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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Peckinpahs Geheimnummer. Ich wollte dem Industriellen berichten, daß wir Vincent Crespo nicht erwischt hatten, damit er die polizeiliche Fahndung nach ihm ankurbelte.
    Doch in Peckinpahs Haus hob niemand ab.
    »Er hat sich den Gnom wahrscheinlich unter den Arm geklemmt und das Haus verlassen«, sagte Mr. Silver.
    Das klang geringschätzig, war aber nicht böse gemeint. Der Ex-Dämon mochte den häßlichen Gnom von der Prä-Welt Coor sehr. Es war immer sehr unterhaltsam, wenn die beiden sich gegenseitig die dicksten Beleidigungen an den Kopf warfen, ohne daß dies ihre tiefe Freundschaft auch nur im entferntesten getrübt hätte.
    War Vincent Crespo von Morron Kull entführt worden? Wenn ja, wohin hatte ihn der Dämon gebracht?
    »Was nun?« fragte ich den Ex-Dämon.
    Er hob die Schultern und antwortete lakonisch: »Calumorg.«
    ***
    Vacul hing in Gestalt einer großen pechschwarzen Fledermaus mit dem Kopf nach unten in dem feuchten Gewölbe. Sein Schlaf befand sich in der Endphase. Wenn jemand die verfallene römische Befestigungsanlage betreten hätte, wäre der Vampir sofort erwacht.
    Er war noch nicht lange hier. Bis vor kurzem hatte ein Dorf in Südfrankreich unter seinem Blutterror gestöhnt. Mutige Männer hatten sein Versteck gefunden und ihn zu pfählen versucht.
    Er hatte Glück gehabt.
    Sie hatten ihn zu spät entdeckt, der Tag war dem Abend, das Licht dem Dunkel gewichen, und so war ihm die Flucht gelungen. Über mehrere Stationen war er nach London gekommen, und er war entschlossen, sehr lange zu bleiben.
    Bis das Feld abgeerntet war.
    Seine Flügel zuckten, die totenähnliche Starre fiel von ihm ab. Er spürte, daß draußen der Tag zu Ende gegangen war. Seine Zeit fing wieder an…
    ***
    Reghana lief über glühende Stacheln, ohne sich zu verletzen, und erklomm ein bizarres Gewächs, in dessen dichter Krone sie Schutz fand.
    Sie wußte, daß sie trotz allem Glück gehabt hatte.
    Croon hätte sie auch töten können, er hatte ihr aber nur die Zunge genommen, damit sie nicht mehr sprechen konnte. Da sie die Hexenkraft nicht mehr für ihren Schutz benötigte, setzte sie sie dafür ein, um das häßliche Weib wieder in eine strahlende Schönheit zu verwandeln.
    Eine neue Zunge konnte sie in ihrem Mund allerdings nicht wachsen lassen.
    Sie haßte den Höllenkiller unbeschreiblich.
    Nicht deshalb, weil er Torath getötet hatte, sondern weil er sie zu ewiger Stummheit verdammte. Sollte sie zu Asmodis gehen und ihm berichten, was sie wußte?
    Erzählen konnte sie es dem Höllenfürsten nicht, aber sie war des Schreibens mächtig.
    Asmodis hätte erfahren, was Croon getan hatte und was Loxagon plante. Der Herrscher der Hölle hätte sie beschützt und Croon und Loxagon zur Rechenschaft gezogen.
    Ein ungebrochen starker Asmodis hätte das getan.
    Aber war der Höllenfürst das noch? Ungebrochen stark? Schwäche fraß sich durch sein Innerstes! Hatte sie von ihm noch einen wirksamen Schutz zu erwarten?
    Reghana wußte nicht, was sie tun sollte.
    Vorerst unternahm sie überhaupt nichts. Zuviel war auf sie eingestürmt, das mußte sie erst einmal verkraften. Später, wenn sie es verarbeitet hatte, würde sie einen Entschluß fassen.
    Mit dieser Überlegung schlief sie ein.
    ***
    Über breite, alte Steinstufen, für deren Bau noch die Römer verantwortlich zeichneten, gelangten Tucker Peckinpah, Cruv, Morron Kull, Vincent Crespo und Flora Nugent in Vaculs dunkles Reich.
    Der Vampir erwartete sie - noch in Gestalt einer Fledermaus.
    Jetzt löste er sich von der Gewölbedecke und flog über ihre Köpfe hinweg. Flora hob unwillkürlich die Arme, um sich zu schützen.
    »Was soll das?« fuhr Crespo sie an. »Ich dachte, es wäre alles soweit klar, was das betrifft.«
    Flora nickte betreten.
    Der Blutsauger landete und richtete sich zu einer stattlichen Größe auf. Sein schlanker Körper war jetzt in einen schwarzen Umhang gehüllt.
    Mit brennenden Augen, in denen Blutgier leuchtete, starrte er - an allen vorbei und über Cruv hinweg - auf Flora Nugents Hals. Ihr Herz schlug aufgeregt, ihre Halsschlagader zuckte heftig. Dort befand sich, was Vacul haben wollte.
    Morron Kull sah die Gier in den Augen des Blutsaugers und wußte, daß er ihn jetzt nicht anhören würde. Erst nachdem Vacul seinen Hunger gestillt hatte, würde man mit ihm reden können.
    Der Dämon wandte sich an Flora. »Geh zu ihm!«
    Das Mädchen zauderte.
    »Nun geh schon!« Vincent Crespo gab ihr einen ärgerlichen Stoß. Sie stolperte auf den Vampir

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