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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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werden die Sonne nie wieder sehen, werden uns umstellen müssen.«
    »Es wird uns nicht schwerfallen«, behauptete Crespo zuversichtlich.
    »Ich kann es mir nicht vorstellen, zu sein wie Calumorg.«
    »Wir werden auch nie so sein wie er«, erwiderte Crespo. »Aber man wird auch uns fürchten.« Er lachte blechern. »Die Menschen werden sich bekreuzigen, wenn sie uns sehen, aber es wird ihnen nichts nützen.«
    »Sie werden vor Angst schlottern, aber wir werden keine Gnade kennen«, sagte Flora Nugent. Eigentlich hatte sie keinen Grund, Menschen zu hassen und ihnen Böses anzutun. Für sie war das alles ein aufregendes Spiel, dessen schreckliche Tragweite sie nicht richtig zu begreifen schien. Sehr gescheit war sie ja noch nie gewesen.
    Vincent Crespo richtete seinen Blick in eine geistige Ferne. »Wir werden nachts durch die Straßen ziehen. Niemand wird vor uns sicher sein.«
    »Werden wir uns auch in Fledermäuse verwandeln und fliegen können?« fragte Flora.
    Crespo schüttelte langsam den Kopf. »Das kommt erst später. Vieles wird mit der Zeit in uns reifen. Am Anfang werden wir nur unverwundbare Blutsauger sein. Später werden wir lernen, eine andere Gestalt anzunehmen.«
    Es klopfte.
    Flora zuckte zusammen. »Wer ist das, Vince?«
    Crespo grinste. »Kann ich durch geschlossene Türen sehen?«
    Das Mädchen sah ihn nervös an.
    »Hey, Baby, bleib cool«, sagte er. »Es ist alles okay. Keiner will was von uns.« Er begab sich zur Tür, öffnete unbekümmert und sah sich drei fremden Männern gegenüber. Oder nur zweieinhalb? Weil der dritte ein häßlicher Gnom war?
    »Vincent Crespo?« fragte Tucker Peckinpah den Anführer der ›Wegbereiter‹.
    »Was wollen Sie?«
    »Ist jemand bei Ihnen?«
    »Ich wüßte nicht, was Sie das angeht!« erwiderte Crespo zornig.
    »Kommen Sie mit uns!« verlangte der Industrielle.
    »Ich denke nicht daran!« schrie Crespo. »Schert euch zum Teufel!« Er wollte die Tür zuknallen, doch das verhinderte Morron Kull, indem er den Fuß vorschnellen ließ.
    Crespo wich gereizt zurück.
    »Vince, wer sind diese Männer?« fragte Flora Nugent heiser.
    »Gehört sie auch zu den ›Wegbereitern‹?« wollte Tucker Peckinpah wissen.
    »Nein!« antwortete Crespo aggressiv.
    »Ja!« bekannte sich Flora zur Clique.
    »Dann kommt sie auch mit!« entschied der Industrielle.
    »Einen Dreck wird sie!« stieß Crespo wütend hervor. »Raus aus meiner Bude!« Er stürzte sich auf Morron Kull. Wenn er Tucker Peckinpah angegriffen hätte, wäre der Gnom mit seinem Ebenholzstock dazwischengegangen. So aber unternahm Cruv II nichts.
    Kull würde keine Probleme mit dem Heißsporn haben.
    Crespo wollte ihm die Faust ans Kinn schmettern. Kull bewegte sich keinen Millimeter von der Stellle. Er fand es nicht einmal der Mühe wert, sich mit erhobenen Armen zu schützen.
    Sein Schutz sah anders aus.
    Als Crespos Faust traf, wurde zwischen Faust und Kinn das schützende Magiekissen sichtbar. Violett leuchtete es auf, und der Kontakt war für Crespo so schlimm wie ein heftiger Stromstoß.
    Ein heiserer Schrei entrang sich Crespos Kehle.
    Schmerzende Hitze durchraste seinen Arm und schleuderte ihn zurück, und nun ging Morron Kull zum Gegenangriff über. Ohne Crespo anzufassen, warf er ihn so kraftvoll gegen einen Schrank, daß die Tür brach, dann hob er ihn hoch und ließ ihn auf den Tisch niederkrachen.
    Der Tisch kippte. Crespo fiel auf einen Stuhl und mit diesem auf den Plattenspieler. Blut rann ihm aus Nase und Mund. Er streckte abwehrend die Arme hoch und schrie: »Das wußte ich doch nicht!«
    Flora Nugent begriff nicht, was er damit meinte.
    Morron Kull ließ von Crespo ab. Der Anführer der ›Wegbereiter‹ strahlte trotz seiner Blessuren. Flora konnte das nicht verstehen. War er denn übergeschnappt?
    »Er ist ein Dämon, Flora!« frohlockte Crespo. »Ein Dämon! Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich niemals die Hand gegen ihn erhoben!«
    »Ist jetzt alles klar?« fragte Tucker Peckinpah frostig.
    »Ja«, antwortete Crespo, obwohl er eine ganze Menge Fragen gehabt hätte.
    »Dann kommt jetzt mit!« sagte der Industrielle und wandte sich um.
    Crespo griff nach Floras Hand. Sie zögerte, mit ihm die Wohnung zu verlassen. »Es ist alles in Ordnung«, beruhigte er sie. »Komm! Das ist es, was wir immer wollten: Kontakt mit Vertretern der schwarzen Macht haben. Plötzlich geht das Schlag auf Schlag. Gestern Calumorg und heute…«
    Die Fragen, die er hatte, würde er vielleicht schon bald stellen

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