmte diese Strecke nicht mit der Entfernung zu ihrem Ausgangspunkt überein. Sie hatten immer wieder den Kurs ändern und in Seitenkorridore ausweichen müssen, weil ihnen der Weg durch „temporäre Gewitter" versperrt worden war - so nannte es Risson Essir, wenn zwei benachbarte Zeitfelder miteinander in heftige Wechselwirkung traten. „Wäre es nicht an der Zeit, die beiden Zeittaucher zurück zu beordern, Mike?" schlug Icho Tolot vor. „Deine Leute haben ihre Pflicht erfüllt und dir eine Fülle von Daten geliefert. Du hetzt sie sonst noch ins Verderben."
„Ja 'ich habe reichlich Daten gesammelt, aber es sind noch nicht genug", sagte Michael Rhodan, ohne auf Tolots Forderung einzugehen. „Ich habe eine dumpfe Ahnung und brauche dafür noch eine Bestätigung - also noch mehr Daten."
„Und an deine Leute denkst du dabei nicht?" warf Julian Tifflor ein. „Wir könnten sie bei unserem weiteren Vorstoß noch brauchen. Oder wenn dir schon ihr Leben nichts bedeutet, so denk doch an die Zeittaucher. Für sie werden wir sicher noch Verwendung haben."
Michael Rhodan konzentrierte sich wieder auf die einlaufenden Daten, die ihm Risson Essir lieferte. Als die Verbindung zu DANTON II abbrach und nur noch Störgeräusche zu hören waren, hatte Michael Rhodan dafür nur ein Achselzucken übrig. ,Er nahm direkte Verbindung mit dem Zeittaucher DANTON IV auf und sagte: „Jetzt gibt es nur noch dich, Mommer-Flir.
Auf dir ruhen all meine Hoffnungen. Du darfst keine Ausweichmanöver mehr fliegen.
Folge unbeirrbar dem Korridor, in dem du dich gerade befindest. Steigere die Geschwindigkeit und sieh zu, daß du so weit wie möglich vorstößt. Lasse dich durch nichts beirren ..."
Weiter kam er nicht. Icho Tolot hatte seinen Oberkörper durch das schmale Schott ins Cockpit gezwängt, ergriff Michael Rhodan und zerrte ihn aus dem Pilotensitz.
Dann beugte er sich über das Mikrophon und sprach hinein: „Neuer Befehl von Torric: Sofort umkehren! Befehl von DANTON Ian Mommer-Flir: Auf der Stelle umkehren!"
Doch die von DANTON IV übermittelten Daten zeigten an, daß der Zeittaucher seinen Kurs, der ihn von ihrem Standort immer rascher fortführte, beibehielt. „Mach dich, nicht lächerlich, Icho!" sagte Michael Rhodan im Rücken des Haluters. „Du glaubst doch nicht,
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