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1913 - Jedders Mission

Titel: 1913 - Jedders Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    *
     
    Als Jedder Colusha an diesem Tag nach Hause kam, erwartete ihn ein - für momentane Verhältnisse - opulentes Abendessen. Dame hatte nicht nur die übliche Konzentratnahrung durch raffiniertes Würzen genießbar gemacht, es gab sogar frisches Gemüse und Salate dazu.
    Er war verwirrt. Hatte sie geahnt, welche gute Nachricht er heute mitbringen würde?
    Wollte sie das feiern? Oder hatte er einen Geburtstag vergessen, ihren Namens- oder ihren Hochzeitstag?
    Es war nichts von dem, da war er sicher. Dame summte in der Küche eine alte, bekannte Melodie - irgendein plophosisches Volkslied, glaubte er, aus dem frühen dritten Jahrtausend -, während er den Tisch deckte. Sie hatte ihn mit einem Kuß begrüßt. Auch das war ihm suspekt. Solche gute Laune kannte er an ihr gar nicht mehr.
    „Ich bin fertig", flötete sie. „Rufst du die Kinder, Kleiner? Oder besser noch. geh sie bitte holen, ja? Bei dieser Radaumusik, die sie in letzter Zeit nur noch spielen, hören sie dich sonst nicht. Ich frage mich, wie sie diesen furchtbaren Krach aushallen."
    Radaumusik' Damit meinte sie INTERKOSMO. Und er wollte ihr schon vorgeschlagen haben, ihn nachher in den Kosmos-Klub zu begleiten. Sie würde es keine Minute da drinnen aushallen. Aber er mußte hin. um den Musikern die frohe Kunde zu überbringen.
    Hoffentlich behielt seine Frau ihre gute Laune, wenn er sich noch einmal aufmachte.
    Jedder stieg die Treppe hoch und ging ins Kinderzimmer. Er schloß die Tür hinter sich zu, stellte als erstes die Musikanlage ab. Das zuckende Bild der INTERKOSMO-Sängerin auf dem zweidimensionalen Bildschirm fiel in sich zusammen.
    Danach begrüßte Jedder China und Earth. die beide protestierten. Chessy tanzte kläffend um ihn herum, bis er sie genug gestreichelt hatte.
    „Kommt, Kinder!" sagte er. „Das Abendessen ist fertig Ma hat sich heute besonders viel Mühe gegeben. Wartet noch einen Moment'" Er senkte die Stimme und nahm ihre Hände.
    „Ich habe eine Überraschung für euch, aber dafür müßt ihr mir erst etwas versprechen."
    „Welche Überraschung?" fragte Earth. „Und was sollen wir versprechen?"
    „Daß ihr Ma auch weiterhin nichts von unserem Besuch im Kosmos-Klub erzählt. Und daß ihr keinen Aufstand macht, wenn ich nachher allein fortgehe - ihr wißt schon, wohin."
    „Du nimmst uns nicht mit?" China zog Ihre Hand fort „Das ist unfair. Wir wollen doch wieder ..."
    „Pssst!" machte Jedder. „Ich nehme euch mit, nämlich in fünf Tagen. Dann geben INTERKOSMO ihr großes Konzert in Zortengaam. Ich sorge dafür, daß ihr wieder mit ihnen sprechen könnt - aber nur, wenn ihr jetzt brav seid und kein Theater macht' Versprecht ihr mir das?"
    „Das ist Erpressung", murrte Earth. „Aber wir beugen uns der Gewalt."
    „Wunderbar. Ich wußte, daß ich mich auf euch verlassen kann. Jetzt kommt!"
    Zusammen gingen sie die Treppe hinunter. Dame trug summend die Speisen auf. Die Kinder bekamen große Augen und langten gut zu. Auch Jedder schmeckte es ausgezeichnet. Einige der Gemüse glaubte er zu kennen.
    Als er Darne danach fragte, bekam er zur Antwort: „Siehst du, selbst du weißt es noch nicht. Wir vom Verein zum kulturellen Austausch haben Kontakt mit den Thorrimern aufgenommen und zusammen mit ihnen einen Markt errichtet, genau an der Grenze. Da tauschen wir nützliche Sachen aus Alashan gegen frisches Gemüse und andere Dinge aus Zortengaam. Nicht ermal Gia de Moleon dürfte eine Ahnung davon haben. Unser Verein ist nicht nur in kultureller Hinsicht aktiv, wie du siehst."
    Jedder nickte anerkennend und sprach ihr ein ehrliches Lob aus.
    Als das Essen vorbei war. sah er sich die Nachrichten an. Dames Küchenservo erledigte den Abwasch. Sie setzte sich zu ihm und begann wieder zu summen. Wahrscheinlich waren es Lieder, die sie und ihre Vereinskameradinnen den Thorrimern vortragen wollten.
    Zwei Tage lang hatte seine Frau unter ihrem schlimmen Kater gelitten. Jetzt war sie das blühende Leben. Jedder zerbrach sich den Kopf, wie er ihr beibringen sollte, daß er noch einmal wegmußte, ohne ihre gute Laune zu verderben. Am besten, er erwähnte den Kosmos-Klub gar nicht und griff zu einer Notlüge „Dame, Alte", sagte er also „Es tut mir ja leid. aber ich habe heute abend noch ein Treffen mit Stendal Navajo. Es geht um kulturelle Dinge. Du weißt ja, der Vertrag mit den Thorrimern soll in einer Woche unterschrieben werden. Danach werde ich wieder mehr Zeit für dich haben."
    „Das ist schade", seufzte sie,

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